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Ostwärts auf zwei Rädern - The bicycle diary
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Auf dem Reschenpass liegt noch Schnee.
25 km geradeaus dann 13 km durch die Hügel, schliesslich mieser Asphalt und erst die letzten 12 km eben und gute Strasse
Sehr schöne Bergstrecke mit Sicht aufs Meer und viele kleine Dörfer. Anstieg bis auf ca. 500 m.ü.M.
Gleich nach dem Start folgt eine Serie von steilen Auf- und Abstiegen (12%+), danach etwas flach bis ein weiterer Aufstieg an die Küste folgt. Schöne Strecke dem Meer entlang, vor Bartin kann man gut rollen, Dessert: Aufstieg auf 370 m.ü.M.
Nach einem herzhaften Frühstück geht die Berg- und Talfahrt weiter. Unzählige Male steigen wir auf 150 - max. 330 m.ü.M. um gleich wieder auf Meereshöhe hinunterzufallen. Die Steigungen sind oft im 15% Bereich und nur dank der meistens leeren Strasse müssen wir nicht schieben.
Auf und nieder immer wieder... bei strahlendem Sonntagswetter und praktisch null Verkehr haben wir die Schwarzmeerküste für uns allein. Die Strecke ist wunderschön, aber enorm anstrengend. Die steilen Auf- und Abstiege verfolgen uns bis kurz vor Inebolu. Wir passieren einige Erdrutsche.
Es geht auch vernünftig! Sehr schöne Strecke mit einigen Flachstücken entlang der Küste und vernünftigen Steigungen auf einen kleinen Pass (379 m.ü.M.)
Schöne Fahrt über viele kleine Hügel und durch Kuhweiden.
Zu Beginn moderates Auf und Ab, dann Aufstieg zu schönem Pass (371 m.ü.M.) und zum Schluss flach dem Meer entlang.
Einzige Hindernisse auf dieser flachen Rollstrecke sind die Baustellen entlang der Strasse und die vielen Dolmus.
Heute gibt's nichts zu klagen: ausser ein paar Abschnitten mit extrem schlechtem Asphalt, können wir locker dahinrollen, wer hätte das gedacht!
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Veranda des Hotels Kilic geht es 30 km locker flach dem Meer entlang. Dann folgen moderate Steigungen mit vielen Picknick-Ständen mit schöner Sicht auf die felsige Küste.
Gemütliche Vormittagsfahrt auf breiten Strassen.
Das Schwarze Meer zeigt sich heute grau in grau, doch die hohen Wellen erzeugen spektakuläre Brecher am dunklen Strand den wir meistens von der Strasse aus gut sehen, denn diese verläuft ziemlich flach und immer nahe der Küste. Es wird wie immer viel gebaut, sogar Tunnels und auf den schmalen alten Strassenabschnitten wird es ein paarmal ziemlich eng, wenn Lastwagen oder Busse überholen. Doch mit dem Schutz Allahs (Allah korusun) erreichen wir wohlbehalten das quirlige Trabzon, geschafft!!!
Heute kehren wir dem Schwarzen Meer den Rücken zu und pedalen Richtung Süden, den Bergen zu. Die Strasse steigt moderat und gleichmässig. Nach Macka (30 km) wird es etwas anstrengender. Obwohl wir normalerweise Tunnels fürchten und daher wenn immer möglich meiden, können wir es diesmal kaum erwarten, bis der Tunnel auftaucht, der uns auf die andere Seite des Bergkamms führt und damit den Aufstieg beendet. Wir werden erst auf 1'778 m.ü.M. um 16:15 Uhr erlöst. Auf der anderen Seite blendet uns die pralle Sonne und böiger Wind beschleunigt die ohnehin schon rasante Abfahrt noch zusätzlich. Ab Torul geht es im Abendlicht durch ein schönes Flusstal und viele kurze Tunnels (Diodenrücklicht) nach Gümüshane.
Der Aufstieg zum Vaukdagi Gecidi (1'875 m.ü.M.) ist nicht allzu anstrengend. Auf der Passhöhe ertönt an Stelle von Applaus der Mittagsruf des Muezzins. Nach einer kurzen Abfahrt und etwas Gegensteigung befinden wir uns in einem weiten Hochtal und haben das Gefühl die anatolische Hochebene erreicht zu haben. Nach weiteren Gegensteigungen rollen wir in das unansehnliche Bayburt.
Es wird schon fast zur Gewohnheit, dass wir den Tag mit der Fahrt entlang eines schönenen Flusses beginnen um danach immer stärker zu steigen. Wir überqueren den Kop Pass auf 2'386 m.ü.M. und stellen fest, dass es auf der anderen Seite wieder eine Runde trockener und heisser ist. Auf klebrigem Asphalt geht es zügig hinunter nach Askale, wo wir im Gemeindehaus ein schönes, günstiges Zimmer (15 Mio.) finden. Heute waren alle am Heuen, statt "Schöchli" machten sie "Würstli".
Über eine weite Ebene mit ein paar "Wellen" strampeln wir gen Erzurum. Links und rechts der guten Strasse liegen Äcker und Wiesen und am Strassenrand blühen viele hellblaue Blumen. Service: Neue Ketten eingefädelt
Ich hatte ein flaues Gefühl im Bauch und zu wenig Schlaf (die Mails wollten nicht weg) aber die Strecke war schön, durch breite Ebenen voller Sonnenblumen und abgeernteten gelben Feldern. Am Rand begleiteten uns rosarotbraune Berge.
Schöne Passfahrt, die ich nur Dank einer Bouillon auf der Passhöhe bis am Schluss fortsetzen kann. Die Verdauung ist immer noch nicht ok.
Die Fahrt durch die abgeernteten Getreidefelder geht weiter. Ein starker Gegenwind und Energieprobleme verzögern unser Fortkommen jedoch derart, dass es zu einer ausgedehnten Nachtfahrt kommt. Vor dem Eindunkeln grüsste uns noch kurz der rosa leuchtende Gipfel des Ararat.
Tour zum Ishak Pahsa Palast.
Überwacht vom Ararat gelingt uns ein reibungsloser Grenzübertritt in den Iran. Auch der Gegenwind verhielt sich anständig.
Es rollt und rollt und rollt...
Nach 30 km erreichen wir Marand, dann geht es 10 km lang hoch auf 1750 m.ü.M. zum Skiort Payam, anschliessend können wir es sausen lassen. Die Strassen sind einfach perfekt. Etwa 30 km vor Trabzon nimmt der Verkehr stark zu und auf den letzten Kilometern werden wir von einem Iraner mit dem Auto vor's Hotel gelotst.
Nach einer nicht ganz idealen Nacht (die Ventilation streikte) verlassen wir Tabriz im Morgengrauen auf dem Emam Khomeini Boulevard. Es braucht 10 km bis wir endlich am Stadtrand sind und der Verkehr nimmt stetig zu. Die ganze Stadt fährt hinaus zum Picknick im Grünen. Wir atmen reinste Abgase und steigen bis auf 2'080 m.ü.M., danach können wir nach Bostan-Abad hinunterdüsen und Richtung Sarab hat es dann endlich etwas weniger Verkehr. Nach dem Picknick im kühlen Schatten eines Abflusstunnels geht es in leichtem Auf und Ab zum Ziel.
Mit dem feinen Chicken Kebab des Vorabends und dem obligaten Kinderbrei des Morgens im Bauch fahren wir frohgemut dem Pass entgegen, der auf der Karte eine Höhe von 2'400 m aufweist, in Realität aber nur auf 2'050 m.ü.M. liegt. Vorbei an vielen Honigverkäufern geht es rund nach Ardabil hinunter.
In der Morgenfrische (14°) machen wir uns auf um die Abfahrt zum Kaspischen Meer zu finden. Erst nach 38 km und der Passage eines rauchigen Tunnels auf 1'480 m.ü.M. geht die Schussfahrt los. Wie immer wird am Wegrand gepicknickt und Kolonnen von weissen Einheitsautos mit einem grossen Bündel auf dem Dach begleiten uns bis Astara.
In der feuchtwarmen Morgenluft nehmen wir die erste Kaspische Meeresetappe in Angriff und begegnen im Verlauf des Tages ganz unterschiedlichen Leuten: Zuerst der Reporter mit Motorroller der uns zwei Büchsen Fanta spendiert, danach der iranisch/dänische Velofan und Fotograf, der uns unbedingt etwas Gutes tun will, später zwei freundliche Typen in einem schattigen Garten beim Fantahalt, dann ein Schenkelgrabscher auf dem Motorrad und zum Schluss noch zwei iranische Damen auf dem Fahrrad! Verrückt, mir kommt es schon vor wie in Indien!
Heute geht's gemütlich über Land. Eigentlich wollten wir der Küste entlang, aber wir finden die entsprechende Abzweigung nicht. So machen wir einen Umweg durch die (Reis?-)Felder in denen Männer und Frauen in grossen Strohhüten am Werken sind. Nach einem Trunk in der Strandbar (das Meer ist hinter einem breiten Schilfgürtel versteckt) geht's ins noble Zweistern-Hotel.
Im Morgennebel fahren wir zurück zur "Autobahn" und folgen dieser in flottem Tempo bis zum Tagesziel. Bei der Fantapause bekommen wir die 1,5 l Flasche spendiert (oder haben wir einmal zu wenig abgelehnt?), auf alle Fälle war die Flasche schön kühl und schnell geleert! Es geht durch langgezogene Städte mit dem üblichen "Gewühl". Zwischendurch nehmen wir zur Abwechslung auch mal eine Ringroad.
Heute sind wir vor der Sonne unterwegs und verlassen Ramsar noch im Licht der Strassenlampen. Entlang der immer grösseren Hotel/Apartement-Komplexen sausen wir nach Chalus.
Mit Rückenwind geht es flott der Küste entlang. Nur drei Polizisten und zwei Revolutionswächter (sehr garstig) bremsen unseren Schwung. Mit Glück und Durchfragen finden wir das Hotel Mischka. Am Abend stehen wir zum ersten Mal an der Brandung des Kaspischen Meeres. Um uns eine Menge Touristen, die Frauen meist in Schwarz. Es sieht ziemlich schräg aus wenn sie sich mit Mantel und Kopftuch in die Wellen stürzen.
Einmal mehr wundern wir uns über den immensen Verkehr zwischen und in den Städten. Zudem haben wir mittlerweile den Eindruck durch eine zusammenhängende, lange Müllhalde zu fahren, so dicht ist der Strassenrand mit Abfall jeglicher Art gesäumt. Einzig die Strassen sind nach wie vor exzellent und mit Rückenwind läuft es super gut. Das wissen auch die iranischen Rennradler zu schätzen, die wir vor Bari treffen. Um 11 Uhr sind wir dann vor der Bank Melli, um noch einige Dollars in Rials umzuwandeln, damit wir wieder Food kaufen können!
Wir lassen das Kaspische Meer endgültig hinter uns und damit auch die feuchte Wärme. Die Luft wird wieder etwas trockener und die Temperatur angenehmer. Endlich tauchen wieder einmal ein paar Reisfelder auf und am Strassenrand werden Fische (aufgehängt wie an der Angelrute) und Feigen zum Kauf angeboten.
Wir beginnen den Tag, so wie wir den gestrigen beendet haben, nämlich mit feinem Brot und Butter! Danach mischen wir uns wieder unter die Motorradfahrer und bestätigen x-mal, dass wir nach Mashad wollen. Ein Geografielehrer (auch auf dem Motorrad) führt uns dann in Minudasht vors Hotel.
Die Fahrt beginnt mit einem kurzen Halt beim Bäcker. Dann stelle ich fest, dass die Rückwand meiner Leica minilux nicht mehr dicht schliesst und die noch frische Filmrolle wohl nicht mehr zu gebrauchen ist. Weiter geht's in ein weites Tal hinein, das immer enger wird und durch schöne Wälder (Picknick-Plätze!) führt. Schliesslich landen wir in einer trockenen Hochebene.
Nachdem wir unser komfortables Abflusskanal-Camp geräumt und einige Kilometer später einen Orangensaft getrunken haben, geht es in einer langen Abfahrt hinunter auf 900 m.ü.M. Die Znünipause wird uns durch einen wissensdurstigen Englischlehrer sowie seinem Kollegen der Lastwagenfahrer ist verkürzt. Es folgen einige Auf und Abs, bis zum grossen Schlussaufstieg vor Bojnurd (1'350 m.ü.M). Auf der "Passhöhe" ist zum Glück eine Moschee und damit auch ein "Kiosk", so das einem Fanta-Apero nichts im Wege steht. Dagmar macht Konversation mit Touristinnen aus aus Yazd. Danach gehts hinunter in die Oase von Bojnurd.
Zuerst haben wir das Gefühl, dass wir in Shirvan Znüni essen werden, doch dann meldet sich ein heftiger Gegenwind, der dann aber zum Glück wieder etwas schwächer wird. Es geht in grossen Bögen vorbei an Industrieanlagen, Sonnenblumen und abgeernteten Feldern. Die Berge sind anfangs nah, dann am Rand der breiten Ebene.
Geradeaus, eben und ab der ersten Pause mit einer gehörigen Portion Rückenwind geht es flott nach Quchan. Ein einheimischer Radfahrer lotst uns vors Hotel (Moshaferkhune), in welches wir nach einer kurzen Stadtrundfahrt auch einziehen.
*) Es herrschen ideale Bedingungen um die 130 km, bis Mashad im Schnellzugstempo zu absolvieren: Rückenwind, leichtes Gefälle und wie immer guter Asphalt. Mit 25 bis 35 km/h schaffen wir 90 km bis etwa um 10:30 Uhr. Dann gibt es etwas Gegenwind und ab der Stadtgrenze beginnt das Kolonnenfahren mit viel Staub und Abgasen. Es hat noch viele Pilger in der Stadt, so dass wir erst beim dritten Hotel ein freies Zimmer finden. * Ein Taxifahrer schenkt und eine Rose.
Wir verlassen Mashad auf dem Sarakhs Boulevard und nehmen von dieser heiligen Stätte bald nur noch eine Dunstglocke war. Links und rechts begleiten uns langgezogene Bergrücken und die nur phasenweise holprige Strasse führt uns in zahlreichen Kurven nach Mazavand und schliesslich auf einen 1'300 m hohen Pass. Jetzt wird es erst recht "scenic". Während der Abfahrt suchen wir ein Plätzchen für die Nacht, werden dabei aber von zahlreichen Töfflifahrern gestört.
Nach der Nacht unter der Brücke können wir gemütlich unserem letzten Etappenort im Iran entgegengleiten. Die Landschaft wird immer flacher und in und um Sarakhs wird es sogar grün. Wir finden schnell ein gutes und günstiges Hotel, yeah!
Wir drehen eine Ehrenrunde durch Serakhs bevor wir die Grenzstation finden. Die Grenze ist erst ab 07:30 in Betrieb, so findet ein iranischer Trucker noch Zeit um uns einen Tee zu servieren, super nett! Der Grenzbeamte nimmt es dann sehr genau und vergleicht unsere Gesichter im vollen Sonnenschein mit denen auf dem Pass. etwa um 08.20 verlassen wir dann den Iran über den Grenz-Wadi und sind kurz darauf bei der turkmenischen Grenzstation. Es geht langsam aber korrekt zu und her (die Lastwagenfahrer lassen jedoch da und dort eine Note liegen) so dass wir nach zwei Stunden Richtung Serachs pedalen können. Es ist zu spät um noch Richtung Chanchovuz aufzubrechen, also lassen wir uns zu Busstation und Hotel führen.
Mit dem Ziel Repetek vor Sonnenuntergang zu erreichen starten wir noch im Licht der Strassenlaternen und kommen auf relativ guten Strassen flott voran. Einzig die vielen Checkpoints bremsen unseren Schwung. Gewisse Polizisten sind ganz nervig und betatschen unsere Velos und unser Gepäck unangenehm ausgiebig. Aber irgendwann verlieren auch sie das Interesse und lassen uns wieder ziehen. Bei der Mittagspause sind wir schon mitten in der Wüste, die uns mit ihren Sanddünen und farbigen Sträuchern sehr gefällt. Während einer dramatischen Sonnenuntergangsstimmung gelingt es uns beim Desert Research Center in Repetek einen russischen Studenten/Wissenschaftler (leicht betrunken) davon zu überzeugen, den Direktor herzutelefonieren, der uns dann das ersehnte Zimmer verschafft und uns obendrein noch mit einer halben Melone und einem Brot beschenkt.
Mit etwas schweren Beinen, aber sonst guter Dinge nehmen wir unsere Wüstenfahrt wieder auf. Auch heute treffen wir wieder Kamele an (echte, keine Polizisten) und auf dem Bahntrasse sind auch wieder einige Güterzüge zu sehen. Nach dem obligaten Checkpoint dürfen wir dann nach Turkmenabat, das uns mit sehr breiten und langen Alleen empfängt, hineinfahren und uns x-mal versichern noch nicht am Bahnhof (Hotel) vorbeigefahren zu sein. Schliesslich finden wir das Hotel und setzen uns gleich zu Tisch.
Auf Schleichwegen, durch Abfallhaufen, über Kanäle und den Bahndamm machen wir uns Richtung Grenze auf. Nachdem ich noch schnell 117$ im Sattelrohr verstaut habe, überqueren wir mittels einer Pontonbrücke einen breiten Fluss. Einige km weiter nach dem letzten Checkpoint tauschen wir unsere letzten Manat gegen Trauben, Gurken und Brot und nach einer Fahrt durchs Niemandsland entlang einem Kanal erreichen wir den turkmenischen Grenzposten. Es herrscht ein reges Treiben, wir werden jedoch als Touristen identifiziert und dürfen uns vordrängen. Es läuft alles rund und bald darauf sind wir beim usbekischen Posten, wo es ganz "normal" zugeht. In Olot ist das einzige vorhandene Hotel nicht mehr offiziell in Betrieb und auch die zwei Dorfpolizisten können nicht weiterhelfen. Also fahren wir weiter und finden schliesslich ein schönes Plätzchen in der Wüste. Zuvor nerve ich mich ab den vielen Leuten und den Hello-Rufen.
Wir geniessen den Sonnenaufgang bei einem Becher heissem Tee und warten mit losfahren, bis uns die Sonne etwas aufgewärmt hat. Auf einer breiten Strasse geht es nach Buchara ins schöne B&B.
Mit einer weiteren üppigen Frühstücksvariante im Bauch, dafür etwas spät starten wir zur Samarkand-Etappe. Bald haben wir den Wind heftig gegen uns und die Strasse ist über weite Strecken recht holprig. So bleibt nichts anderes übrig als chrampfen. Zu sehen gibt's ja sowieso nicht viel. Es geht durch kleine Dörfer und Baumwollfelder und ab Kiziltepe durch die Wüste.
Bezüglich Strasse und Landschaft geht es heute gleich weiter wie gestern. Nur der Wind bläst heute viel schwächer. Abwechslung bieten die Strassensperren bei denen wir regelmässig angehalten werden und die Samsa-Öfen. Gegen Mittag können wir dann an diesen nicht mehr vorbeifahren ohne zwei frische Samsas erstanden zu haben. In Kattakurgon haben wir dann wieder einmal einen Velolotsen der uns zum Hotel führt.
Dank dem Hinweis des hilfsbereiten Hotelangestellten und der Information eines freundlichen Bauern finden wir die nur 60 km lange Route nach Samarkand. Zur Abwechslung geht es heute über sanfte Hügel und man sieht mehr von der Landschaft. Die Strasse ist nicht schlechter als der Belag auf der Hauptstrasse und führt durch ländliche Dörfer. Kurz vor Samarkand gönnen wir uns ein Mittagessen im Gartenrestaurant. Einige Kilometer später sind wir dann im Zentrum der Stadt und treffen noch eine Schweizer Touristin aus Frauenfeld. NEUE KETTEN EINGEFÄDELT JE EIN SCHALTRÄDCHEN ERNEUERT DAGMARS STEUERSATZ ANGEZOGEN
Ausgerüstet mit einem Lunchpaket vom Hotel Furkat machen wir uns auf den Weg. Die Strasse steigt bis auf 850 m.ü.M., danach geht es schön gleichmässig hinunter. Ausnahmsweise haben wir wieder einmal links und rechts Berge und vor Zizzach wird es in einem Flusstal richtig scenic. Nach dem erfolglosen Versuch ein Taxi nach Tashkent zu chartern lassen wir uns einmal mehr zum Hotel führen.
Mit dem Piepsen des Weckers um 5 Uhr beginnt unser Radlerleben wieder. Nach einem Kinderbrei/Saft-Frühstück im Zimmer verlassen wir um 7 unsere Basarstrasse und biegen um die Ecke an der wir vor mehr als fünf Monaten unsere Räder vom Taxidach gehoben haben. Nach vergeblichen Versuchen den Weg zu einer Pontonbrücke über den Yamuna zu finden, schwingen wir uns am roten Fort auf die grosse Strassenbrücke. Wir folgen auf einer Dammstrasse dem Fluss Richtung Norden. Nach 20 Kilometern wird es richtig ländlich und die Strasse schmäler, der Verkehrsstrom bleibt jedoch dicht. Die ersten Kamele tauchen auf. In Bagpat (50 km) fragen wir nach einem Hotel und werden innert Kürze von einer riesigen Menschentraube umringt. Da die Aussicht auf eine Unterkunft auf dieser Seite des Flusses ziemlich schlecht zu sein scheint, entschliessen wir uns auf die andere Seite Richtung Sonipat zu fahren. Die Strasse ist nun etwas weniger dicht befahren und wir überholen lange Kolonnen von Pferdewagen. Später dann noch eine Rajastani-Sippe, die ihren ganzen Hausrat, inklusive junger Ziegen und Kindern auf Bettgestellen liegend auf Eseln geladen vor sich hertreibt, ein wunderbar farbiges Bild. Nachmittags um eins haben wir unsere ganze Ausrüstung inklusive Velos in einem schönen Zimmer des Subhash Guest House (300 Rs) im Zentrum von Sonipat abgestellt und gehen etwas essen. Den Rest des Tages verbringen wir mit Dösen, Lesen, Reifenpumpen und Fernsehen.
Verschlafene Rikschafahrer weisen uns den Weg auf die "Great Trunk Road", auf den National Highway No 1. Nach 7 Kilometern erreichen wir den noch moderat dahinrauschenden Verkehrsstrom. Die Strasse ist in einem bemerkenswert guten Zustand und wir finden am Rand einen Streifen Asphalt, der in der Breite stark variiert, aber immer genug Platz lässt, so dass wir uns sicher fühlen. Die Morgenluft ist angenehm frisch, doch je länger wir unterwegs sind, umso mehr Rikschas und dreirädrige urweltlich anmutende "Tempos" hüllen uns in ihre fetten, schwarzen Abgaswolken (da ist nichts mehr mit sauberem Erdgas wie in Delhi). Gegen zehn Uhr leisten wir uns eine Caypause, später gibt's Bananen und Biscuits. Zehn Kilometer vor Panipat wird der Verkehr immer dichter. Ich werde von einem netten indischen Velofahrer ausgefragt. Meine Antworten diskutiert er mit seinem Kollegen auf dem Gepäckträger. Dann schlängeln wir uns durchs dichte Gewühl von Panipat (immer noch auf dem N. H.). Wir haben uns schon gut an die indische Fahrweise gewöhnt und nutzen jede Lücke zum Vorwärtskommen. Nach Panipat wird es wieder ruhiger. In Karnal spricht uns ein symphatischer Motorradfahrer an und lotst uns dann um einen Stau herum zum Hotel Akshadeep. Er hilft dort auch noch bei der Zimmerauswahl und den Preisverhandlungen, so dass wir schliesslich kurz nach eins in einem schönen Zimmer für 300 Rs sind. Wir essen ein Pulao und gehen einkaufen und Saft trinken. Danach gibt's ein Nickerchen und Abendprogamm. Dagmar liest, ich schaue ohne Ton "Minority Report" mit Bubi Cruise von Steven Spielberg bis Mitternacht.
Unser frühes Aufstehen (der Wecker lärmt regelmässig um fünf Uhr) wird wieder belohnt durch die friedliche Morgenstimmung und kühler, frischer Luft. Nach drei Kilometern passieren wir die Kassenhäuschen einer "Toll Plaza". Als Mitglieder der Kategorie "Two Wheeler" kommen wir ungeschoren davon. Die Strasse ist perfekt asphaltiert und wir haben neben der weissen Randlinie einen richtigen "Veloweg" den wir uns mit Velorikschas, Motorrädern, Pferde- und Büffelwagen, sämtliche oft auch aus der Gegenrichtung kommend, teilen. Es hat noch weniger Verkehr als die letzten zwei Tage und es wird ziemlich diszipliniert gefahren. Trotzdem passieren wir kurz hintereinander zwei auf die Seite gekippte Unfallfahrzeuge, eines ein Personenwagen, das andere ein voll beladener Lastwagen. Die Caypause gegen Neun weitet sich zu einem zweiten Frühstück mit gefüllten Parothas, Butter und Curd aus. Mit 80 Rs bezahlen wir unserer Meinung nach zuviel und haben wieder einmal das Gefühl übers Ohr gehauen zu werden. Aber was solls, es hat geschmeckt und der Bauch ist voll, so schaffen wir es bis ins Zentrum von Ambala City. Das erste Hotel ist ausgebucht, im zweiten Anlauf bekommen wir ein einfaches Zimmer für 300 Rs im Hotel "Amar Palace". Wir essen im klimatisierten, dunklen Restaurant chinesische Nudeln, danach folgt die obligate Basarrunde und dann haben wir Feierabend.
Wieder ist es am Morgen ein paar Grad frischer als am Tag zuvor. Der Himmel ist wolkenlos und die aufgehende Sonne scheint durch die Baumreihen, welche fast durchgehend die Strasse säumen. Mit dem Übergang in den Punjab verschwinden die weissen Randstreifen und der Verkehr wird etwas hektischer. Wie schon die letzten Tage kann man darauf zählen, dass wenn ein Fahrrad am Wegrand steht, der Fahrer nicht weit davon in den Büschen hockt und sein Geschäft verrichtet. Etwa zehn Kilometer vor Chandigarh wird die Strasse dreispurig und wir belegen zusammen mit hunderten von anderen "Two- and Three-Wheelern" die äusserste Spur. So spült es uns regelrecht in die Stadt hinein. Auch die Kreisel sind kein Problem und wir entdecken die ersten Inderinnen auf dem Fahrrad. Zur Feier unserer Ankunft leisten wir uns einen Cappuchino beim "Coffee Day" und quartieren uns anschliessend im "Satyadeep" für 350 Rs/Nacht ein. Wir duschen und schlafen anschliessend bis gegen halb drei. Danach erkunden wir Sektor 17, das Herzstück der von Corbusier geplanten Stadt. Wir kaufen die DVD "Veer-Zaara" und essen teuer und mit Ärger im "Hot Millions". Danach gibt's noch Kaffee im "Barista". Die Stadt kommt uns zu weitläufig vor und die Fussgänger wurden bei der Planung schlicht vergessen, denn es gibt keine Trottoirs. So müssen wir im Dunkeln auf dem Velorikschaweg heimtappen.
Obwohl es Sonntag ist und früh am Morgen, haben wir das Gefühl, dass ganz Chandigarh schon auf den Beinen ist. Nach einmal nachfragen bei einem netten Sikh-Polizist finden wir den Highway No 21 und etwas später zweigen wir ab auf den ganz neu aussehenden Highway No 95, denn die grünen Distanz- und Richtungstafeln funkeln wie frisch ausgepackt in der Morgensonne. Wir haben wieder einen Randstreifen für uns und kommen, da es tendenziell leicht runter geht flott voran. Wegen einer nicht befahrbaren Brücke müssen wir einen Umweg über den Ort Morinda machen und werden bei einem Bahnübergang Zeugen von "India live": die Schranken sind geschlossen und von Ferne hört man bereits die Lokomotive hupen, aber Velo- und Motorradfahrer hält dies nicht davon ab, sich unter der Barriere hindurchzuquetschen und auf die andere Seite zu marschieren. Nach einer kurzen Bananenpause sind wir kurz nach zwölf fünf Kilometer vor Ludhiana. An einer Megakreuzung drängen wir uns wie Inder durchs Rotlicht und finden in der grauslichen Stadt ohne Zentrum schliesslich im "Nayyar Classic" ein Zimmer für 550 Rs.
Weil Roger Federer sich mit Raphael Nadal 3 h und 40 min. lang am Nasdaq Open herumschlägt gehen erst um zwei Uhr früh die Lichter aus, jedoch nach drei Stunden heisst es trotzdem wieder aufstehen, stöhn. Wir rollen ohne Pause 50 km auf guter Strasse Richtung Nordwesten. Dann stoppen wir bei einem Mc Donalds Drive-Through, mit der Hoffnung einen Kaffee mit Veg-Burger verdrücken zu können, aber wir müssen uns mit Wasser und Bananen begnügen, denn der Laden öffnet erst in einer Stunde um zehn Uhr. Nach diesem Intermezzo schlängeln wir uns weiter durchs übliche Verkehrsgewühl bis wir bei der Einfahrt in Jalandhar einen "Coffee Day" entdecken und dort natürlich eine Cappuchino-Pause einlegen, schliesslich ist heute ja der erste Jahrestag unseres Aufbruchs nach Asien! Danach finden wir mitten im Basar ein Zimmer für 425 Rs.
Wir schaffen es trotz morgendlichem, durch Festivitäten bei einem Hindutempel verursachten Verkehrsstau aus dem sympatischen Jalandhar herauszukommen. Bald biegen wir wieder auf die wie so oft mit vielen Bäumen gesäumte GT Road ein. Der Verkehr wird ziemlich heftig und einmal müssen wir uns tatsächlich vor einem entgegenkommenden Bus auf das unbefestigte Bankett retten. Wir sehen ein totes Pferd am Strassenrand, viele Büffelherden und von Ochsen gezogene Pilgerwagen (Shiva). Zudem überholen uns viele mit Leuten vollgestopfte Lastwagen. Etliche Passagiere tragen orange Kopftücher. Die Einfahrt in Amritsar ist das Chaotischste was wir seit dem Start in Delhi erlebt haben. Die Strasse ist voller Löcher, eine Fahrspur ist voller Sand- und Kieshaufen weil gebaut wird und somit ist das Gedränge perfekt. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, dass man unfallfrei vorwärtskommt und es mitten im Getümmel weniger schlimm ist, als wenn man vom Strassenrand aus zuschaut. Die Luft ist voller Staub und schwarzen Abgasschwaden und wir sind froh, dass wir schnell das Hotel Grand und ein schönes Zimmer (850 Rs) finden.
Um viertel nach fünf gibt der Wecker den Start-Beep für unseren Auszug aus Indien. Eineinhalb Stunden später stürzen wir uns ins Getümmel des Morgenverkehrs von Amritsar. Nach 25 km gegen halb neun erreichen wir den Grenzposten von Wagah und nehmen bei wei Gläsern Cay Abschied von Indien. Wir können uns Zeit lassen, denn die Grenze geht erst um zehn Uhr auf. (Stand nicht so was im LP?) Ein iranischer Bergführer aus Tabriz kommt mit uns ins Gespräch und erzählt uns von seiner Europatour mit dem Fahrrad. Um fünf nach zehn betreten wir das indische Immigrationsgebäude und warten ziemlich lange bis der gemütlich Cay schlürfende Beamte unsere Pässe eingescannt hat. Dann müssen wir beim wichtigtuerischen Zollbeamten noch einen Leerlauf-Fresszettel ausfüllen und schon können wir durch die berühmte Wachablösungs-Gasse in den pakistanischen Teil der Grenzanlage fahren. "Welcome to Pakistan" meint der sympatische Grenzbeamte der als erster unsere Pässe registriert. Dann geht's ruckzuck zur Immigration, grüner Eireisestempel, yeah! Dann zum Zoll. "Where ist your luggage?" "Outside" - "Do you have Whiskey or other Alcohol with you?" "No." "Ok, you can go!" Das war's, um fünf vor elf fahren wir aus dem letzten Tor der Anlage und sind offiziell in Pakistan. Beim Bananenhalt können wir einem Bräutigam die hennageschmückte Hand schütteln. Anschliessend werden wir von der holprigen Strasse geschüttelt und kräftig eingestaubt. Der Verkehr ist dicht und nicht so flüssig wie in Indien und wir stauen einmal mehr, wie gut wir uns in dem Chaos metzgen. Wir fragen uns nach dem Zentrum von Lahore durch. Ein rotbärtiger Rikschafahrer weist uns den Weg und steht später bei einer Kreuzung plötzlich wieder neben uns um nochmals die Richtung zu weisen. Diese ist korrekt, führt jedoch in der verbotenen Richtung durch eine Einbahnstrasse und erst noch durch eine riesige Pfütze. Nach einer Ehrenrunde zu einem nicht mehr existierenden Hotel beziehen wir in der Regal Inn ein kleines Zimmer für 300 Rs.
Wir sind vor der Schweizerisch/Französichen Sportgruppe (Geri und stummer Franzose) auf der Strasse und arbeiten uns alle Rotlichter missachtend aus der Stadt. Zwischendurch holpert es stark weil gebaut wird oder noch gebaut werden sollte. Etwa dreissig Kilometer lang fahren wir praktisch ununterbrochen durch die Agglomeration, dann folgen endlich ein paar "Grünphasen". Der Strasse entlang hat es schon wie im indischen Punjab viele Bäume, die willkommenen Schatten spenden. Im ersten Hotel, das in Gujranwala auftaucht beziehen wir ein einfaches Zimmer o. B. für 400 Rs. Danach essen wir ein feines gegrilltes Hühnerbein mit Chapati und Curd (45 Rs). Nach dem Einkauf gibts Feierabend.
Heute sind wir bei Sonnenaufgang schon auf der Strasse und so auch eine Horde Polizisten deren Chef mit mir ein regelrechtes Interview veranstaltet bevor wir Gujranwala verlassen können. Die Strasse ist heute mehrheitlich ruppig und die Bäume geben nicht mehr soviel Schatten wie gestern. Nach einer Pepsi-Pause können wir endlich wieder einmal bergauf und bergab fahren und haben für ein paar Kilometer mehr Natur als Zivilisation um uns, das tut gut! Im aufgeräumten Jhelum Cantt. finden wir im ehemaligen "Ritz Inn" ein schönes Zimmer m. B. für 450 Rs. Wir essen in einer kleinen Bude gegenüber ein feines Dhal und Chapati (40 Rs) und werden anschliessend von einem Früchteverkäufer zu einem ebenso guten Fruchtsaft überredet.
In der kühlen Morgenluft geht es weiter so wie es gestern aufgehört hat nämlich mit Aufstiegen und Abfahrten. Im Unterschied zu gestern werden jedoch die Steigungen immer länger und die Abfahrten immer kürzer, so dass wir stetig an Höhe gewinnen. Die farbigen Lastwagen haben auch zu kämpfen und stossen schwarze Rauchschwaden in den wolkenlosen, hellblauen Himmel. Viele Fahrer winken uns zu und lachen. Wir merken an unserem Schoggigluscht, dass wir heute mehr leisten müssen als sonst. Die letzten 25 Kilometer auf dem Umfahrungshighway nach Islamabad werden zum Härtetest, denn unsere Trinkflaschen sind leer, die Strasse steigt leicht und die Getränke-Buden sind wie vom Erdboden verschluckt. Doch wir halten durch und können nach dem Zimmerbezug im Hotel "Friends Inn" unsere ausgetrockneten Kehlen mit einem eiskalten Pepsi erfrischen, ah das tut gut! Danach gibts Gemüseragout, Dal und Chapati, auch sehr fein (36 Rs).
Etwas später als üblich sind wir wieder auf der Strasse und rollen auf der leicht hügeligen und dicht befahrenen GT Road nach Taxila. Dort finden wir ein Zimer in PTDC-Hotel (700 Rs), besuchen das schön gestaltete Museum gegenüber und stärken uns anschliessend, zusammen mit einer japanischen Touristengruppe, am Mittagsbuffet.
Über die noch leeren Basarstrassen Taxilas schlagen wir uns zur schon sehr belebten Hauptstrasse durch. Viele übervolle Busse mit johlenden Männern überholen uns auf der schmalen, holprigen Strasse. Nach 15 Kilometern beginnt die Baustelle, das heisst bis Haripur wechselt der Belag von ruppigem Schotter zu festem Sand, lockerem Kies, löchrigem Asphalt bis wieder frisch asphaltierte Abschnitte kommen. Zwischendurch fahren wir durch dichte Staubwolken, so dass man kaum 50 Meter weit sieht. Es geht zudem in steilen Rampen zu vielen Flüsschen hinab und wieder hinauf. Kurz gesagt, wir befahren eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Nach Haripur folgen wir einer durchgehenden Allee bis Havelian, die zuerst von Gärtnereien, danach von Früchteverkäufern (Aprikosen?) gesäumt wird. In Havelian wir die Brücke renoviert, so dass wir durchs Flussbett fahren dürfen und dann sind wir auf dem KKH, yeah! Die Strasse ist breit und frisch asphaltiert und steigt schön gleichmässig bis nach Abottabad. Nach mehreren Verhandlungsrunden können wir im Hotel "Al-Faiz" ein geräumiges Zimmer für 800 Rs beziehen.
Als wir losfahren ist der Himmel grau und bedeckt, es fallen jedoch nur einzelne Tropfen. Wir fahren auf einer nicht mehr so breiten Strasse in ständigem Auf und Ab nach Mansehra. Danach geht es nach Shinkiari hinunter und nachdem inzwischen aus den einzelnen Tropfen ein leichter Nieselregen geworden ist, beginnt es nach Shinkiari richtig zu regnen. Bei der Biscuitpause unter einem schönen Baum werden wir von einem Afghanischen Flüchtling um unsere Adresse gebeten. Er will nach London und eventuell auch in die Schweiz. Nach 25 Kilometern Regenfahrt sind wir froh als nach dem kleinen Pass das Motel "Chattar" auftaucht und wir ans Trockene können (500 Rs). Während wir aufs Essen warten taucht auch noch der durchnässte Geri auf, der in Mansehra gestartet war. Nach dem Essen muss ich beim Velocomputer (km: 8027, hm: 56'552) und beim Sender die Batterien wechseln, damit wir unser Logbuch weiter mit Daten füttern können.
In der strahlenden Morgensonne verlassen wir den schönen Kessel von Chattarplain und fahren in ein enges Flusstal hinuter. Die Strasse ist recht schmal und oft etwas holperig. Bald kommt es zur ersten Wasserdurchfahrt, es folgen noch etliche. Die Hänge sind steil und an vielen Stellen liegen grosse Steine am Strassenrand. Jenseits des Flusses tauchen immer wieder kleine Siedlungen auf, die mit einer kleinen Seilbahn, die hoch über dem Fluss schwebt verbunden sind. Dann erreichen wir den Indus, der gemütlich breit und graubraun dahinfliesst und kurz darauf sind wir beim tiefsten Punkt der Abfahrt, der Brücke von Thakot. Danach steigt die Strasse wieder leicht an. Wir sehen die ersten grossen Schneeberge und machen Bekanntschaft mit Steine werfenden Schülern. Doch der erste Stein wird von einem Lastwagen herabgeworfen und verfehlt meine Nasenspitze nur knapp. Obwohl die Fahrt landschaftlich sehr eindrücklich war, sind wir froh in Besham anzukommen und in einem Zimmer (300 Rs) des Hotel "Prince" verschwinden zu können. Am späteren Nachmittag halte ich bei einer Tasse Cay einen Schwatz mit einem pakistanischen Oberstufenlehrer. (Wie sich später herausstellt, wurden alle KKH-Fahrer von ihm "interviewt").
In der Morgenfrische verlassen wir das bereits sehr betriebsame Besham und nehmen den ersten von vielen Aufstiegen in Angriff. Es herrscht den ganzen Tag relativ wenig Verkehr und die Strasse ist oft voller Löcher und dann und wann fehlt der ganze Belag. Bald sehen wir wieder schöne schneebedeckte Berge und überall sind in den steilen Hängen Terassen für Pflanzungen gebaut, sieht super aus! Wir fahren durch weniger Dörfer als gestern, aber die Kinder werden immer aufdringlicher und werfen von Mal zu Mal grössere Steine. Bei der Mittagspause hoch über dem braunweiss schäumenden Indus gesellt sich der nette Medical Supervisor der Region zu uns und etwas später kommt auch noch Geri angekeucht. Nach einem letzten Aufstieg können wir nach Dasu hinunter holpern und finden dort im Hotel "Green Hills" ein Zimmer mit einem kleinen Bad für 200 Rs. Die Bettdecken "schmöcke chli sträng".
Dadurch, dass ich gestern Abend den neuen Film nicht richtig eingefädelt habe, verpatze ich das Bild des Tages: der Indus, Dasu und im Hintergrund Schneeberge und der verblassende Mond! Tja, nur Allah ist vollkommen. Das Industal ist schmaler und karger als gestern, die Strasse ist hingegen in einem besseren Zustand, obwohl wir zweimal einen Schuttkegel passieren wo der Highway nur noch einspurig befahrbar ist und extrem holpert. Es tauchen dauernd Menschen am Strassenrand auf, obwohl auf der ganzen Strecke nur Shatial an der Strasse liegt. Von den Hängen rauschen grosse Wasserfälle und zweimal bekommen wir bei einer Wasserdurchfahrt nasse Füsse. Beim Mittagshalt holt uns Geri ein, der eine Stunde später losgefahren ist. Sein Wunsch ist dieses ungastliche Tal so schnell wie möglich zu verlassen. In Shatial müssen wir noch einmal aufdringliche Kinder abwimmeln, dann erreichen wir die Grenze der "North Western Frontier Province" und können uns im Gästebuch eintragen. Inzwischen herrscht im nun breiter werdenden Tal eine unglaubliche Backofenhitze. Die häufigen Aufstiege trocknen mir die Kehle aus und lassen meine Knie immer weicher werden. Die letzten drei Kilometer zur "Karakorum Inn" schaffen ich nur noch dank einer Dosis Notfalltraubenzucker. Wir bekommen ein schönes Zimmer mit Bergsicht! (550 Rs)
Wie üblich sind schon früh am morgen viele Leute unterwegs. Einige tragen ein Rose in der Hand oder am Gewand. Ist das weil heute Tag der Arbeit ist oder ist heute ein islamischer Feiertag? Wir kommen durch zwei, drei kleine Dörfer die sehr aufgeräumt und mit ihren vielen Bäumen wie kleine Oasen wirken. Uns fällt auf wie "normal" die Kinder sich HIER benehmen. Zehn Kilometer vor Raikot Bridge wird das Tal wieder sehr eng und die Strasse ist arg demoliert. Senkrechte Felswände, die an Nagelfluh erinnern türmen sich über unseren Köpfen. Auf der anderen Seite des Flusses ist es dann schwarzes, scharfkantiges Vulkangestein, dass sich über die Strasse wölbt und das Rauschen des tief unter uns fliessenden Indus gewaltig verstärkt. Nach der Gurkenpause im Schatten eines kleinen Baumes (es ist schon wieder brütend heiss) erreichen wir Talechi, finden ein Zimmer im Resthouse (200 Rs) und können bei Spiegelei, Chapati, Cay und Maulbeeren den 8'126 m hohen Nanga Parbat in seiner ganzen Pracht bewundern.
Der Nanga Parbat posiert in der Morgensonne für ein Abschiedsfoto und interessanterweise erscheint er uns noch viel höher und mächtiger je weiter wir uns von ihm entfernen. Wir stoppen immer wieder und schauen zurück, es ist ein unglaublicher Berg. Beim ersten Biscuithalt verabschieden wir uns auch vom Indus, der seit Thakot Bridge unser ständiger Begleiter war. Fünfzehn Kilometer vor Gilgit treffen wir auf die erste Strassensperre und je näher wir dem Ort kommen umso dichter wird die Folge der Kontrollposten, bis zuletzt im Zentrum an jeder Ecke ein Soldat im Stahlhelm oder ein Polizist mit dem Gewehr im Anschlag auftaucht. Erst im "Madina Hotel" wird es wieder eine waffenlose Oase und auch Geri, Nicole und Markus die vor uns eingetroffen sind. Nach einem Begrüssungs-Cay beziehen wir ein schönes Zimmer für 250 Rs.
Mit prall gefüllten Packtaschen verlassen wir den idyllischen Rosengarten des "Madina" und strampeln gemäss Empfehlung unseres Gastgebers Richtung Nomal. Die Strasse ist recht gut und die Szenerie ist, wie so häufig schon, beeindruckend. Zudem sind wir praktisch alleine unterwegs. In Nomal verpassen wir die Abzweigung zur chinesischen Brücke, müssen umkehren und erfahren kurz darauf, dass der Weg über die Brücke zurück zum Karakorum Highway durch eine verbotene Zone führt. Wir dürfen uns zweimal in eines der in dieser Region beliebten Hefte eintragen, dann sind wir nach 32 Kilometern wieder auf dem KKH können uns mit dem Kuchen stärken, den wir zum Abschied im "Madina" geschenkt bekamen. Nach dem üblichen auf und ab und einer steilen Holperfahrt durch Chalt bei dem uns nette Kinder mit Zusatzschub über die schwierigsten Stellen helfen, finden wir das NAPWD Resthouse und können ein grosses Zimmer mit Bad für 500 Rs beziehen.
Wir beginnen die Fahrt so, wie wir sie gestern beendet haben, nämlich holtertipolterti durch das schmucke Dörfchen, steil hinunter zur Brücke über den Hunza und wieder hinauf zum Karakorum Highway. Es regnet leicht und in den ersten Dörfern die wir passieren ist noch nicht viel los. Der Rakaposhi ist leider in grauen Wolken versteckt und für einen Cay auf der Aussichtsterasse von Ghulmet ist es zu kühl. Dann zeigt sich etwas blauer Himmel, immer öfter kommt die Sonne hervor und mächtige Gipfel leuchten auf. Wir machen viele Stopps und bewundern das prächtige Panorama. In vielen Orten spielen die Kinder in der Strasse Kricket. Ihr Spiel wird selten von durchfahrenden Autos unterbrochen und wir stören sie auch nur kurz. Zum Dessert können wir noch zwei Kilometer nach Karimabad hochschnaufen und kurz darauf geniessen wir die Bergsicht aus unserem einfachen Zimmer m. B. (150 Rs) der "Old Hunza Inn".
Nach dem WC-Gang um fünf Uhr früh verziehen wir uns nochmals unter die Decke und warten, bis sich im grauen Himmel ein paar blaue Löcher zeigen. Wir nehmen Abschied von Karimabad und sausen hinunter nach Ganish. Ausser uns sind nur ganz wenige Minibusse und Jeeps unterwegs, so dass wir die Strasse praktisch für uns alleine haben. Am Anfang ist das Hunzatal recht eng und der Fluss weit unter uns. Dann wird es breiter und die Hunza macht schöne weite Bögen in ihrem dunkelgrauen Kiesbett. Nach einem kleinen Pass (2'620 m.ü.M.) können wir nach Passu hinunterrattern und finden in der "Shisper Inn" ein hübsches Zimmer für 200 Rs.
Ohne Gepäck brechen wir auf um mit den Velos das Shimshal-Valley zu erkunden. Kurz nach dem Losfahren treffen wir auf Nicole, Markus und Marten die auf eine Transportmöglichkeit nach Sost warten. Wir beginnen zu schwatzen und da kommt doch tatsächlich ein Tandem mit Yak daher: Anita und Stefan aus dem Vorarlberg sind unterwegs zum Kunjerab-Pass und nun geht das Woher und Wohin erst richtig los. Nach einer Stunde erscheint dann der vollgestopfte Minibus in den sich Nicole durch das Fenster hineinzwängt und sich Markus und Marten hinten auf die Stossstange schwingen. Darauf begleiten wir Anita und Stefan ein Stück und zweigen dann ab ins Shimshal-Valley. Die Jeep-Road wartet uns mit Wasser-, Sand- und Kiespassagen auf und ist äusserst spektakulär. Zwischen Fahrspur und Abgrund ist oft nur noch eine Handbreit Schotter und über uns türmen sich bizarre Gesteinsformationen.
Nach einem Frühstück an der Sonne fahren wir los und befinden uns kurz darauf in einem heftigen Schneesturm, der uns leider nicht in den Rücken sondern ins Gesicht bläst. Wir montieren Jacke und Regenhose und strampeln tapfer weiter. Nach etwa 30 Kilometern werden wir erlöst, die Wolken verziehen sich, die Sonne kommt hervor und wir können das grossartige Panorama mit den frisch verschneiten Gipfeln geniessen. Nachdem wir unterwegs schon zwei japanischen Velofahrern begegnet sind, treffen wir vor Sost noch einen deutschen und einen singapurischen Radler. Wir landen im Hotel "Badakshan" in einem Zimmer für 250 Rs.
Auf glattem Asphalt verlassen wir Tashkurgan, dann beginnt der Hindernislauf um halbfertige Abflusskanäle und eine staubige Fahrt über oft sehr lose Schotterpisten. Der ganze Highway vom Kunjerabpass bis Kashgar ist mit Ausnahme einer Strecke von 70km ab Bulungköl "Under Construction". Unzählige Bauarbeiter-Camps säumen die Strasse und laut Infotafeln sollten die Bauarbeiten im August 2006 beendet sein. Wir gewöhnen uns bald an die Rüttelfahrt und geniessen die an die Anden erinnernde Stimmung in dem breiten Hochtal. Wir gönnen uns ausgiebige Pausen und trinken der Temperatur angepasst viel heissen Tee. Am späten Nachmittag finden wir nach einigen Erkundungsgängen ein geschütztes Plätzchen abseits der Strasse für unser Zelt.
Nach einer kühlen Nacht machen wir uns auf, um den vor uns liegenden 4'100 m hohen Pass zu bezwingen. Bald haben wir die 400 Höhenmeter überwunden und können ein paar Kilometer auf etwas besserer Strasse in ein weites, graues Becken hinuntersausen. Vor Karakul treffen wir zwei malaysische Velofahrer und schwatzen während einem kurzen Graupelschauer über ihre und unsere Tour. Danach fahren wir am geschäftigen Karakul-Resort vorbei und beenden die Fahrt am kleineren der beiden Seen. Kaum sind die Spaghettis fertig gekocht dreht der Wind um 180° und es beginnt heftig zu schneien. Ich kämpfe mit dem Kocher und dem Wind, weil ich noch die zwei Thermosflaschen mit heissem Wasser füllen will und zwischendurch helfe ich mit, im immer dichter werdenden Schneegestöber das Zelt aufzustellen.
Ein sonniger Morgen belohnt uns für das gestrige Ausharren in Kälte und Schneetreiben. Die weissen Berggipfel spiegeln sich im ruhigen Wasser des Sees und der mächtige Muztagata taucht nach und nach aus den Wolken auf. Nachdem wir und unsere Ausrüstung aufgetaut sind, beginnt die lange Schussfahrt, die ab Bulungköl auf dem Superasphalt der "Tiger Mouth Gorge" ihren Höhepunkt findet. Es wird immer wärmer und Rückenwind haben wir auch noch, somit fällt es uns richtig schwer die Fahrt zu beenden und in einem geräumigen Abflusskanal das Nachtlager vorzubereiten.
Wir fahren aus den immer farbiger werdenden Berge hinaus und finden uns in der flachen Landschaft am Rande der Taklamakan-Wüste wieder. Es geht von Oase zu Oase und zwischendurch werden wir auf der schottrigen Piste kräftig eingestaubt. Zum Glück finden wir in Opal ein einfaches aber gemütliches Zimmer, denn zum Campieren sind wir inzwischen fast etwas zu müde.
Zusammen mit vielen Eselskarren, kleinen Traktoren und Motorradtaxis machen wir uns auf Richtung Kashgar. Zum Abschluss unserer Karakorum-Fahrt ist die Strasse nochmals schön holprig und der Staub ist manchmal so dicht, dass man kaum mehr etwas sieht. Jedoch 15 Kilometer vor unserem grossen Ziel beginnt wieder eine breite, asphaltierte Strasse und wir rollen schliesslich staunend durch die von chinesischen Hochhäusern dominierten Strassen Kashgars. Nach einem kleinen Umweg parkieren wir unsere Drahtesel im dritten Stock des Hotels "Seman Road" und beziehen das Zimmer 313 für 70 Y. Unglaublich, wir sind in Kashgar!
Da meine bevorzugte Strasse Richtung Westen scheinbar nur auf dem Plan existiert, fahren wir vorbei am "Caravan Cafe" Richtung Norden. Nach 20 Kilometern Autostrasse entlang hellblauer Leitplanken und einem ersten Intermezzo mit zwei Polizisten, die hektisch unsere Velos bewundern, geht es durch endlose Pappelalleen, die von niedrigen Häusern mit aufwendig verzierten Eingangstüren unterbrochen werden. Manchmal erhaschen wir einen Blick in einen der Höfe, die uns an unser Hostel in Buchara erinnern. Nach 75 Kilometern verpassen wir es zu stoppen und weil danach wieder bewohntes Gebiet folgt, haben wir keine Wahl als bis Wuqia weiterzufahren (also etwas zu weit für einen ersten Etappentag ;-)). Ich pokere hoch und schlage vor in den Ort zu fahren und ein Hotel zu suchen. Dank einem Polizisten auf Motorrad finden wir eins und beziehen ein Zimmer o.B. für 40 Y. Zwischendurch helfe ich dem lokalen Chefpolizisten sein Registrierungsformular auszufüllen. Gemäss hinzugezogenem Übersetzer dient das ganze Prozedere nur unserer Sicherheit.
Wir planen die 92 Kilometer bis Ulugqat in einem Tag zu machen, weil wir dort mit Unterkunft- und Verpflegungsmöglichkeiten rechnen. Wir müssen jedoch so viele breite Wadis und Flüsse queren, dass wir kurz nach Mittag den Plan ändern und in einer grossen "Unterführung" Quartier nehmen. Während wir warten, bis es dunkel wird und wir das Zelt aufstellen können, geht ein von grossem Donner begleiteter Hagelschauer nieder. In der Nacht windet es stark und wir schlafen schlecht, weil das Aussenzelt und die Reissverschlüsse ziemlich Krach machen.
Statt der erwarteten grossen chinesischen Stadt, treffen wir in Ulugqat nur auf ein paar Häuschen und einen Checkpost. Wir essen einen feinen Lagman, fragen nach einer Unterkunft und Brot, und bekommen nur das Letztere. Also geht es weiter dem roten Fluss entlang und dann in ein schönes Seitental mit grossen Flussauen und Bäumen. Leider sind die besten Lagerplätze bereits mit Jurten besetzt, so dass wir bis zum Karabel Pass (2'931 m.ü.M.) hochfahren und dann die Fahrt in einem gemütlichen Graben unterhalb der Strasse beenden. Es ist friedlich, auf der Strasse ist nur wenig Verkehr und wir können in eine weite Ebene blicken. Beim Kochen stelle ich fest, dass eine Speiche meines Hinterrades im Begriff ist die Felge aufzureissen. Ich löse den Nippel etwas um den Zug auf die Felge zu verringern.
Da wir mit unseren Visas erst morgen über die Grenze dürfen, können wir es heute gemütlich nehmen und bevor wir losfahren zuerst noch alle Sachen trocknen lassen die gestern im Regen, der gerade einsetzte, als wir das Zelt aufstellen wollten, nass geworden waren. Ein Mann mit Kirgisenhut reitet singend auf seinem Esel vorbei und wir sehen grasende Kamele. Wir fahren los, mit dem Ziel Wasser zu finden und nach 9 Kilometern filtere ich aus einem roten Tümpel einen Wassersack voll sauberes Wasser. Danach verbringen wir den Nachmittag und die Nacht in einem Abflusskanal, der gerade breit genug ist, dass wir das Zelt darin aufstellen können.
Um 08:50 Uhr stehen wir frisch ausgerüstet mit einem Cola, einem Kilo Bananen, einem halben Kilo Aprikosen, einer Rolle WC-Papier und einem geschenkten Zwiebelbrot vor dem chinesischen Grenzgebäude. Nach 20 Minuten werden wir eingelassen und nach weiteren 20 Minuten stehen wir am Hinterausgang des Gebäudes und warten auf eine Transportmöglichkeit durchs Niemandsland, denn wir mussten ganz frustriert zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht mit dem Velo zur kirgisischen Grenzstation fahren dürfen!
Wir warten nicht lange, dann nehmen wir in einem leeren Schrottlastwagen Platz, Dagmar vorne in der Kabine und ich hinten zusammen mit den Velos im Anhänger. Nach etwa 7 Kilometer Rüttelfahrt, bei der wir x-Mal den Pass zeigen müssen, landen wir auf der anderen Seite. Auch hier geht alles glatt und kurz nach 11 Uhr beginnen wir die ersten Kilometer auf kirgisischem Boden unter die Räder zu nehmen. (Es war gar nicht so leicht den Ausgang aus dem Grenzglände zu finden, alles war mit Schrottlastwagen und rostigen Wohnwagen verstellt.)
Die Strasse ist ungeteert, holprig und steil und wir kommen nur langsam vorwärts. Um mein Hinterrad mit der angerissenen Felge zu schonen schleppt Dagmar den Wassersack, bis ich auf die glorreiche Idee komme die Räder zu tauschen. Bei dieser Aktion taucht ein Schweizer Radlerpaar aus der Gegenrichtung auf, die gestern in Sary Tash aufgebrochen sind und in fünf Wochen bis Islamabad fahren wollen. Kurz darauf produziert Dagmar einen Sturz auf der miesen Strasse. Dies drückt auf die Stimmung und zudem ist kein günstiger Platz für ein Camp in Sicht, denn es hat überall Jurten und Tierweiden. Die Strasse steigt unentwegt und zu allem übel sind in beide Richtungen viele Lastwagen unterwegs die uns gründliche einstauben. Etwas spät finden wir ein schönes Plätzchen mit Sicht auf eine Kette weisser Schneeberge. Schon bald erleuchtet ein heller Fastvollmond die Szenerie und da es zu kalt ist um noch Spaghetti zu kochen ziehen wir uns ins Zelt zurück.
Nach einer kalten, aber ruhigen Nacht geniessen wir bei strahlender Sonne nochmals die grandiose Szenerie unseres Zeltplatzes. An den weissen Gipfeln der sechs- uns siebentausender der Arka Alaj Kette kann man sich einfach nicht sattsehen. In dieser Umgebung kann uns die holprige, an vielen Stellen mit grabenartigen Fahrspuren gespickte Strasse nicht viel anhaben, denn es geht zudem noch leicht abwärts. Mit Blick auf die riesige Hochebene mit einem sich darin schlängelnden, rotufrigen Fluss holen wir das verpasste Spaghettimahl von gestern Abend nach. Bei Biscuits und Kaffee angelangt, holen uns drei Mountainbiker (F,D,C) ein, die den KKH hinter sich haben (Tandem getroffen) und den Pamir-Highway noch vor sich haben. Wir treffen sie wieder in Sary-Tash und Fragen in einem Haus, das sie uns empfehlen nach Unterkunft. Wir bekommen das ganz mit Teppichen ausgelegte Wohnzimmer zugewiesen und nachdem wir Hände und Gesicht gewaschen haben, können wir unsere müden Beine unter ein niedriges Tischchen strecken, das mit Cay, Brot, ausgelassener Butter, frischem Rahm, Gurken, Yoghurt und Äpfeln beladen ist. Später wird sogar noch ein Spiegelei serviert. Wir lassen es uns schmecken und sitzen danach draussen vor dem Haus lesend und schreibend an der Sonne. Nach dem Nachtessen, das aus dünnen Nudeln und Würstchen mit Zwiebeln besteht klemmen wir uns auf dem Liegesofa unter zwei schwere Steppdecken.
Nachdem wir uns zum Frühstück den Bauch mit Brot und Rahm vollgeschlagen haben, klettern wir auf der guten Asphaltstrasse 15 Kilometer bis zur Passhöhe auf 3615 m.ü.M. hinauf. Danach geht es auf staubigen Serpentinen steil hinunter in ein Tal voller Jurten. Wir geniessen eine lange Abfahrt mit wenigen Gegensteigungen entlang dem Bach, der uns ab dem Pass begleitet und der sich auf den 95 Kilometern bis Gülcö zu einem wilden Fluss verbreitert hat. Unterwegs versuchen wir einem Gewitter davonzufahren, werden jedoch trotzdem noch etwas nass. In Gülcö verbringen wir eine ruhige Nacht in einem Hotel, das scheinbar nicht mehr in Betrieb ist, jedoch von zwei jungen Boys weiterhin betreut wird.
Dank der guten Strasse und er alpinen Szenerie kommen wir gut voran und können nach 25 Kilometern ab der Passhöhe durchs immer heisser werdende Tal nach Osh hinunter rollen. Dort finden wir nach fast zwei Stunden fragen, suchen und übersetzen (alle sprechen russisch nur wenige englisch) ein schönes Zimmer im Hotel Sara für 800 Som.
Wir fahren auf derselben Strasse aus Osh hinaus, wie wir vor vier Tagen hineingefahren sind und halten vergeblich nach frischen Broten Ausschau. Dann biegen wir scharf nach Nordosten ab und befinden uns bald auf einer üblen Schotterpiste, denn die Strasse nach Özgön ist noch in Bau. Die Staubwolke der vielen Fahrzeuge die unterwegs sind ist so dicht, dass wir von der hübschen Hügellandschaft links und rechts fast nichts wahrnehmen. Dank den vielen Polizisten die alle paar hundert Meter am Strassenrand auftauchen kommen wir jedoch nicht vom rechten Weg ab. Kurz vor dem Ziel muss ich nach 9600 pedalten Kilometern zum ersten Mal einen SCHLAUCH AUSWECHSELN. An Dagmars Hinterrad wollte die Luft nicht mehr drinbleiben. Im Hotel Juma beziehen wir dann ein überteuertes einfaches Zimmer für 800 Som.
Nachdem wir nochmals die grausliche Latrine unserer Unterkunft beehrt haben, machen wir uns bei leichtem Regen aus dem Staub. Wir passieren einen Tiermarkt der trotz der frühen Stunde schon voll im Schwung ist und kommen auf der guten Strasse zügig voran. Nach einem kurzen heftigen Aufstieg können wir in eine weite Ebene hinuntersausen und finden dank einem Jungen auf dem Fahrrad den sanatoriumsähnlichen Hotelkasten Mölmöl. Für 390 Som bekommen wir ein grosses, sauberes Zimmer mit Bad und Balkon, Breschnew Tapeten inklusive.
Nach 85 Kilometern zügiger Fahrt über guten Asphalt müssen wir uns über eine ultraschlechte, staubige Piste kämpfen. Es ist sehr heiss, entlang der Strasse werden Wassermelonen zum Kauf angeboten. Zum Glück finden wir in Tashkömür die schöne Gostinitsa (200 Som m.B.) und können uns mit Melone und Samsas für den nächsten Tag stärken.
Es geht so ruppig weiter, wie es gestern aufgehört hat, jedoch nach 16 Kilometern werden wir von gutem Asphalt erlöst. Wir folgen in einem ewigen Auf und Ab dem gestauten Naryn und passieren drei Tunnels. Kurz vor dem Ziel gibt es einen erfrischenden Getränkehalt und kurz darauf warten wir in einem Bushaltestellen-Häuschen ein heftiges Gewitter ab. Dabei erfahren wir, dass es in Karaköl ein Hotel hat. nichts wie hin! Wir bekommen im Hotel Tourist ein sauberes Zimmer m.B. und HEISSEM Wasser für 756 Som.
Zum Glück ist die Bäckersfrau auch schon so früh auf den Beinen wie wir, so können wir unser Müslifrühstück mit süssen Brötchen und Saft ergänzen. Das Brot kommt in die Ortlieb-Tasche.
Wir folgen dem Fluss durch ein schattiges Tal, bezwingen einen Pass und können zum Toktogulsee hinuterbrausen. Auf der anderen Seite des Sees erkennen wir bereits unser heutiges Ziel, müssen jedoch noch eine langgezogene Bucht umfahren und nochmals über zwei kleine Pässe. Wie gestern werden wir von heftigen Gewitterböen gestossen, finden jedoch heute keinen Unterstand und werden kräftig geduscht. In Toktogul wartet eine schöne Gostinitsa mit einem sauberen Zimmer für 200 Som auf uns.
Wir folgen einem schönen, mit Tannen gesäumten wilden Bach mit dem Ziel nach 30 Kilometern im Hotel Ilbirs den 15. Reisemonat zu feiern. Leider ist das Hotel bis auf zwei teure Suiten ausgebucht, so dass wir uns mit einem feinen russischen Sizzler begnügen müssen und nachher wieder in den Sattel steigen dürfen. Überall am Strassenrand sind Jurten, Zelte und Wohnwagen und alle verkaufen Honig. Irgendwann haben wir genug uns schlagen unser Zelt nicht weit von der Strasse inmitten einer Kuh- und Pferdeweide auf. Ringsum sind schöne Berge und an allen Hängen entdecken wir Schaf- und Ziegenherden.
Der Aufstieg zum Alabel Pass ist ziemlich steil doch gegen neun sind wir oben und fahren durch ein wunderschönes breites Hochtal. Überall stehen Jurten und Stuten werden gemolken. Wir kaufen einen halben Liter Kymyss und weissen Käse. Es geht leicht hinunter und wir kommen zügig voran. Nach 85 Kilometern zweigen wir auf eine Nebenstrasse ab und finden dank dem Schild Tourist Information einen Homestay für 425 Som.
Wir bezahlen das gestern offerierte Glas Kymyss extra und fahren durch ein schönes Tal hinunter nach Aral. Es riecht nach Kamillen und anderen Kräutern. Die Strasse ist teilweise sandig und ein Wellblech, ab Aral sind wir auf löchrigem Asphalt unterwegs. Vor dem Dorfladen spricht uns eine ältere Kirgisin auf englisch an. Wir trauen unseren Ohren nicht, bis sich herausstellt, dass sie die Englischlehrerin des Ortes ist. Wir folgen ihrer Einladung und verbringen einen schönen Nachmittag und Abend in ihrem einfachen Heim.
Es gibt Spiegelei, Tee, Brot und Zaubertrank (Maksim) zum Frühstück, ein Lammfell auf den Sattel und eine Flasche Zaubertrank ins Gepäck. Damit und dank der relativ guten Strasse bis zum Kyz-Art Pass schaffen wir diese Etappe in vernünftiger Zeit. Unterwegs passieren wir herrliche Blumenwiesen in leuchtendem Gelb, Weinrot und Violett. Überall wird mit der Sense gemäht.
Nach dem Pass ist die Strasse ein einziger Asphaltflickenteppich und wir sind froh, als wir endlich die Velos in den Hof unseres Homestays stellen können und gleich eine heisse Dusche inklusive Kleiderwäsche geniessen können. (500, Nachtessen 180 Som)
Als wir uns in der kühlen Morgenluft wieder in den Velosattel schwingen, wird uns schmerzlich bewusst, dass wir den Reitausflug noch nicht ganz verdaut haben, denn unsere Hinterteile und Beine tun an ganz unterschiedlichen Stellen weh. Jedoch mit Rückenwind geht es flott ans Ufer des Yssyköl und wir sind so übermütig, dass wir auf die Idee kommen es bis Tamga zu schaffen. Die holprige Strasse und ein paar Gegensteigungen dämpfen jedoch wieder unsere Euphorie und wir sehen uns bald nach einem Lagerplatz um. Das Schild 'Yurt Camp 5 km' kommt uns dann wie gerufen, wir verlassen die Hauptrasse und biegen in ein schönes Nebental ab.
Wir schlafen zwar dann nicht in der Jurte sondern essen dort am nächsten Tag nur üppig Frühstück, das Zimmer in einem lauschigen Häuschen war uns auch genehm. (700 Som inkl. Frühstück)
Zum Platzen gefüllt mit Milchreis, Tee, Brot, Siedfleisch und süssem Gebäck verlassen wir das idyllische Tal und kehren zurück auf die Hauptstrasse. Wir rattern an den See hinunter und beim Mittagshalt holt uns ein Gewitter ein. Obwohl wir versuchen zu entwischen werden wir richtiggehend geduscht und suchen Schutz in einem kleinen Kaffee. Bei der Ortstafel Tamga beginnt es wieder zu tropfen und weil wir uns zu wenig genau erkundigen ob es links oder rechts in den Ort geht fahren wir noch sechs Kilometer gratis durch den Regen. Das Guesthouse Tamga ist etwas teuer und nicht ganz nach unserem Geschmack, so dass wir auf den Strandtag verzichten, 768+288+192 (Z+D+F) Som.
Heute präsentiert sich uns der See wieder bei strahlendem Sommerwetter. Über den Bergketten entlang der beiden Ufer türmen sich Wolken wie Berge weissen Schlagrahms. Wir können oft im Schatten von grossen Weiden, Pappeln und Birken fahren, werden jedoch vom Asphaltflickwerk und den leichten Steigungen arg gefordert. Damit haben wir uns nach dem Zimmerbezug im Hotel Neofit (600 Som) ein kühles Bier verdient!
Ungern nehmen wir Abschied vom schönen Hof des Neofit. Wir tratschen noch kurz mit einem englischen Radlerpaar, das gestern aus Richtung Kegen gekommen ist. Sie können uns dort eine Unterkunft nennen und wollen weiter via Irkeshtam nach Kashgar und über die Westtibet-Route nach Lhasa.
Auf guter Strasse fahren wir wie üblich durch Blumenwiesen bis Novonovskswerenowska, dann folgt bis km 50 eine gute Piste und anschliessend haben wir einen Aufstieg auf so schlechter Piste vor uns, dass wir ein Stück schieben müssen. Nach der Passhöhe geht es steil in ein breites Flusstal hinunter und da wir der alten, halb weggeschwemmten Strasse folgen erleben wir noch ein kleines Intermezzo mit nassen Füssen und einem Kontrollposten der sich wichtig macht.
Im schönen Jailoo-Gebiet zwischen Pferde-, Kuh- und Schafweiden und ausser Sichtweite von drei Jurten schlagen wir unser Zelt auf und verbringen einen friedlichen Abend und eine ruhige Nacht.
Um halb neun sind wir schon an der Grenze und im üblichen Zirkuswagen wird unser Pass mit dem Kirgisischen Ausreisestempel verziert. Goodbye Kyrgyzstan! Hundert Meter weiter wird unser rotes Büchlein schnell und ohne Umschweife ins Kasachische Datennetz eingelesen, während gleichzeitig eine Webcam unser aktuelles Portrait erfasst. Danach dürfen wir ohne Zollkontrolle in unser letztes Stan-Land hineinrollen. Die ersten fünf Kilometer müssen wir uns durch weichen Schotter wühlen, danach wird die Strasse immer besser. Dank dem Tipp der englischen Radler haben wir die einfache Unterkunft schnell gefunden (1100 Tenge) und können uns anschliessend mit Mantas stärken.
Nach einer kurzen Auffahrt zur Passhöhe, sehen wir eine riesige Ebene in der Ferne, das eigentliche Kasachstan, flach wie ein Pfannkuchen wie es im LP heisst. Wir können mit Rückenwind fast 1000 Höhenmeter hinuntersausen und verschwinden anschliessend kurz in einem trockenen Canyon. Danach geht es auf der einsamen, guten Strasse immer schön geradeaus durch die Halbwüste. In Shonzy werden wir von Kindern von der Bäckerei zum Basar geführt und als wir dort im erstbesten Laden nach der Gostinitsa fragen, macht die Besitzerin gleich die Bude dicht und führt uns persönlich zum Hotel. Wir bekommen ein Lux-Zimmer mit Bad und Fernseher für 2000 T.
Auf schnurgerader Strasse mit relativ viel Verkehr durchqueren wir die Ebene des Flusses Ili. Es wird sehr warm, das eiskalte Fanta scheint in unseren trockenen Kehlen zu verdampfen. Wir finden ein Zimmer m.B. in einer geschniegelten Unterkunft für 2500 T und zahlen für die Velos 100 T extra!
Auf einer belebten Strasse rollen wir der chinesischen Grenze entgegen. Nach einem Kontrollposten mit Grenzzaun und Scheinwerfern folgt der Grenzort und kurz darauf befinden wir uns auf einem riesigen Grenzgelände. Wir warten in einer grossen Halle lange auf den Ausreisestempel, danach können wir ohne Gepäckkontrolle das Gebäude verlassen und werden gleich gebeten in einen Bus zu steigen, nein nicht schon wieder! Für den einen Kilometer zum chinesischen Grenzposten zahlen wir 500 Som (16sFr)!
Via Duty-Free Zone gelangen wir zur Immigration, füllen die bekannten Formulare aus und warten lange auf unsere Pässe, die uns von einer Beamtin abgenommen wurden. Wir unterhalten uns mit zwei Grenzbeamten von denen der eine sehr gut englisch spricht über das woher und wohin unserer Reise. Etwas übereilt wechsle ich am Ausgang des Grenzkomplexes (es läutet gerade zur Mittagspause) die restlichen Tenge zu einem schlechten Kurs. Kurz darauf erholen wir uns in einem schönen, geräumigen Hotelzimmer von den Strapazen des Grenzübertritts.
In der Nacht hat es geregnet. In der relativ kühlen Morgenluft kommen wir auf der perfekten Strasse gut voran. Wir passieren einen Kilometerstein, der die Distanz nach Peking anzeigt 4810 Kilometer!
Yining ist eine richtig grosse City. Wir fahren auf dem Fahrradstreifen durch sechsspurige Avenidas. Die Fussgängerunterführungen wurden gerade fertiggestellt oder sind noch im Bau und so versuchen gelbbemützte Hilfspolizisten und Hilfspolizistinnen mit Trillerpfeifen bewaffnet die Fussgänger davon abzuhalten die breite Fahrbahn zu überqueren und stattdessen die Unterführungen zu benutzen, ein sehenswertes Spektakel! Da das Hotel Friendship geschlossen ist, beziehen wir ein Zimmer für 160Y im Yli Hotel (schöner Park).
Auf einer sehr guten, von Pappeln gesäumten, schnurgeraden und ebenen Strasse beginnen wir unsere Fahrt ins Unbekannte mit dem Ziel Ürümqi. Bis km 52 hat es sehr viel Verkehr, danach wird es angenehm ruhig.
Eine nette Bäuerin, vor deren Gehöft wir ein Picknick starten wollten, lädt uns zum Mittagessen ein. Auf einem Lehmofen im Freien präpariert sie uns in aller Gemütsruhe ein Gemüseragout, während wir aus Einmachgläsern Hexentee trinken und uns auf dem einfachen Esspodest vor dem niederen Tischchen entspannen. Zum Gemüse gibt es Brot und Momse. Wir vergelten ihr das feine Essen mit zehn Yuan, die sie zuerst ablehnt, aber danach doch gerne entgegennimmt. Nach dieser aussergewöhnlichen und unerwarteten Mittagspause erreichen wir bald die Abzweigung in einen kleinen Ort und finden dort ein einfaches, sauberes Zimmer ohne Bad für 30Y.
Wir starten den Tag mit einer kurzen Abfahrt hinunter zum Ily-River und folgen dann in einem stetigen Auf und Ab dem breit mäandrierenden Fluss. Nach dem mittäglichen Lagman-Halt in einem kleinen Ort will die Polizei unsere Pässe (und sonst noch ein Dokument) sehen, telefoniert etwas rum und lässt uns dann ziehen. In Mu-si (5 km abseits der Hauptstrasse) finden wir auf Anhieb ein Guesthouse mit einem Zimmer für 30Y. Die chinesische Vermieterin ist sehr gesprächig und aufgestellt. Um 21 Uhr besucht uns der Dorfpolizist im Zimmer und will nebst dem Pass noch irgendeine License sehen. Nach einer Stunde hin und her und viel herumtelefonieren zieht er mit unseren Pass- und Visakopien wieder ab. Uns wird es langsam etwas mulmig, was läuft hier ab?
Auch heute rollen wir über eine tadellose Strasse. Wir passieren viele Dörfer und einen grossen Tiermarkt. In den Pappelalleen kommen uns Lastwagen mit riesigen Strohfudern entgegen. Die Felder neben der Strasse sind abgemäht und es riecht nach Sommer. In einem kleinen Lokal präpariert uns ein nettes junges Paar mit kleiner Tochter unseren obligaten Lagman (wir liessen uns die chinesische Bezeichnung dafür aufschreiben!). In der relativ grossen Ortschaft Areletobea finden wir nach einigem hin und her ein Zimmer für 40Y. Der Preis ist Angesichts des gut gefüllten Kuhstall-WCs (zwei flache Gräben zum reinmachen) etwas hoch.
Auf einer leicht ansteigenden Strasse fahren wir entlang schöner, grüner Berge. Es sind viele Fahrzeuge und Schafherden unterwegs. Nach 40 Kilometern wird die Strasse erdig und der Asphalt zeigt sich nur noch stellenweise. Die Berghänge sind dicht mit hohen schlanken Tannen bewachsen und überall sehen wir Imker bei der Arbeit. Es tauchen viele Jurten-Feriencamps auf, das Tal scheint eine richtige Ferienregion zu sein. Kurz vor dem Ziel werden wir von einem Imker in sein Zelt eingeladen. Auf dem Sofa wird uns Honig mit Wasser serviert und später stellt sich heraus, dass unser Gastgeber Chef der Forstpolizei ist. Drei Kilometer weiter finden wir mit Hilfe eines englischsprechenden Studenten (vom Waldpolizist organisiert) bei einem älteren chinesischen Paar ein einfaches Zimmer für 20Y inklusive heisser Dusche!
Auf einer guten Naturstrasse kurbeln wir uns während 30 Kilometern auf die Passhöhe auf 3100 m.ü.M. Wir sehen unsere erste Stupa mit Seidenschals und Gebetsfahnen und während dem Picknick kreisen riesige Geier über uns. 400 Meter tiefer befinden wir uns in einer riesigen, mit weissen Jurten gesprenkelten Hochebene. Die Strasse wird neu gemacht und bei einer Baustelle müssen wir die Räder abpacken, damit wir trockenen Fusses das Gewässer überqueren können. Lange Lastwagenkolonnen sind unsere ständigen Begleiter. Ein Gewitter verfolgt uns und beschert uns damit starken Rückenwind. Da unser Zielort bei km 80 nicht aufgetaucht ist, fragen wir bei der nächsten kleinen Siedlung nach einer Unterkunft und bekommen von einem aufgeweckten Jungen ein Doppelbett in einem Dormitory zugewiesen. Wir stellen unsere Räder neben das Bett, gehen über die Strasse etwas essen, danach noch etwas ins Feld und anschliessend kriechen wir unter die schweren Decken.
Ohne Frühstück im Bauch verlassen wir im ersten Morgenlicht die gemütliche Hütte in der zwei Polizisten und ein Sohn des Besitzers weiterschnarchen. Die Strasse ist nach dem nächtlichen Regen aufgeweicht und bald blockieren die Räder. Wir zerren unsere Fahrzeuge über das hohe Strassenbord auf die Wiese hinunter, fahren dort ein Stück, hieven sie wieder auf die Strasse, weichen wieder auf die Wiese aus und landen schliesslich an einer tiefen Furt. Ich ziehe mir Schuhe und Socken aus und schiebe die Velos durch das eisige Wasser. Dagmar wird von einem Einheimischen so durch die Baustelle gelotst, dass ihr nasse Füsse erspart bleiben.
Nach zweieinhalb Stunden schuften haben wir zehn Kilometer geschafft. Wir setzen uns an den Strassenrand und Frühstücken erst mal in aller Ruhe. Die Strasse wird nach und nach etwas besser aber zwischendurch gibt es immer wieder matschige Stellen. Das Hochtal mit vielen Jurten will nicht enden. Endlich nach 45 Kilometern erreichen wir den Pass auf 3350 m.ü.M. und wieder ist die Stelle mit einer ringförmigen Steinmauer und einem Wust von Gebetsfahnen markiert. Die Abfahrt wird nur noch von wenigen haarsträubenden Umfahrungen unterbrochen. Das Tal scheint immer enger zu werden und wir können uns nicht vorstellen, wie da noch eine Ortschaft Platz haben könnte.
Unser heutiges Ziel Balguntay besteht dann tatsächlich nur aus zwei der Strasse entlang aufgestellten Häuserreihen, dahinter beginnt links und rechts der Berg. Wir landen in einem schönen Zimmer für 50Y. Gegen 21 Uhr klopft noch der Polizist an die Zimmertür, fragt nach dem Woher und Wohin und will die Pässe sehen. Danach salutiert er und zieht wieder ab.
Entlang der Bahnlinie auf einer guten Naturstrasse wenden wir uns wieder den Bergen zu. Ein Motorradfahrer aus Ürümqi überholt uns und macht anschliessend ein Bild von uns und seiner sauber bepackten 250er KTM. Nachdem wir auf einer Hochebene die Bahnlinie verlassen haben, beginnt das Steigen. Stellenweise müssen wir bis 8% überwinden. Der Pass erscheint nicht wie auf der Karte eingetragen bei km 60, so dass wir weiterkurbeln und nach einem Übernachtungsplatz Ausschau halten. Unterhalb eines Strassenbauercamps stellen wir unser Zelt in die feuchte Wiese.
Am Morgen ist es 4° im Zelt und draussen etwa soviel unter Null. Bei wolkenlosem Himmel nehmen wir die letzten fünf Kilometer bis zum Pass auf 4000 m.ü.M. unter die Räder. Die Strasse ist ziemlich ruppig, da daran gebaut wird, aber nach etwas mehr als einer Stunde haben wir es geschafft. Yeah, wir sind auf dem dritten und letzten Pass dieser langen Etappe. Wir picknicken etwas weiter unten in einer Haarnadelkurve und können beinahe senkrecht auf die Strasse und eine kleine Siedlung weit unter uns hinabsehen.
Nach zehn Kilometern steiler Holperpiste haben wir wieder Asphaltstrasse unter den Rädern und düsen eine enge Schlucht hinunter. Dann folgen Gegensteigungen und Gegenwind. Zudem sind viele Schafherden auf der Strasse talwärts unterwegs. Bei einem Felssturz müssen wir eine halbe Stunde warten bis die riesigen Brocken fertig weggeräumt sind und wir hinter den Schafen zusammen mit einem Motorradfahrer über den Schutt klettern können. Nach 80 Kilometern ist die Schlucht zu Ende und wir können zum Ausklang noch über guten Asphalt rollen. Am Zielort führt uns ein junges Girl zur Unterkunft und nachdem wir dem Besitzer versichert haben, dass wir unsere Packtaschen nicht mit Bomben gefüllt haben, landen wir in einem einfachen Zimmer für 40Y (Klo=Grube im Hof).
Entgegen unserer Befürchtungen ist am Abend einmal kein Polizist in unserem Zimmer aufgetaucht und wir konnten eine ungestörte Nacht verbringen, die ausnahmsweise erst um sechs Uhr endete. Auf einer verkehrsreichen, welligen Strasse fahren wir in die grosse City und finden nach zweimal Fragen und intensivem Studium der Strassenschilder das Golden Valley Hotel. Wir leisten uns ein luxuriöses Zimmer für 350Y.
Entlang hoher Sanddünen verlassen wir Dunhuang. Die Strasse ist gut und es wird bald sehr heiss. Die Wüstenlandschaft wechselt ständig etwas ihr Gesicht. Wir haben Rückenwind, kaufen in Hongliuwan Wasser und landen dann in einer Grube neben einem Notbremsehügel.
Der Tag ist ganz der Überwindung des ersten Passes gewidmet. Die gute Strasse steigt mit 5-6% und Rückenwind unterstützt unser Vorwärtskommen. An einem Bach machen wir Znünihalt und baden die heissen Füsse. Kurz nach vier sind wir auf der Passhöhe auf 3570 m.ü.M. Wir rollen bergab in den Sonnenuntergang und campen hinter einem Erdwall in einem schmalen Wadi.
Mit starkem Wind im Rücken sausen wir weiter in ein grosses Becken hinunter. Nach Huahaizi, wo wir uns mit Wasser versorgen, beginnt die Strasse wieder zu steigen. Vor Suxik (ein Ort der nur auf der Karte existiert) campen wir in einer schönen Senke mit Blick auf die umliegenden Bergketten.
Nach 5 Kilometern sind wir auf dem Pass (3620 m.ü.M.). Die Abfahrt führt uns in ein weiteres trockenes Becken, das uns an Mordor erinnert. Wir klettern über den 3420 m hohen Rand des Beckens und fahren nach Iqe hinunter, das etwa aus drei Häusern besteht jedoch zum Glück eine Imbissstube mit Wasser hat. Diese Nacht ist das Camp nicht so ideal, weil der Erdwall neben der Strasse etwas zu niedrig ist und das schmale Wadi noch mit dem Hundestock verbreitert werden muss. Zudem hat es Mücken und überall in der Landschaft Militärcamps.
In der Nacht gab es etwas Regen. In Da Tsaidam kaufen wir Wasser, Momse und Benzin. Die Ortschaft hat wie auch die vorangehenden Orte viele Häuserruinen. Nach dem Verlassen des Ortes durch eine militärische Sperrzone beginnen die Strassenbauer-Camps. Die teilweise recht holprige Asphaltstrasse scheint kurz davor zur stehen umgepflügt zu werden. Überall stehen Lastwagen und Bagger in Reih und Glied und warten auf ihren Einsatz. Links und rechts der Strasse werden schon Pisten planiert und vor den Camps werden Hinweistafeln aufgerichtet und Fähnchen montiert. Wir haben immer noch Rückenwind und campen schliesslich in einer grossen Baugrube.
Während dem Zusammenräumen des Zeltes fallen einige Regentropfen und der Himmel ist grau und bedeckt. Wir fahren auf einer sehr löchrigen und welligen Strasse durch eine hässliche Salzwüste. Ein chinesischer Motorrad-Tourer schiesst ein Foto von uns und berichtet, dass er gestern zwei deutsche Radfahrer auf dem Weg nach Lhasa getroffen hat. Dassan existiert nicht, so kaufen wir in der nächsten Ortschaft unter Verursachung eines grossen Menschenauflaufes Wasser und Brot. Der Ort ist ausgesprochen hässlich und ringsum türmen sich Salzberge. Nach einem langen Mittagshalt (der Kocher muss gereinigt werden) fahren wir in den Abend hinein und campen, nachdem wir unter einem neuen Zaun hindurchgeschlüpft sind, hinter dem Bahndamm. Etwa ein Dutzend Züge rumpeln während der Nacht vorbei.
Wir pedalen mit den Schülern und allen Frühaufstehern 26 Kilometer um die Wette bis zum Checkpost am südlichen Ortsausgang. Unser Gepäck wird auf Waffen durchsucht und nach fünfzehn Minuten verlassen wir den Posten, kurz nach sechs, Richtung Berge. Wir haben das Gefühl den Grenzübertritt ins Tibet geschafft zu haben und Rollen ganz unbekümmert, ohne anzuhalten durch den zweiten Checkpost der nach 26 Kilometern auftaucht. Kurze Zeit später werden wir jedoch von einem Beamten des Tibet Tourism Developement Bureau eingeholt, zum Anhalten gezwungen und zur Umkehr aufgefordert. Wir sollen in Golmud einen Permit holen. Wir fahren zurück und erfahren beim CITS, dass es nur das ganze Permit-Paket mit Bus gibt. Wir versuchen es noch beim TTDB, aber dort ist niemand im Büro. Schliesslich landen wir im Hotel Golmud in einem Zimmer o.B. für 40Y. Das ging in die Hosen!
Wir fahren durch die noch ganz im Dunkeln liegende Stadt, weichen den grossen Besen der Strassenwischerinnen aus und passieren den Checkpoint am südlichen Ende der Stadt ohne angehalten zu werden. Für den Rest des Tages installieren wir uns unter der Strasse in einem geräumigen Abflusskanal, schauen in die Wüste und träumen vom Tibet.
Eine Stunde nach Mitternacht gibt der Wecker das Signal für den Start der Checkpoint-Mission. Die Strasse ist belebt, wie mitten am Tag, somit müssen wir die Variante den Checkpoint durchs Gelände auf der Bergseite zu umgehen in die Tat umsetzen. Erstaunlicherweise geht dies recht gut. Der Untergrund ist fest und zum Teil hat es richtige Fahrspuren. Zweimal verschwindet Dagmar aus meinem Blickfeld. Das erste Mal finde ich sie samt Velo in einem grossen Krater wieder, das zweite Mal liegt sie am Fusse eines steilen Abhangs. Nach einer halben Stunde sind wir jenseits der Schranken und Gebäude wieder auf der Strasse. Niemand hat uns entdeckt, ausser vielleicht ein Hund, den wir von Ferne bellen hören. Wir radeln hastig weiter und ziehen uns bei Tagesanbruch in eine Grube zurück und freuen uns über unseren ersten Teilerfolg.
Um drei Uhr morgens klingelt der Wecker und nun geht es richtig los. Auf guter Strasse, bei leichtem Rückenwind und bedecktem Himmel kommen wir gut voran. In stetigem auf und ab geht es dem Fluss entlang, bis wir nach Süden abbiegen und das Steigen beginnt. Während der Mittagspause fängt es an zu regnen. Darauf geht ein immer stärker werdendes Schneetreiben los, so dass wir schliesslich Schutz in einem Abflusskanal suchen. Kaffee und ein Snickers zum Aufwärmen!
Nach drei Stunden Aufstieg bei moderater Steigung sind wir auf dem 4750 m hohen Kunlun Pass und damit im Tibet. Yeah, wieder eine Hürde genommen! Die Strasse ist exzellent. Es hat viel Verkehr, davon viele Touristenautos vom Typ 4x4, oft in durchnummerierten Konvois, zum Schreien!
Der Himmel sieht mit seinen unzähligen Wolkenreihen ganz speziell aus. Am Abend schlagen wir unser Zelt am noch neuen Bahndamm, der uns fast ununterbrochen bis Lhasa begleiten wird, auf.
Die Strasse ist weiterhin gut, viele chinesische Touristen fahren an uns vorbei und an der Sonne wird es sehr warm. Dagmar hat Kopfweh (bis jetzt der einzige Effekt der grossen Höhe!). Lange Kolonnen von Militärlastwagen überholen uns. Bei Einbruch der Dämmerung droht ein Gewitter. Wir schlagen hastig in Sichtweite der Strasse das Zelt bis zur Hälfte auf. Nachdem das Gewitter nicht loszugehen scheint, brechen wir die Übung ab und ziehen noch etwas höher hinter einen Damm, wo wir besser geschützt sind. In der Nacht schneit es.
Während dem Aufstieg zum 5'000 m hohen Pass tropft es aus dem Nebel. In Tanggulashan kaufen wir 'Momse' und begegnen einer Gruppe (chinesischer?) Biker. Während dem mittäglichen Wasserkochen kommen schwarze Wolken inklusive Blitz und Donner bedrohlich schnell näher. Wir verzichten auf die Nudelsuppe und wettern die bald darauf hinunterprasselnden Eisgraupel unter einer Blache ab. Danach fahren wir über die nasse Strasse dem Gewitter hinterher. Am Nachmittag überholt uns wieder der obligate Militätkonvoi. Wir campen in einer kleinen Grube etwas oberhalb der Strasse. Der Mond ist fast voll und leuchtet uns ins Zelt.
Kurz nach einem vielversprechenden Sonnenaufgang überzieht sich der Himmel mit grauen Wolken. Schon nach kurzer Fahrt müssen wir das Regenzeug montieren und wie üblich geht der Regen bald in starken, nassen Schneefall über. Wir suchen Schutz in einem Abflusskanal und kochen Kaffee. Auf der Weiterfahrt ist der Himmel immer noch grau, aber wir werden nicht mehr nass. In Yansimping sehen wir die ersten Tibeter in vollem Schmuck und traditioneller Kleidung. Wir campen hinter einer Eisenbahnbrücke auf einem 'Bödeli' am Bach.
Am Morgen ist es eiskalt, jedoch sonnig. Somit beeilen wir uns nicht sonderlich mit dem Abbruch des Lagers und filtern noch Wasser aus dem klaren Bach. Bald haben wir als Zuschauer Arbeiter von der nahen Bahnbaustelle. Kurz nach Aufbruch sehen wir wieder einmal schöne, frischverschneite Berggipfel vor uns. Ab Mittag folgt dann wieder Regen und Schneetreiben. Wir campen unterhalb der Strasse zwischen Baugrube und Fluss mit etwas Schräglage und kritischen Bemerkungen der Mättelichefin.
Mein Tagwerk beginnt im Schein der Stirnlampe mit dem Wegräumen der zehn Zentimeter hohen Neuschneeschicht, die sich auf dem Zelt festgesetzt hat. Nach zwei Stunden Aufstieg sind wir auf dem 5'200 m hohen Pass und haben wieder einen Meilenstein passiert, denn nun sind wir in der Provinz Tibet und nicht mehr Qinghai! Die Strasse in der Nähe der Passhöhe ist sehr schlecht. Es folgt eine rasante Abfahrt. Beim Aufstieg zum nachfolgenden Pass kommt Regen und Schnee auf. Während der Abfahrt werden wir richtiggehend geduscht. Der Regen kommt von allen Seiten. Drei Kilometer vor Amdo campen wir nicht weit weit von der Strasse auf einem Bödeli am Fluss. Der Vollmond hat einen kurzen dramatischen Auftritt. In der Nacht regnet und schneit es.
Der Wecker lärmt um zwei Uhr Nachts. Nach einem kleinen Biscuit/Bananenchips-Frühstück räumen wir in einem wunderbaren Nassschneeschauer das Zelt zusammen. Im Dunkeln und im Regen fahren wir bis kurz vor den spärlich beleuchteten Checkpoint. Ich beobachte durch den Feldstecher die Passage einiger Lastwagen und Autos. Wir entschliessen uns zusammen mit einem Bus die Durchfahrt zu wagen und die Übung gelingt. Wir sind innert Kürze aus dem Ort hinaus und nach fünfzehn Kilometern genehmigen wir uns ein zweites Frühstück, da es weiterhin 'hudelt' wieder einmal im Schutz der Zeltunterlagsblache. Beim Znüni scheint dann die Sonne, ein starker Wind bläst und am Mittag schneit es uns in die Kürbissuppe. Viele einheimische Motorradfahrer in Cowboyhut und Poncho sind unterwegs. Am Nachmittag wird das Wetter wieder besser. Wir campieren in der Nähe eines Gehöftes hinter einem Erdwall und neben einem kleinen Wasserlauf. Schwarze Gewitterwolken kommen näher, es bleibt jedoch trocken.
Während dem Zeltabräumen und dem Wasserfiltern werden wir wieder mit Regen und Schnee eingedeckt. Danach wird es sonnig und wir können den Znünihalt in einer schönen Yakweide geniessen. Wir machen einen langen Mittag um die Übernachtung vor dem nächsten Checkpoint zeitlich zu erwischen und bekommen Besuch von einem jungen Yakhirten. Während der Abfahrt zum Camp in einer Kiesgrube haben wir Regen und Rückenwind.
Der Wecker weckt um 02:00 Uhr. Mit etwas Verspätung rasen wir nach und durch Nagqu wo trotz der frühen Stunde schon alle auf den Beinen sind und treffen auf keinen Checkpoint. Beim zweiten Frühstück am Strassenrand erholen wir uns vom Morgenspurt, danach geht es endlos bergauf und bergab. Die Sonne scheint und wir passieren viele Gehöfte und Yakweiden. Die Passhöhe erkennen wir nur an einer Ansammlung von Gebetsfahnen, denn die Auf- und Abstiege sind sehr schwachprozentig und wechseln sich dauernd ab. Wir campieren in einer kleinen Baugrube direkt neben der Strasse und werden zum ersten Mal seit vielen Tagen nicht verregnet.
Heute scheint die Sonne den ganzen Tag. Wir fahren durch ein schönes weites Tal mit vielen Gehöften. Die Männer tragen ein rotes zusammengerolltes Tuch um den Kopf, die Cowboyhüte sind seltener geworden. Wir campen inmitten einer Rossweide hinter dem Bahndamm. Bevor wir uns einrichten können fährt noch ein hell erleuchteter Zug vorbei.
Bei schönem Wetter, jedoch starkem Gegenwind kämpfen wir uns auf die letzte Passhöhe (4'640 m.ü.M.) vor Lhasa. Der Pass ist mit einem eigentlichen Berg von Gebetsfahnen markiert und der Wind wirbelt uns Gebets-Zettel um die Ohren. Bei Yangpachen zweigen wir in ein schönes, 'zivilisiertes' Tal ab, der Gegenwind bleibt uns leider erhalten. Die Strasse hat plötzlich wieder eine Seitenlinie und einen Pannenstreifen! Überall stehen Garben in den abgeernteten (Gersten?)-Feldern. Wir campen unterhalb einer riesigen Reklametafel zwischen jungen Bäumchen.
Um auch den letzten Checkpoint in bewährter Manier passieren zu können wecken wir uns nochmals um ein Uhr Nachts. Während dem Abbrechen des Lagers regnet es zur Abwechslung wieder einmal! Nach etwa fünf Kilometern Fahrt bei stockdunkler Nacht und Regen (zum Glück haben wir die weisse Seitenlinie als Orientierungshilfe) taucht der Checkpoint auf. Alle Fahrzeuge scheinen ungehindert durchfahren zu können, also fahren auch wir durch. Wir werden nicht aufgehalten, es hat wieder geklappt. Die Strasse ist links und rechts mit Bäumen gesäumt und ohne Zwischenfall erreichen wir schon bald die hell erleuchtete dreispurige Paradestrasse inklusive Velostreifen, die uns nach Lhasa hineinführt. Im Schein der Stirn- und Strassenlampen müssen wir ein paarmal den LP konsultieren, danach finden wir die Beijing Donglu und sind um halb sechs beim Hotel Kirey. Zwei Stunden später haben wir ein schönes Zimmer für 150Y. GESCHAFFT!!! (Zeiten bis hierhin Uighur Local Time danach Beijing Time)
Schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserem schönen Zimmer und vom Restaurant Tashi II und verlassen am Potala Palast vorbei das spärlich beleuchtete Lhasa. Wir erreichen bald den Friendship-Highway und fahren zügig bis zur neuen Brücke (km 50) die zum Flughafen führt und in einem modernen Tunnel endet. Am Ende des Tunnels sind wir im Tal des Brahmaputra und folgen dessen Lauf aufwärts bis zur zweiten Brücke, die nur noch für Fussgänger passierbar ist. Zehn Kilometer später beginnt dann die neu asphaltierte, schön angelegte Passstrasse. Wir können über die zahllosen Serpentinen hinweg praktisch bis zur Passhöhe (ca. 1000 m Differenz) aufblicken. Beim Eindunkeln finden wir nicht weit unterhalb der Strasse ein Bödeli für unser Zelt.
Während wir im Zelt unseren warmen Porridge mampfen hören wir wie draussen Yaks am spärlichen Gras rupfen. Nach vier Kilometern Fahrt durch dichten Nebel und Schneeböhnchen-Schauer erreichen wir die Passhöhe. Der Nebel geht weg und wir haben freie Sicht auf den wunderschönen Yamdrok Tso. Nach einer kurzen Abfahrt folgen wir dem See bis Nagartse. Es sind viele Touristen-Vehikel unterwegs und die Sonne zeigt sich recht lange. Hinter Nagartse beginnt Gravel-Road und ein wildes Tal. Wir campieren oberhalb der Strasse (Fuhre!!) auf einem Stück der alten Strasse.
Es ist sehr kalt am Morgen so dass wir ungeduldig auf die ersten Sonnenstrahlen warten bevor wir aufbrechen. Nach vier Kilometern sind wir auf dem Pass. Während der Abfahrt kommen wir schon bald an einer riesigen Stupa vorbei hinter der die Eiswände des Karo La Gletschers aufragen. Später filtern wir Wasser aus einem eiskalten Bach. Dann geht es in einem ewigen, etwas mühsamen Auf und Ab dem Fluss entlang. Wir treffen zwei deutsche Radler die vom Westtibet kommen und noch durchs ganze Osttibet fahren wollen. Bei der Suppenpause bemerken wir den Verlust meiner Plastikreisetasche, die in einem Netzfach einer hinteren Packtasche steckte. Wir folgen dem Ufer eines Stausees und campieren bei einer Brücke auf einem sandigen Plätzchen oberhalb des Flusses.
Die Nacht ist klar, jedoch nicht kalt (3°). Wir schieben die Velos über die recht anständige Naturstrasse sechs Kilometer hoch bis zum Stauwerk. Von einem Checkpoint ist weit und breit nichts zu sehen. Es wird Tag und wir können ins Tal hinunter fahren. In den ersten Sonnenstrahlen halten wir unser Frühstück am Wegrand ab. Danach sausen wir durch ein breites Tal mit vielen Kegelbergen deren Spitzen jeweils mit einem Strauss von Gebetsfahnen geschmückt sind. Bei Gyantse beginnt der Asphalt wieder. Aus der Ferne bewundern wir die grosse Chörten. Mit leichtem Gefälle geht es durch ein dicht besiedeltes Tal. Überall wird auf zum Teil riesigen Plätzen Gerste gedrescht und wir hören tausend 'Hallo's und 'Tashi Delek's. Wir campen nach einer grossen Brücke an einem Teich, unmittelbar unterhalb der Strasse. Grosse Weiden geben uns Schatten vor dem leuchtenden Fast-Vollmond.
Wir sind schnell in Xigatse und bewundern nur kurz die goldenen Dächer des Panchen Lama Palastes, kaufen ein paar Brötchen und sind schon wieder auf der Landstrasse. Diese ist 'under construction' und dementsprechend von vielen Worker-Camps aus denen die bekannten 'Hallo's erschallen gesäumt. Ein leichter Aufstieg führt zu dem mit Gebetsfahnen markierten Pass. Etwas später warten wir in einem Abflusskanal bis es Zeit ist das endgültige Lager zu beziehen. Nach dem Eindunkeln finden wir ein ebenes Plätzchen hinter einem Erdwall.
Nach einstündiger halsbrecherischer Anfahrt passieren wir Brücke, Ort und den vermeintlichen Checkpoint. Eine Hundemeute kläfft uns nach, bleibt jedoch auf Distanz. Wir pedalen und stossen weiter bis die Sonne aufgeht. Der Himmel ist wolkenlos und wir geniessen die angenehme Anfahrt zum Tsuo La die durch ein von farbigen Bergen gesäumtes Tal führt. Viele Arbeiter und entsprechend viele 'Hallos' tauchen am Wegrand auf. Kurz vor der Passhöhe produziert Dagmar noch einen klassischen Pedalkörbchensturz in einer Staubpassage. Die Strasse ist eine Katastrophe, so intensiv wird daran gebaut. Wieder im Tal beginnt grober Asphalt und starker Gegenwind. Wir können Lhatse nicht lokalisieren und campen bei einer Ruine unmittelbar vor dem hellerleuchteten, mutmasslichen Checkpoint.
Unser erster Checkpoint ist ein Bauzelt, der zweite eine Tankstelle! Wir schieben unsere Räder über eine neu angelegte, unfertige Strasse. Dagmar fällt in den Graben und verletzt sich leicht an Ellbogen und Knie. Der Rückspiegel zerbricht dabei in mehrere Teile. Nach zwei Stunden sind wir bei der Abzweigung zum Langpa La. Eine Gruppe Enfield 500 Fahrer überholt uns. Es ist kalt. Die Strasse gleicht einem Kartoffelacker, wir müssen viele Brückenbaustellen umfahren und es staubt wie verrückt. Als Zugabe gibt's noch die Durchquerung einer stellenweise vereisten Furt. Erst gegen Mittag finden wir ein sonniges Plätzchen am Fluss um zu frühstücken. Danach kurbeln und schieben wir bei heftigem Gegenwind weiter über teilweise sehr steile und rutschige Passagen. Es hat viel Lastwagen- und Touristenverkehr. Nach einem Nudelsuppen-Znacht schieben wir unsere Vehikel auf ein Bödeli weit oberhalb der Strasse und installieren uns für die Nacht.
Auf der 'Alp' wecken wir uns erst um fünf Uhr und schlafen nach dem Frühstück noch bis um sieben. Um halb acht wird es hell und kurz nach neun erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Die restlichen sechs Kilometer Aufstieg bis zum Pass sind anstrengend. Wir umgehen eine Wasserdurchfahrt, die bestimmt nasse Füsse gegeben hätte und müssen oft bei steilen Stellen und holprigen Passagen schieben. Kurz nach Mittag sind wir oben. Die Abfahrt ist so flach und der Gegenwind so stark, dass wir uns nicht zurücklehnen können, sondern weiterhin anstrengen müssen um vorwärts zukommen. Zum ersten Mal sehen wir in der Ferne den Gipfel des Mount Everest. Zehn Kilometer vor Shegar machen wir eine Nudelsuppenpause. Danach folgen so viele Brückenumfahrungen, dass wir nur langsam weiterkommen und es eindunkelt. Also schieben wir wegen der schlechten Strasse noch eine Weile bis wir kurz vor Shegar wieder Asphalt erreichen. Wir fahren durch den hässlichen Ort und stoppen erst kurz vor dem Checkpoint in einem Abflusskanal. Eine halbe Stunde vor Mitternacht ist endlich Lichterlöschen.
Der Wecker weckt uns um halb drei Uhr nachts. Kurz nach dem Start unserer heutigen Checkpoint-Aktion verschwindet zu unserer Freude der Mond hinter dem Horizont. Nun sehen wir im Licht der Neonlampen die geschlossene Schranke umso deutlicher. Mit Durchfahren ist also nichts. Wir kehren zur Röhre zurück und suchen uns einen Weg durchs Gelände. Zum Glück sind die vielen Zuflüsse des Bum Chu noch gefroren, so kommen wir recht zügig voran. Wir beobachten noch die Abfertigung eines Personenwagens, dann sind wir unter der Brücke. Um halb sechs schieben wir unsere Radel über die Brücke und damit ausser Sichtweite des hell erleuchteten Checkpoint-Gebäudes. Da Lastwagen auftauchen flüchten wir ins Gelände oder ducken uns in den Graben.
Es ist ein schöner, kalter Morgen bei -9°. Die passable Strasse führt durch ein leicht ansteigendes Tal. Bei der Nüsslipause geht meinem Hinterpneu die Luft aus. Unser ZWEITE PLATTEN auf dieser Tour. Der übliche starke Gegenwind beginnt zu blasen und bei einem Filterversuch am schlammigen Fluss steigt das Gerät aus. Gegen halb acht Uhr Abends erreichen wir Tingri und kommen in Genuss eines dramatischen Sonnenuntergangs mit Blick auf berühmte Achttausender. Etwa sechs Kilometer nach Tingri campen wir hinter einem Sandhügel mit Aussicht auf den imposanten Cho Oyu.
Zur Abwechslung ist die Strasse einmal nicht in Bau sondern gut befahrbar. Wir machen ein langes Frühstück an der Sonne und erfreuen uns an den viele Pferdefuhrwerken die vorbeiholpern. Auch zwei sportliche Biker mit Begleitfahrzeug winken uns zu. Mit einem neuen Dichtungsring funktioniert der Wasserfilter wieder. Kurz nachdem wir wieder auf der Strasse sind, treffen wir Betzgi, der uns einen Gruss von Eggi ausrichtet, danach folgt ein österreichischer Radfahrer und eine Mittagspause mit interessierten tibetischen Zuschauern. Wir passieren noch etliche Dörfer entlang dem breiten Tal und campen oberhalb der Strasse in einem sauberen Sandcouloir.
Die Auffahrt zum ersten Pass braucht Zeit, wir machen viele kurze Pausen. Die Strasse ist gut und wir haben eine tolle Aussicht auf den Xixipangma. Auch der zweite Pass geht in die Beine. Zuoberst werden wir mit einer spektakulären Sicht auf Mount Everest und Konsorten belohnt. Zur Würdigung des Panoramas campen wir auf dem Pass.
Nach einigen Kilometern flotter Abfahrt hole ich einen Beutel Wasser aus dem Eiswürfel führenden Fluss. Danach folgen erste Gegensteigungen. Beim Znünihalt (inzwischen hat wieder ein starker Gegenwind zu blasen begonnen) machen wir Bekanntschaft mit dem Holländer Michel, der ab Saga mit einem chinesischen Fahrrad unterwegs ist. Er hat einige Nächte im Freien verbracht und ist nun froh, dass es hinuntergeht und wärmer wird. Die weitere Fahrt ist geprägt von vielen üblen Sandpassagen, dem Gegenwind und Gegensteigungen. Die längste Abfahrt der Welt hat somit noch nicht begonnen. Zwei Kilometer vor Nyalam finden wir hoch über dem tosenden Fluss einen idealen Biwakplatz.
Nach einer halben Stunde Mondscheinwanderung sind wir beim Checkpoint vor Nyalam. Lastwagen warten davor, jedoch im hell erleuchteten Häuschen ist niemand zu sehen. Wir fahren vorbei und pedalen durch den mit Betonbauten verunzierten, noch schlafenden Ort. Danach schieben wir wieder, bis es gegen acht hell genug ist für ein Picknick in einer Haarnadelkurve, umgeben von weidenden Yaks.
Danach beginnt die grosse Abfahrt. Die Strasse ist sehr holprig und teilweise sehr steil. Die Schlucht ist imposant. Der Fluss ist manchmal hunderte von Metern unter uns.
Erst bei einem Halt vor Zhongmu erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Der nun folgende Checkpoint ist nicht besetzt und nach der Abfahrt durch die verstopfte Dorfstrasse sind wir beim chinesischen Grenzposten. Wir wechseln gleich mal 300Y gegen 2'550 NPR. Nach etwas warten in der Schlange sind die Formalitäten schnell erledigt. Nach zehn Kilometern Rumpelfahrt durch Niemandsland gibt es einen letzten Passport-Check am Anfang der Friendship Bridge, danach sind wir wieder in der Freiheit! Yeah, wir haben es geschafft ohne weitere "Polizeigeschichten" das Tibet von Norden nach Süden zu durchqueren!!! Auf der anderen Seite der Brücke tauchen wir in das emsige Treiben des nepalischen Grenzortes ein und beziehen nach einem entspannten Grenzprozedere ein einfache Zimmer im Kailash Tashi Delek für 200 NPR.
Die ersten zwölf Kilometer der weiteren Abfahrt sind sehr ruppig, mit steilen Partien und Wasserdurchfahrten gespickt. Es hat viele Siedlungen entlang der Strasse, farbige Holzhäuser mit Veranden. Die steilen Hänge des Tales sind oft bis unter die Gipfel terrassiert. Die Kinder rufen 'Hello Rupie' und auf der Strasse wird gewaschen, Wäsche und sich selber, gekackt und getratscht. Wasserfälle gehören nun wieder zum normalen Landschaftsbild, es riecht nach Gras und Laub und 'Grillen' zirpen. Die Asphaltstrasse ist oft von Erdrutschen unterbrochen und es gilt die ersten schweisstreibenden Gegensteigungen zu überwinden. Ab Dholalgat, dem tiefsten Punkt der langen Abfahrt gibt es viel Verkehr. Unzählige Busse, bis über das Dach vollgestopft mit Leuten überholen uns. Schwer beladene Lastwagen blasen uns den bereits wieder indischen Dieselrauch um die Ohren. Die Strasse steigt endlos mit 4-7%. Sechs Kilometer vor Dhulikel werden wir mit Regen, Blitz und Donner eingedeckt. In Dhulikel angelangt bricht eine richtige Sintflut los. Wir fragen uns durch den dunklen Ort und findem im Nawarangu Guesthouse ein Zimmer mit Bad für 350 NPR. Das Nachtessen in der 'Bildergalerie-Gaststube' schmeckt uns ausgezeichnet. Unsere Sachen trocknen nicht bis zum anderen Morgen.
Es regnet immer noch. Nach dem Frühstück und einem kleinen Hotelsuchevorbereitungsdebakel sind wir wieder auf der feuchten Landstrasse. Je näher wir Kathmandu kommen um so dichter wird der Verkehr und auch der Regen. Nach einer kleinen Ehrenrunde finden wir im betriebsamen Kathmandu die Ecke mit drei bekannten Hotels. Zwei sind ausgebucht also bleibt das Cherry Hotel in dem wir ein grosses Zimmer mit Bad für 280 Rs beziehen. Geschafft (in mehrerer Hinsicht)!! [Ein Jahr nach Ankunft in Delhi!]
Nach den Schlemmerwochen im Thamel-Quartier heisst es heute wieder in die Pedalen treten. Trotz der frühen Morgenstunde ist schon einiges los in den Strassen. Nach siebzehn Kilometern sind wir auf 1'700 m.ü.M. und damit am Rand des Kathmandu-Valleys. Die Strasse geht nun in Serpentinen steil hinunter bis Naubise. Danach folgt sie in leichtem Auf und Ab dem immer breiter werdenden Fluss. Wir halten einen Schwatz mit einem Motorradfahrer aus der Gegend von München. Er fuhr unter anderem durch Afghanistan und will noch weiter durch Indien und eventuell bis Sri Lanka. Unzählige Busse überholen uns und die Strasse ist übersät mit plattgefahrenen Kotztüten. In Mugling finden wir ein sehr einfaches Zimmer m.B. für 200 Rs. Wir essen Dal Bat und duschen danach kalt im Schein der Stirnlampen, denn der Strom ist gleich nach dem Nachtessen ausgefallen.
Im Morgennebel geht die Fahrt weiter durch den Dschungel. Wir geniessen die noch herrschende Ruhe, denn die Busse aus Kathmandu werden erst später wieder an uns vorbeirauchen. Auch heute reiht sich eine kleine Siedlung an die andere. Ein kleiner Pass beschert uns nach dem Aufstieg auf 800 m.ü.M. eine kleine Schussfahrt zuerst durch Nebelschwaden, dann wieder durch die Sonne. Am Mittag treffen wir wieder auf den bayrischen Biker. Die Wand der hohen, weissen Berge kommt immer näher und nach einem 20 km langen, zähen Schlussspurt erglühen ihre Spitzen in der untergehenden Sonne. Kaum sind wir im Ort, werde ich kurz hintereinander von drei Schleppern angesprochen. Sie sind auf Motorrädern unterwegs, also keine Chance zu entkommen. Der vierte ist dann besonders hartnäckig. Schliesslich landen wir jedoch in unserem Favorit, dem Peach Home und bekommen ein schönes Zimmer m.B. für 200 Rs ohne dass wir irgendwelche Schlepper-Prozente zahlen müssen. Beim Nachtessen treffen wir wieder Moni und Robi, die in drei Tagen hierhergefahren sind.
Das Gerumpel im Gedärm, das gestern bei mir begonnen hat ist noch nicht ganz abgeklungen, trotzdem starten wir unsere Terai-Etappe. Bei frischen 10° fahren wir durch die sauber geputzte Lakeside-Strasse und verabschieden uns von den diversen Lokalen, die wir in den letzten zwei Wochen ausgiebig genossen haben. Wie üblich in Nepal steigt die Strasse bald einmal an und wir erklimmen das erste 'Ridge' des Tages. Wir fahren hoch über dem terrassierten Talboden durch ein Dorf nach dem anderen. Gegen zehn Uhr haben wir den höchsten Punkt erreicht und können nun mehrheitlich über den welligen Asphalt hinunterpoltern. Trotzdem sind wir schon in Syangja reif für ein Hotelzimmer und quartieren uns für 250 Rs im Guesthouse Shincaan ein.
Gestern Abend konnte ich bereits wieder ein Dhal Bat verdrücken und heute scheint mein Verdauungstrakt wieder ganz in Ordnung zu sein. Jedoch nun hat Dagmar Krämpfe und keinen Appetit mehr. Wir fahren trotzdem los und hoffen das Tagesziel Tansen zu erreichen. Die Strecke ist hingegen echt nepalesisch, es geht in einem dauernden Wechsel hinunter zu einer Brücke, über den Fluss und wieder hoch zum nächsten Dorf. Dauernd sind Schüler auf der Strasse und wir haben einmal mehr den Eindruck, dass das grösste Problem für Nepal die Überbevölkerung ist. Nach sechzig Kilometern überqueren wir um ein Uhr Nachmittags den Kali Gandaki auf einer Höhe von 580 m.ü.M. Unser alter Bekannter ist hier unten genau so schön und wild wie wir ihn während dem Annapurna-Treck kennengelernt haben. Nun steigt die Strasse nur noch und Dagmar fährt bald auf dem letzten Zacken. Wir müssen immer wieder Pause machen und es sieht nach einer Nachtübung aus, wenn wir heute noch Tansen erreichen wollen. Im letzten Tageslicht entdecken wir jedoch zu unserer Erleichterung in der nächsten Ortschaft, die auf einer Art Passhöhe liegt ein Guesthouse. Wir bekommen eine grosse Rumpelkammer für 150 Rs. Wieder mal Glück gehabt!
Dagmar war es die ganze Nacht schlecht und somit können wir heute keine grossen Sprünge machen. Wir sind froh, dass wir nach elf Kilometern Auf und Ab die noch verbleibenden sechs Kilometer Aufstieg bis nach Tansen schaffen. Dort geht es im Hotel "White Lake" in einem Zimmer o.B. für 270 Rs gleich unter die Bettdecke. Für das Nachtessen (Dagmar trinkt nur einen Lassi) schlagen wir uns durch den stockfinsteren Ort zu einem gestylten Newari-Restaurant durch. Wieder zurück im Zimmer kreire ich mit einer Kerze, Räucherstäbchen und einer Mandarine Weihnachtstimmung. Zur Feier des Abends gibt's (für mich) vier Stück dunkle Toblerone.
Dank dem, dass es Dagmar heute wieder etwas besser geht und wir bis Butwal praktisch nur hinuntersausen können, entschliessen wir uns einen kleinen Umweg über den Geburtsort Buddhas, Lumbini zu machen. Ab Butwal fühlen wir uns bereits in Indien: Kolonnen von Rikschas und Radfahrern, Abgaswolken, dunkelhäutige Starrer, Lunghi-Träger die sich am Strassenrand erleichtern... Trotz dem dichten Verkehr auf der Nebenstrasse kommen wir bei angenehmen 23° gut voran. Endlich ist es nicht mehr kalt. In der 'Lumbini Village Lodge' bekommen wir ein Zimmer o.B. für 250 Rs. Auf der Dachterrasse kann ich wieder einmal einen schönen, rotorangen indischen Sonnenuntergang geniessen.
Der junge Hotelmanager ist zwar freundlich, hingegen ärgert er uns mit 10% Taxe auf Zimmer und Essen. Im stockdicken Nebel kreuzen wir Ochsengespanne und einen verunfallten Motorradfahrer. In Taulihawa kommt die Sonne hervor und wir entschliessen uns die Nebenstrasse mit Furt und Schotter, anstatt die etwas längere Asphaltstrasse zu nehmen. Eine Gruppe Jugendlicher wartet auf der anderen Seite des provisorischen Fussgänger- und Velofahrerbrücke. Einer von ihnen verlangt Geld von uns doch wir fahren ohne zu reagieren so schnell wie möglich weiter. Nach vierzehn Kilometern Waldstrasse sind wir auf dem Mahendra-Highway und setzen die Fahrt nach Westen fort. Unser Tagesziel Daghwanpur taucht nicht auf (schon aber unter anderem Namen), so fahren wir über einen kleinen Pass in die Dunkelheit. Zum Glück hat es in Bhalubang gleich nach der Brücke ein Guesthouse. Wir bekommen ein Zimmer o.B. für 200 Rs und nebenan ein Dal Bhat für weniger als 50 Rs.
Wieder verbringen wir die Hälfte des Vormittags in dichtem Nebel. Die Landschaft in der Sonne zu sehen ist dann wie eine Offenbarung. Je weiter wir nach Westen kommen umso weniger Leute sehen wir auf der Strasse. und der Abstand von Siedlung zu Siedlung wird angenehm lang. Zwischendurch fühlen wir uns bereits wie in einem grossen, unbewohnten Dschungel. Ab und zu sehen wir Affen und immer umgibt uns exotisches Vogelgezwitscher. Wir begegnen einem australischen Tourenfahrer, der in einem halben Jahr von Istanbul nach Kathmandu unterwegs ist. Wir tauschen Infos aus und er gibt uns den Tipp bei der nächsten Tankstelle nach einer Unterkunft zu fragen. Das machen wir dann auch und wir bekommen einen einfachen Raum mit einem Charpoy unter dem Wellblechdach für 100 Rs. Das exzellente Dal Bhat kostet 70 Rs und der Bund feine Bananen vom eigenen Grundstück ist geschenkt!
Heute hat es keinen Nebel, dafür versteckt sich die Sonne hinter dichten Schäfchenwolken. Die Strasse verläuft ähnlich wie gestern, in leichtem Auf und Ab über unzählige Brücken, die sich zum Teil über immens breite wasserlose Flussbetten spannen. Es geht durch viele Siedlungen mit zweistöckigen, hellbraunen "Lehmhäusern" und "Pfahlbauerhütten" und immer wieder lange Strecken durch dichten Wald. In Kohalpur landen wir etwas abseits der Hauptstrasse im Sagar Guesthouse und bekommen ein Zimmer m.B. für 250 Rs.
Im kühlen Morgennebel holpern wir aus dem unansehnlichen Kohalpur und fahren weiter Richtung Westen. Bald erreichen wir den Rand des Bardia-Nationalparks und etwa drei Kilometer vor der Abzweigung in den Park schliesst ein Guide auf dem Fahrrad zu uns auf und versucht uns davon zu überzeugen, dass wir einige Tage im Park verbringen sollten. Wir fahren jedoch weiter nach Chisapani und finden dort ein "Lehmhaus-Zimmer" für 100 Rs im Hotel Sunrise. Aus dem sauberen Restaurant heraus beobachten wir das bunte Treiben auf der Strasse, wo sich wie üblich Mann und Frau, Jung und Alt, Hunde und Hühner, Schweine, Ziegen und jegliche Art von Fahrzeugen tummeln. Am Abend steigt eine Busladung Nepalesen ab und vor unserem Fenster wird munter getratscht und "gekodert".
Heute reiht sich wieder eine Siedlung an die andere und fast pausenlos hören wir das "Bye, Bye"-Geschrei der unzähligen Kinder. Trotz des etwas rauhen Asphalts kommen wir gut voran und im milden Licht der untergehenden Sonne treffen wir zusammen mit vielen einheimischen Radfahrern in Mahendranagar ein. Im Hotel Manang-Highway finden wir ein grossen Zimmer m.B. für 150 Rs. Zwei der vielen herumflitzenden, eifrigen Buben servieren uns das obligaten Dhal Bat in einem Chambre-Séparé dessen Boden dringend wieder einmal gekehrt werden müsste.
In einm 'Garagen-Büro' sechs Kilometer nach der Stadt bekommen wir von einem freundlichen Immigration-Officer den Ausreisestempel und danach geht es auf einem holprigen Strässchen hinüber zu den Indern. Dort setzen wir uns auf die Veranda zu den beiden indischen Grenzbeamten, einer etwas älter und ruhig mit Wollmütze, der andere jünger, laut und unausstehlich indisch: Hello India, again! Schon hat es uns wieder dieses widersprüchliche, fasziniernde Land. Die Formalitäten sind schnell erledigt und nach der Überquerung des breiten Grenzflusses nehmen wir Schritt um Schritt weiter Kontakt mit unserm alten Bekannten auf: die erste scharfe Samosa, das erste Tuten und Rattern einer Diesellok, der erst 'Hello Pen' Ruf, der erste Ambassador, die erste Starrer-Runde... Im Hotel Nirmal bekommen wir ein Zimmer m.B. für 400 Rs. Anschliessend gibt es das erste feine indische Essen!
Unsere ersten Kilometer im NEUEN JAHR fahren wir auf gutem Asphalt, auf einer wenig befahrenen Strasse, die auf langen Strecken durch einen 'Baumtunnel' führt. Links und rechts davon wird Zuckerrohr angebaut. Bei der Einfahrt in Bareilly werden wir durch die Altstadt umgeleitet da blaubemantelte, säbelschwingende Sikhs einen Umzug veranstalten. Trotz Staus verhalten sich alle Verkehrsteilnehmer in den engen Gassen sehr diszipliniert. Wir finden wieder aus dem Labyrinth heraus und quartieren uns im Hotel Sehgal (an der Bahnhofstrasse) in einem kleinen Zimmer m.B. für 250 Rs (Neujahrspreis) ein. Wieder essen wir sehr gut Nordindisch.
Heute sind wieder einmal sämtliche indischen Vehikel auf dem Highway Number 24 anzutreffen: ein Elefant, Kamele, Ochsenkarren, Wasserbüffel mit Zuckerrohrfuhren, einachsige Pferdeeinspänner, Rikscha-Mutanten, Busse, Student-Chariots, Motor- und Fahrräder, Fussgänger, Traktoren mit Anhänger, Ambassador-Taxis, Autos... Weil der Velocomputer nicht mehr funktioniert verpassen wir die Abzweigung nach Moradabad-City und müssen fünf Kilometer zu einem teuren Klubhotel zurückfahren. Zimmer m.B. für 705 Rs (10% Rabatt). Es regnet in der Nacht.
Den ganzen Tag sind wir mit Zuckerrohrtransporten unterwegs und in einem der letzten Orte die wir passieren steht sogar eine riesige Zuckerrohrfabrik mit rauchenden Schloten. Zum Glück gibt es in Hapur das Hotel Siddharth Palace in dem wir ein sauberes Zimmer m.B. für 375 Rs beziehen. Da es kein Restaurant im Haus hat und wir keine Lust haben nochmals auf die vollgestopfte, lärmige Strasse zu gehen, koche ich wieder einmal im Bad Nudelsuppe und Kaffee.
Schon gestern Abend waren wir richtig aufgeregt, wenn wir daran dachten, dass wir nun nach neun Monaten Unterwegssein wieder in Delhi eintreffen würden.
Bei der Einfahrt auf den Highway fahren wir an einem schweren Motorradunfall vorbei und nehmen uns nochmals vor: "No risk, more fun!" Die vorbeiziehenden Kilometersteine mit der Anzeige der Distanz nach Delhi markieren den lautlosen Countdown: 25 km, 24 km, 23 km, ... Je näher wir Delhi kommen umso dichter wird der Verkehr, doch wir kommen immer gut voran. Gegen elf Uhr passieren wir auf der Nizzamudinbrücke den Yamuna-River und genau um zwölf Uhr mittags stehen wir vor dem Eingang des Hare Krishna Guest Houses in Pahar Ganj. Yeah, wir haben es geschafft, gesund und munter zurück in Delhi! Wir bekommen ein Zimmer m.B. für 260 Rs im zweiten Stock.
Wir konnten gestern Abend fast nicht einschlafen, so aufgedreht waren wir, dass es nun wieder mit dem Rad weitergehen soll. Um vier Uhr ist Tagwache und um viertel vor sechs haben wir "unser" Zimmer, dass uns inzwischen wie ein Zuhause vorgekommen ist, geräumt. Wie vor einem Jahr versucht der Boy an der Reception eine Nacht mehr draufzuschlagen und er braucht etwa eine Viertelstunde bis er richtig "nachgerechnet" hat. Es ist schon hell als wir nach fast vier Monaten wieder im Sattel sitzen und noch etwas unsicher aus dem bereits erwachten, in grauen Dunst gehüllten Delhi hinauspedalen. Wir überholen einen Elefanten, einen Affen auf dem Gepäckträger eines Radfahrers und sehen viele Trottoirschläfer. Es ist bereits 30° doch dank einem starken Wind, der uns haufenweise Staub um die Ohren wirbelt ist die Temperatur erträglich. Via Raj Ghat und Ringroad erreichen wir den NH #1 und spulen Richtung Norden. Bei einer Tankstelle gibt es das erste kühle Fanta und danach könnten wir nur noch saufen!
Wir sind froh als wir endlich Sonipat erreichen und uns im Subhash Guesthouse einquartieren können (Z.m.B.+AC 400Rs). Bevor wir auf Einkaufstour gehen, waschen wir unsere Kaminfegergesichter. Am Abend sehen wir im TV den Film "Anaconda" und viel, viel Werbung!
Bereits die aufgehenden Sonne heizt uns ein und bis am Mittag gleicht die Strasse einer glühenden Herdplatte. Wir stoppen alle zehn Kilometer im Schatten der Bäume am Strassenrand. Zwischendurch beschaffen wir uns kühle Drinks von kleinen Buden, die oft neben Tankstellen zu finden sind. Feste Nahrung bringen wir mit Ausnahme von einigen Bananen fast nicht mehr runter. Das Hotel Akashdeep peilen wir beinahe ohne Umweg an und bekommen ein Zimmer mit "Kühlung" für 350 Rs. Zum Znacht gibt es Samosas und Fruchtsalat und vor dem Schlafengehen, muss ich beim "Desert-Cooler" noch Kühlwasser nachfüllen.
Heute starten wir vor Sonnenaufgang und sind bald wieder auf dem NH #1. Noch ist es angenehm kühl (25°) doch der wolkenlose Himmel verspricht uns einen heissen Tag. Wir machen wieder alle zehn Kilometer einen Stopp. Mit dem Luxus eines Dhaba-Halts handeln wir uns unerwartet Ärger ein: als wir losfahren wollen, verlangt einer noch Geld obwohl wir gleich nach der Bestellung alles bezahlt haben. Wir lassen uns nicht auf eine Diskussion ein und treten in die Pedale. Dank dem Schatten der Bäume ist die Hitze gegen Mittag einigermassen erträglich (ca. 40°) doch wir fühlen uns ziemlich schlapp und sind unendlich froh, als wir endlich in Ambala City sind. Im Hotel Anant Sukh hat es noch ein Zimmer frei, das wir für 500 Rs haben können. Nach einer Einkaufsrunde duschen wir und dösen. Danach gibt's wieder Samosas und Fruchtsalat. Nach der letzten Störung durch den Hotelboy können wir bei angenehmer Temperatur gut schlafen.
In der kühlen Morgenluft fahren wir dem Punjab zu. Immer mehr Sikhs auf Velos und Motorrädern sind unterwegs und viele grüssen uns freundlich. Je näher wir Chandigarh kommen umso dichter wird der Strom von Velo- und Rikschafahrern und bald benutzen wir den "Veloweg". Im Hotel Binyadeep bekommen wir ein schönes Zimmer mit Klimaanlage für 650 Rs. Zuvor gab es noch den bereits zur Tradition (2. Mal in Chandigarh!) gewordenen Cappuchino aus dem 'Coffee Day'.
Mit neuer Energie nehmen wir unsere erste Bergetappe in Angriff. Ohne grosse Umwege finden wir aus Chandigarh hinaus und sind nach etwa fünfzehn Kilometern wieder auf dem NH #22. Fünf Kilometer vor Kalka beginnt das Steigen und Ausgangs Kalka wird es dann richtig hochprozentig. Wir brauchen eine Pepsi/Bananen-Pause. Später können wir uns wieder einmal richtig am Strassenrand installieren und mit Blick auf terrassierte Hänge und eine Seilbahn Gurken und Lays-Chips verzehren. Währenddessen ziehen unablässig in beiden Richtungen Lastwagen, Busse und PWs an uns vorbei. Die zunehmende Hitze und die Steigungen fordern uns. Wir fühlen uns jedoch nicht mehr so schlapp wie in der Ebene. Als wir dann in Dharampur mit einem Capucchino unter dem Sonnenschirm vor dem 'Coffee Day' sitzen, kommt richtige Ferienstimmmung auf. Danach finden wir im Shruti Guesthouse ein einfaches Zimmer m.B. für 300Rs, gehen einkaufen, essen und duschen uns anschliessend mit Wasser aus dem Kübel.
Nachdem wir beim gestrigen Aufstieg praktisch keinen einzigen Höhenmeter verschenken mussten, kommen wir heute in den Genuss der ersten Abfahrt dieser Saison. Wir rauschen hinunter in das hässliche Häusergewirr von Solan. Danach geht es wieder recht gleichmässig hoch mit einigen Flachstücken zwischen ein paar saftigen Steigungen. Beim Znünihalt bekommen wir einen Beutel kalte Milch geschenkt. Mit einem Jemalt-Beutel kann ich so eine kalte Ovo konstruieren, trotzdem würde ich am liebsten gleich ein Nickerchen machen. Die Begrhänge werden immer steiler und die Täler sind weit unter uns. Beim Pepsi-Halt können wir hoch über uns bereits das Häusermeer von Shimla erkennen und wir fragen uns, wie wir da noch hochkommen. Zehn Kilometer vor unserem Ziel wedeln bereits Schlepper mit Hotelprospekten vor unseren Nasen herum und als wir absteigen müssen um die Velos zur verkehrsfreien Mall hochzuschieben hängt sich einer der vielen Kashmiris an unsere Fersen. Mit einem Umweg über das YMCA landen wir schliesslich im Hotel Classic in einem schönen Zimmer mit Aussicht im Bad für 440 Rs. Trotz unserer müden Knochen stürzen wir uns nach der Dusche noch kurz ins Gewühl von Shimla.
Ein starker Wind und ein quietschendes Fenster beeinträchtigten etwas unsere Nachtruhe, nichtsdestotrotz sind wir um sechs Uhr abfahrbereit und stossen unsere Räder die Mall hinunter. Via Victoria Tunnel sind wir schon wieder auf dem Highway #22 und krampfen um den "Shimla-Grat" herum und hinauf. Es folgt noch ein zweiter Tunnel, dann fahren wir unter Tannen hinauf und hinunter, einmal links , einmal rechts eines der vielen Grate. Alle Hänge sind besiedelt. Auf terrassierten Feldern wird Gemüse angebaut und wir entdecken die ersten Obstplantagen. Der Highway ist ein schmales Asphaltband auf dem EIN Lastwagen knapp Platz hat, aber an der Verbreiterung der Strasse wird gearbeitet. Als Narkanda langsam in Reichweite kommt, taucht in der Ferne der erste Schneeberbg auf. Im 'Mahamaya Palace' bekommen wir ein "Kellerzimmer" m.B. für 400 Rs. Wir essen ein feines Thali und sind erledigt.
Ab dem Hoteleingang können wir es rollen lassen und das 38 Kilometer lang. Zuerst ist der Asphalt holprig und wir müssen uns voll aufs Bremsen und Steuern konzentrieren. Im zweiten Teil wird die Strasse dann etwas besser, so dass wir es noch etwas sausen lassen können. Unten im Tal des schlammgrauen Sutlej Flusses müssen wir wieder in die Pedale treten um die Gegensteigungen bis Rampur zu überwinden. Dabei verleihen uns die Bye-Bye-Rufe immer wieder neuen Schub. Im 'Sutlej View Guesthouse' bekommen wir ein grosses Zimmer m.B. und Blick auf den Fluss für 275 Rs. Am Nachmittag regnet es stark.
Beim Beladen der Velos merke ich, dass bei meinem Lowrider die linke Halterung gebrochen ist. Endlich kommen wieder einmal die Kabelbinder zum Einsatz! Dann geht's los, hoch über dem Fluss in leichtem Ab und Auf dem Hang entlang. Um neun, nach 23 Kilometern beginnt in Jeori der Aufstieg nach Sarahan. Die Strasse ist frisch asphaltiert, die Steigung hält sich in Grenzen und es hat so wenig Verkehr, dass wir die ganze Strassenbreite nutzen können. Je höher wir steigen , umso mehr weisse Berggipfel tauchen auf. An der Ecke eines Obstgarten machen wir unser Gurken/Chips-Picknick, dann nehmen wir die restlichen Höhenmeter in Angriff. Im Temple Guesthouse beim Bimaku Tempel bekommen wir ein grosses Zimmer m.B. für 200 Rs. Wir essen in einem kleinen Bude ein Chowmein, dann wir der Kessel mit warmem Wasser gefüllt.
Eigentlich einen Tag zu früh verlassen wir unter der Morgenmusikbeschallung vom Tempel her das friedliche Sarahan. Wir können locker nach Jeori hinuntersausen, danach geht es in gewohntem Auf und Ab über dem wilden Fluss zur Provinzgrenze Shimla/Kinnaur. Gleich darauf wird die Strasse schlechter und die kommenden Orte wirken ärmlicher und die Leute bäuerlicher. Wangtoo unser eigentliches Ziel besteht nur aus einer halben Dhaba und einem Unterstand für Maultierkarawanen von denen wir etliche überholt haben. Also fahren wir weiter über die lange Brücke und hoffen in den nächsten Ortschaften ein Hotel zu finden. Von nun an reiht sich Baustelle an Baustelle. Die Asphaltstrecken werden fast zu Ausnahmen. Zu den üblichen Bussen, Jeeps und Touristen-Kleinwagen kommen noch viele Lastwagen (unter anderem auch militärische) dazu. Tapra ist der letzte "richtige" Ort den wir zu Gesicht bekommen, aber auch dort ist kein Hotel auszumachen. Karchan ist eine einzige grosse Baustelle mit einem Elektrizitätswerk, eines von vielen am Sutlej Fluss. Wir müssen etwa zwei Kilometer das Tal hochfahren bis wir über eine Brücke können und auf der anderen Seite wieder hinunter und dann biegen wir ab ins Sangla Tal. In mehreren Kehrern geht es steil hoch bis wir endlich in das enge Tal hineinfahren können. Die Strasse ist schmal und wenn wir einen der vielen Lastwagen kreuzen, bleibt zwischen der Felswand und den Rädern oft nur eine Handbreit Zwischenraum. Ein kurzer Schauer veranlasst uns die Regenjacken zu montieren, doch kurz darauf wird es uns darin schon wieder zu heiss. Unter einem Felsvorsprung machen wir Pause und kochen schnell einen Tee. Danach haben wir wieder Energie um die weiterhin hochprozentigen Steigungen zu überwinden und schliesslich unsere schweren Räder auch noch durch Sand und losen Schotter einen Steilhang hochzuschieben. Dann erreichen wir den Talboden von Sangla, der von einem Stauwerk abgeschlossen wird. Im letzten Abendlicht überwinden wir die letzten Höhenmeter, einzelne Gipfel leuchten lila in der tiefstehenden Sonne, dann sind wir beim Busstand von Sangla. Toll, wir haben es geschafft. Mit einem Umweg ziehen wir eine Stunde später in ein neues Zimmer im Baspa Hotel (500 Rs) ein . Wir gehen etwas essen, dann duschen wir und sinken todmüde in die Kissen.
Es drängt sich fast auf, den Weg nach Chitkul mit unseren Velos unter die Räder zu nehmen, denn das Tal in diese Richtung verspricht "scenic" zu sein. Nur mit minimalem Gepäck, rasen wir richtiggehend die mit löchrigem Asphalt bedeckte Strasse hinauf. Mit der Zeit müssen wir jedoch etwas "runterschalten", denn die recht happigen Steigungen nehmen zu. Die ersten Wasserdurchfahrten machen wir noch "zu Fuss" denn wir haben bei 11° und relativ wenig Sonne keine Lust auf nasse Füsse. Das Tal des Baspa wird durch mehrere riesige Felsstürze unterteilt. Über unseren Köpfen ragen hohe dunkelgraue, steile Schieferwände auf. Es riecht nach Pinienharz. Um halb elf sind wir in Chitkul und treffen die Gruppe Touristen aus Himachal Pradesh wieder, die uns unterwegs "gesnappt" haben. Wir trinken Cay und essen ein Egg-Parantah. Das Dorf ist "wild" und schön gelegen Dahinter beginnt die reine Berglandschaft. Wir könnten uns vorstellen, ein paar Tage in einer der einfachen Unterkünfte zu verbringen. Der Himmel bedeckt sich immer mehr und grosse Gruppen Indischer Touristen kommen an. Wir machen uns auf den Rückweg und können es trotz der holprigen Strasse recht flott sausen lassen. In Sangla angekommen ist es dann Zeit für eine "Kübeldusche".
Einzig die Baustellen-Lastwagen des Stauwerks sind so früh unterwegs wie wir, ansonsten können wir ungestört nach Karcham hinunterholpern. Der Einsiedler auf halbem Weg ist auch schon bei der Morgentoilette und aus dem kleinen blauen Tempel riecht es kräftig nach Räucherwerk. Mit einem kurzen "Schuh im Dreck"-Zwischenfall passieren wir das Stauwerk am Sutlej und fahren weiter das Tal hoch. Es folgen viele Erdrutschzonen bei denen der Asphaltbelag fehlt und einige Wasserdurchfahrten. Relativ bald können wir uns dann nach Rekong Peo hochschrauben. Der Himmel wird blau, die Sonne wärmt kräftig und es riecht herrlich nach Piniennadeln und anderen Gewächsen. Da wir gegen halb elf schon in Rekong Peo sind entschliessen wir uns nach Kalpa weiterzufahren. Wieder geht es durch den Wald und schliesslich erreichen wir die ganz mit Obstbäumen bepflanzte Bergschulter mit dem kleinen Dorf. Wir machen uns auf Herbergensuche und landen schliesslichh im Kailash View in einem Zimmmer m.B. (400Rs) das hält, was der Name der Unterkunft verspricht. Wir machen einen kurzen Spaziergang ins Dorf, essen in einer kleinen, hellblauen Dhaba ein Chowmein, trinken zwei Cay und marschieren zufrieden und satt wieder zurück . Auf dem Weg entdecken wir schöne Holz-/Steinhäuser mit vielen Schnitzereien und den typischen Steinplattendächern.
Da Kalpa doch etwas klein ist, düsen wir nach Rekong Peo hinunter. Dort bekommen wir schön mitten im Basar im Hotel Snow View ein Zimmer m.B. für 250 Rs. Wir beschaffen uns für je 80 Rs ein Innerline Permit kaufen Proviant und lassen für 40 Rs zwei neue Halterungen für den Lowrider herstellen. Obwohl Rekong Peo ein "moderner" Ort ist gefällt es uns ganz gut in der geschäftigen Basarstrasse und die Aussicht auf den Kinnaur Kailash ist auch von hier unten erhebend.
Nach einer unruhigen Nacht stehen wir am frühen Morgen bei schönstem Wetter wieder auf der Strasse. Die Gipfel des Kailash leuchten mystisch über dem Morgendunst. Wir lassen uns einmal mehr zum Sutlej hinunterfallen und folgen dann in stetigem Auf und Ab der engen Schlucht. Asphalt- und Schotterstücke wechseln sich fast regelmässig ab. Wir passieren viele Stellen wo grosse Teile des Hanges mitsamt der Strasse in den Fluss hinuntergespült wurden. Oft müssen wir dann steile Umfahrungen in Kauf nehmen bei denen es nicht ohne schieben geht. Um zehn, nach 32 Kilometern passieren wir den Innerline Checkpoint in Jangi. Nun wird es warm und zum Glück bekommen wir beim Hill Top Hotel in Pooh drei kühle kleine Pepsi. Etwas später, wir haben unser Soll von 64 Kilometern bereits erfüllt, taucht ein Guesthouse auf, aber es ist leider nicht mehr in Betrieb. Also schwitzen wir weiter Richtung Khab. Die Schlucht wird immer spektakulärer wir haben senkrechte, zerklüftete Felsen über und unter uns und dann fahren wir über die letzte Sutlej Brücke und folgen in einer Felsengalerie, unterstützt von kräftigem Rückenwind, dem nicht minder wilden Spiti. Ich muss filtern um das Gewicht im Wassersack, den ich in Pooh gefüllt habe zu reduzieren. Nun arbeiten wir uns in langen Kehren einen breiten Hang hinauf und schauen uns in jeder Haarnadelkurve nach einem Zeltplatz um. Es taucht nichts geeignetes auf. Hoch über dem Fluss sehen wir dann von weitem ein kleines Oasendorf. Aber auch dort ist kein Guesthouse in Sicht. Wir pedalen weiter, wieder in steile, felsige Hänge, bis wir beide nicht mehr weiter können. Wie auf Bestellung ist gleich neben der Strasse ein kleiner von Felsbrocken etwas geschützter Platz der für's Teerkochen benutzt wurde. Wir parkieren unsere Velos, kochen Kaffee und Wasser für die Thermos und essen Crackers. Bald schon leuchtet der erste Stern am klaren Abendhimmel und nur noch ein paar wenige Fahrzeuge fahren im Dunkeln an uns vorbei ohne uns zu bemerken. Wir schlagen das Zelt auf und kriechen erschöpft in unsere Schlafsäcke.
Genau um fünf Uhr hält ein Lastwagen vor unserem Zelt und ein gutgelauntes "Good Morning" tönt herüber. Wir regen uns kein bisschen, denn noch immer sind wir hundemüde. Der Lastwagen fährt weiter und wir beginnen mit dem Morgenprozedere. Es ist angenehm warm, so dass mir beim "Geschirrspülen" zur Abwechslung einmal nicht die Hände abfrieren. Wieder ist der Himmel wolkenlos und die Szenerie in den trockenen, felsigen Bergen ist grandios. Wir nehmen unsere Bergfahrt wieder auf und treffen kurz darauf auf "Asphaltkocher", die uns den Weg nach Kaza weisen. Später nehmen wir die falsche Strasse, die zum Felssturz bei Malling führt, können unseren Fehler jedoch schon nach 2 Kilometern korrigieren und kehren auf die neu asphaltierte Strasse zurück, die nach Nako hinaufführt. Es folgt Kehre auf Kehre, dann entdecken wir ein schönes Tibetisches Dorf mit einem Tempel davor und sind nicht ganz sicher, ob es Nako ist. Der freundliche Teebudenbesitzer, bei dem wir eigentlich essen wollten, der dies jedoch mit "impossible" ablehnte klärt uns bei einem Cay und einem Fanta auf: Ja das ist Nako. Es hat einen schönen See und ein Guesthouse! Also nichts wie hin. Wir bekommen noch einen wohlriechenden Zweig mit auf den Weg, dessen Duft mir schon auf dem Karakorum-Highway in die Nase gestochen ist. In Nako hat es sogar mehrere Guesthouses. Wir lassen uns im 'Galaxy' in einem einfachen Z.m.B. und schöner Aussicht für 200 Rs nieder. Nach einer Thukpa steigen wir zu mehreren Stupas auf und betrachten die idyllische Siedlung mit dem grünen See, den Bäumen und terrassierten, von Bewässerungsgräben durchzogenen Feldern von oben. Rings um uns nur Steine, viele zu langen niederen Mauern angehäuft.
Auf gutem Asphalt nehmen wir die ersten Kehren des Tages in Angriff. Dann wird die Strasse rauh und führt steil hinauf zu einer breiten Furt, die wir nicht ohne nasse Füsse durchqueren können. Wir schnallen die Tewa-Sandalen an und schieben unsere Räder durch das eiskalte Wasser. Danach ist die Strasse teilweise sandig und steinig wie in Bergweg, doch es geht tendenziell abwärts und in Kürze sind wir wieder auf gutem Asphalt und können herrlich lange über schöne Serpentinen rauschen, bis wir wieder unten am Spiti auf die alte Strasse treffen. Wir bedauern es fast ein wenig wieder unten im Tal zu sein, denn oben war die Rundsicht auf die braunroten Berge mit weissen Gipfeln schlicht erhebend. Unser Trost ist jedoch, dass es nun dem Fluss entlang geht und die Steigungen sich in Grenzen halten sollten. In Sumdo verlassen wir die Inner Line-Zone und picknicken kurz darauf am steinigen Strassenrand. ein o-beiniger Schäfer zieht mit seiner Herde vorbei und von weitem nähert sich der einsame Strassenwischer, den wir vor kurzem überholt hatten. Die Sonne sticht schon wieder unbarmherzig vom Himmel herunter, als wir den vielen Windungen des Spiti folgen. In Lari sehen wir die ersten schönen Tibetischen Häuser und dann treffen wir in Tabo ein. Wir haben es uns etwas anders vorgestellt und als im Tempelguesthouse das Zimmer für 250 Rs kein heisses Wasser hat fällt Dagmar in ein Loch. Das gute Essen im Tensing-Cafe bessert die Stimmung zwar etwas, aber als im Zimmer dann das Licht nicht zum Lesen ausreicht ist der Ofen wieder aus.
Wir verlassen Tabo auf einer ruppigen, mit Steigungen durchsetzten Strasse und damit haben wir die Vorgaben für die heutige Fahrt. Das Tal wird immer breiter und der Spiti Fluss schlängelt weit unten und manchmal nahe der Strasse träge dahin. Wie üblich gibt es viele Schotterpassagen. Der Asphalt ist äusserst löchrig und uneben. Zum Glück sind wir fast alleine unterwegs und können die ganze Strassenbreite benutzen. Wir halten oft und bewundern die bizarren Felsformationen, sei es in Form von "Blätterteig" oder als Säulenformationen die uns an Göreme erinnern. Auf vielen Gipfeln liegt noch Schnee. Der geflickte Schlauch in Dagmars Hinterrad ist nicht dicht und so muss ich kurz vor Kaza noch einmal pumpen. Kaza ist wieder einmal ein indisches Bazardorf voller Baustellen. Das Hotel Dellay das wir ansteuern ist auch erst seit kurzem in Betrieb und so bekommen wir ein neues, schönes Zimmer m.B. für 300 Rs. Wasser und Strom stehen nur sporadisch zur Verfügung. Ganz in der Nähe, im Restaurant Kyoma gibt es eine feine Thukpa und guten Cay!
Mit Leichtgepäck radeln wir zur Kye Gompa, die wie eine Burg auf einem Felssporn thront. Wir werden zuerst von Kindermönchen (ab 6 Jahren) umringt, die unsere Karte und die Fahrräder bestaunen. Dann werden wir von einem freundlichen Mönch in die schwarze Teeküche geleitet. Dort gibt es Cay und trockenes Tibetan-Bread. Danach werden wir durch die verschiedenen Gebetsräume geführt. Wir sehen zum ersten Mal eine mit Edelsteinen geschmückte Stupa (im Tibet war uns keine zu Gesicht gekommen) und schöne 600 Jahre alte Thankas. In einem Raum sind die kleinen Mönche nun am Rezitieren und im neuen Tempel laufen wir durch die Reihen betender Mönche um die kunstvollen Buttermandalas im hinteren Teil des Raumes begutachten zu können. Das Kloster hat Platz für dreihundert Mönche. Im Moment sind hundert hier und der Rest ist in Bangalore am Lehren. Ganz begeistert verlassen wir das schöne Kloster und picknicken etwas unterhalb an einem Abhang mit Blick auf die grünen Felder über dem graublauen Spiti.
Mit prall gefüllten Taschen verlassen wir das noch schlafende Kaza und rollen bis zur ersten Brücke über die Strasse, die wir von gestern schon kennen. Dann geht es auf die andere Talseite und in die Sonne. Mit Blick auf das Kye Gompa machen wir die erste Pause. Regelmässig tauchen kleine Dörfer mit schönen Häusern auf. Um die Zuflüsse des Spiti zu überqueren müssen wir manchmal bis weit in die sich verengenden Täler fahren. Bevor auch das Haupttal eng wird geniessen wir noch einmal den Blick zurück über den breit mäandrierenden Fluss bis hinunter nach Kaza, wo die Blechdächer des neuen Ortteils in der Sonne glitzern. Danach werden die Wolken immer dichter, es tropft zeitweise und auf den letzten zehn Kilometer bis Losar haben wir starken Gegenwind. In Losar bekommen wir ein einfaches Z.m.B. für 200 Rs. Wir essen Chowmein und trinken Cay und begutachten die mit Wasser angetriebene Gebetsmühle vor dem Kloster.
Nachdem der Polizist im Trainer unsere Personalien aufgenommen hat passieren wir die Schranke und befinden uns auf einer grauslichen Piste mit vielen losen Steinen und Bächen, die über den Weg rauschen. Zudem gibt es etliche steile Abschnitte bei denen wir stossen müssen. Wir folgen noch immer dem Spiti, der auch hier immer noch wunderschön ist. Die Strasse wird etwas besser und etwas vor elf Uhr sind wir auf dem Kuzum Pass (4'551 m.ü.M.) und stärken uns bei den Stupas mit Tee und Schokolade. Auf der anderen Seite des Passes geht es steil hinunter ins Chandra-Valley. In Batal machen wir bei Reis und Gemüse Mittagspause in der urchigen Chandra-Dhaba. Gegen zwei Uhr sind wir wieder auf den Rädern und fahren auf einer EXTREM holprigen Piste das Tal hinunter. Die Grösse der Steinbrocken, die auf dem Weg liegen schlägt die Verhältnisse, die wir dazumals auf der 'Ruta Quarenta' antrafen. Wir rattern oder schieben durch viele Wasserpassagen. Das Tal ist wild und schön, überall nur Steine, Steine, Steine! Nach etwa zwei Stunden anstrengender Fahrt trinken wir bei einer kleinen Dhaba einen Cay. Bald darauf suchen wir uns auf einer kleinen, von riesigen Felsbrocken übersäten Ebene einen Kochplatz. Später stellen wir dann noch etwas weiter weg von der Strasse auf einem sandigen Plätzchen unser Zelt auf. Der Himmel ist voller Wolken.
Während dem Kinderbrei-Frühstück regnet es leicht aufs Zelt, doch wir können schliesslich im Trockenen zusammenpacken. Die Strasse ist ein bisschen besser befahrbar als gestern. Nach etwa zwölf Kilometern, in Chatru, flüchten wir vor dem Regen in eine Zelt-Dhaba und essen ein feines Aloo-Paratha und trinken einen ebenso feinen Cay. Dann montieren wir die komplette Regenbekleidung und nehmen auf der anderen Seite des Flusses die happige Gegensteigung in Angriff. Im angefeuchteten Zustand sind die vielen Sandpassagen ganz gut zu nehmen und mit den Regengamaschen an den Füssen sind die wilden Bäche weniger "gefährlich". Kurz vor Gramphoo zeigt sich dann die Sonne wieder und wir schälen uns aus den Regenhäuten. In Gramphoo selber suchen wir uns eine Dhaba aus und essen Reis mit Dhal. Dann nehmen wir die 600 Höhenmeter zum Rohtang Pass hinauf in Angriff. Ausser einem steilen Anfangsstück ist die Strasse gut asphaltiert und dank langgezogenen Kehren gut zu bewältigen. Auf der Passhöhe erfahren wir dann angesichts der sich dort darbietenden "Schneechilbi"-Szenerie einen leichten Kulturschock: Inderinnen und Inder in eigens dazu ausgeliehenen Pelzmänteln stapfen in Gummistiefeln durch den schmutzigbraunen, matschigen Schnee, vergnügen sich mit Skis, Rössern, Yaks oder Motorschlitten auf den kurzen Abhängen oder sitzen schwatzend in einer der unzähligen Zelt-Dhabas.
Wir brauchen auch dringend einen Cay und machen uns danach gegen fünf Uhr auf die lange Abfahrt nach Manali hinunter. Wir haben die Hoffnung unterwegs ein Guesthouse zu finden. Mit uns auf dem Weg sind unzählige Jeeps, Busse und PW's die alle hupen müssen, sobald sie uns entdecken. Die Passstrasse ist spektakulär, die Kehren befinden sich fast senkrecht übereinander, es geht durch grüne Wiesen und schattige Wälder. Zwischendurch weicht der Asphalt wüsten Steinäckern, aber alles in allem ist es ein Genuss hinunterzubrausen. Nur ein Guesthouse kommt nicht in Sicht und allmählich wird es dunkel. So übernachten wir notfallmässig kurz vor Manali im Hotel 'Kanchani Koot' in einem Z.m.B. für 550 Rs.
Wir schlafen aus, frühstücken Käse und Brot im Zimmer und verbringen den Rest des Vormittags mit dem Studium des LP im Garten des Hotels. Dann fahren wir das letzte Stück nach Manali hinunter und keuchen nach Old Manali hoch. Dort finden wir uns inmitten von Israeli-Horden wieder und wissen zuerst gar nicht, ob wir uns hier niederlassen wollen. Ich klappere ein paar Unterkünfte ab und finde dann im Prince Guesthouse ein grosses, helles Z.m.B (225 Rs) mit einem Balkon von dem aus man fast die reifen Kirschen von den vielen Bäumen des Obstgartens pflücken kann. Wir gehen etwas essen und danach beginnen wir unsere Ausrüstung in Ordnung zu bringen und Dagmar startet eine grosse Waschrunde, die bis spät am Abend dauert.
Da wir mitverfolgen mussten, wie Brasilien gegen Australien 3:0 gewinnt, haben wir beim Weckerläuten um vier Uhr morgens nur drei Stunden Schlaf in den Knochen. Der Himmel ist bedeckt und die Luft ist feucht, aber es regnet nicht. Unten auf der Strasse zum Rohtang herrscht schon reger Verkehr. Ein ganzer Konvoi weisser 'Sumos' mit tibetischen Fahnen überholt uns, Tanklastwagen hüllen uns in Dieselrauch und auch an den Pelzmantel-/Gummistiefelständen herrscht schon Marktstimmung. Nach 25 Kilometern wird die Strasse schlechter, doch wir schrauben uns unentwegt höher, beschwingt durch die spektakuläre Passlandschaft. Gegen eins sind wir in Marhi und essen in der Kailash-Dhaba ein Chowmein und trinken Cay. Noch fehlen 17 Kilometer und 700 Höhenmeter bis zur Passhöhe. Nach einer Stunde fahren wir wieder los. Nun geht es in steilen Passagen langsam an die Substanz. Nach fünf Kilometern tauchen wir in die Wolken ein und müssen die Regenkleider montieren. Die entgegenkommenden Fahrzeuge schleichen nur noch und fahren uns fast in den Graben, weil sie sich nicht mehr trauen die ganze Strassenbereite zu nutzen. Kurz vor der Passhöhe ziehen wir in einer Mini-Dhaba warme Kleider an und trinken Cay. Nach total 54 Kilometern sind wir um 18 Uhr auf dem Pass, der im Regen, Nebel und mit seinen vielen aperen Stellen ziemlich trist aussieht. Wir entschliessen uns nicht zu campen sondern Khoksar anzusteuern. Auf der sehr schlechten Strasse beginnen wir die Abfahrt. Kurz vor Gramphoo müssen wir stoppen, damit sich Dagmar wieder etwas aufwärmen kann. Dann geht es im letzten Abendlicht nach Khoksar. Beim Polizei-Checkpoint schreiben wir uns ein, dann ziehen wir in ein einfaches Z.o.B. für 100 Rs bei der der Snow-Dhaba ein. Wir essen ein 0815-Thali, dann kriechen wir erschöpft in unsere Schlafsäcke.
Heute wecken wir uns um fünf Uhr. Wir fühlen uns noch recht zerknautscht von der gestrigen Pass-Etappe. Es ist kalt und wolkenlos und ringsum leuchten weisse, frischverschneite Gipfel. Das Chandra-Tal ist auch hier unten wunderschön. Auf einer holprigen Strasse, die laut Infotafeln der Border Road Organisation ("Be mild on my curves") noch asphaltiert werden soll, geht es im bekanntem Auf und Ab dem türkisfarbenen Fluss entlang. Als wir die Sonne erreichen, fahren dann auch die Strassenarbeiter in grossen Lastwagen auf ihre Baustellen. Die Hänge des Tales sind grün und terrassiert, überall fliesst Wasser und hoch über uns türmen sich schwarze Felsen und weisse Gletscher. Zwei Kilometer vor Gondia essen wir Thukpa und Mutton-Momos zu Mittag. Danach geht es auf gutem Asphalt hinunter nach Tandi, das nur aus einer Tankstelle und einigen Shops besteht. Nach der Brücke über den Bhaga-Fluss beginnt der Aufstieg nach Keylong. Nach einem kurzen Wind und Regen Intermezzo erreichen wir um halb drei unser Ziel und eine Dreiviertelstunde später sind wir in einem grossen Z.m.B für 150 Rs im Hotel Lamayuru. Auch Keylong liegt in einem fantastisch schönen Tal.
Bis wir in Darcha ein teures Paratha (15 Rs) essen können, müssen wir uns zuerst auf einer holprigen Strasse auf 3'300 m.ü.M. hocharbeiten. In einer kleinen Siedlung beschaffen wir dabei noch schnell 400g Zucker. In Darcha holen uns Marc, der professionelle Reisende aus Texas (unterwegs seit Bush am Ruder ist) und seine Kollegen auf den Motorrädern ein. Dann beginnt der lange Aufstieg zum Baralacha La. In den ersten Kehren holt uns fast noch eine Gruppe sportlicher Trekker ein! Nach dreizehn Kilometern erreichen wir einen kleinen See, kurz darauf gibt's 'Mountain Dew' in einer kleinen Dhaba-Hütte. Wir passieren ein grosses, geschniegeltes Army-Transit-Camp, fassen Wasser an einem wild sprudelnden Bach der der Strasse entlangfliesst und entdecken kurz darauf ein gutes Lagerplätzchen bei unvollendeten Steinhügeln auf denen vielleicht einmal Stupas platziert werden sollten. Wir hatten den ganzen Tag starken Rückenwind der nun immer noch munter weiter bläst und uns veranlasst das Zelt so aufzustellen, dass wir mit hochgelagerten Füssen nicht besonders gut schlafen.
Bis Nachmittags um zwei, auf einer Strecke von 25 Kilometern (ringsum hat es viel Schnee) beschäftigen wir uns mit dem Aufstieg zum Baralacha La. Zwischendurch gibt es etwas Asphalt, doch das letzte Stück bis zu den Gebetsfahnen ist sehr schlecht. Auf der anschliessenden Abfahrt gibt es nasse Füsse und Dagmar produziert einen Schleuder/Pedalkörbchen/Absteig-Sturz der glücklicherweise glimpflich verläuft. Vor einer Zeltdhaba erholen wir uns bei einem halbwegs essbaren Fried Rice von dem Schrecken um dann 'Bharatpur-City' fluchtartig zu verlassen, denn der unfähige Koch will uns 30 Rs anstatt der vereinbarten 20 Rs per Plate abknöpfen. Wir werden von einer weiteren Wasserdurchfahrt wieder gebremst und finden danach bei leichtem Regen abseits der Strasse in einem kleinen, grünen Talkessel einen schön versteckten Übernachtungsplatz. Diesmal hat das Zelt etwas Seitenlage!
Kurz nach unserem Camp weitet sich das Tal zu einer grossen, von einem Canyon durchzogenen Hochebene. Bis Sarchu fahren wir an etlichen Touristen-Zeltlagern vorbei. Vorher können wir noch ein paar pummelige Murmeltiere beobachten. In Sarchu stärken wir uns mit Aloo-Paratha und Cay bevor wir die lange Schleife zur Brücke über den nächsten Fluss in Angriff nehmen. Bis km 41 geht es dann leicht hinunter an den Fuss der 21 Gato-Loops, die wir gegen Mittag attackieren. Am Ende der gut ausgebauten Kehren treffen wir auf ein französisches Radlerpaar, das ein Jahr unterwegs ist. Auf dem weiteren Aufstieg zum Namika Pass suchen wir einen Zeltplatz, finden jedoch nichts Ideales. Schliesslich erreichen wir die Passhöhe und das Gelände sieht bezüglich Campen nicht gerade vielversprechend aus. Unterhalb einer Haarnadelkurve, zwischen grossen Steinen, beugen wir uns den Umständen und starten mit den Vorbereitungen für unser Nachtlager. Eine Herde von 16 graubraun gefleckten Geissen und Böcken zieht währenddessen friedlich weidend, ganz nahe an uns vorbei.
Nach einer kurzen Abfahrt und zwei Stunden Arbeit sind wir bei km 9 auf dem Lachalung La auf 5'056 m.ü.M. Wir picknicken und geniessen die schöne Bergwelt. Auf guter Asphaltstrasse sausen wir hinunter nach Pang und müssen immer öfter stoppen, um die bizarren Felsformationen zu knipsen, die sich links und rechts der Strasse türmen. In Pang machen wir bei einer Zeltdhaba eine Stunde Mittag und steigen danach in der heissen Sonne zu einer weiten Hochebene auf. Eine Gruppe Enfield-Fahrer überholt uns und kurz darauf um halb vier, 55 Kilometer vor dem Taglang La finden wir mitten auf der Strasse einen Lederbeutel in dem sich Pass, Geld und Flugticket von Katie Rawson befinden. Nachdem die Bihari Strassenarbeiter Feierabend gemacht haben, ziehen wir uns in ein gemütliches, steiniges Wadi zurück.
Kurz nach unserem Aufbruch stellen wir fest, dass wir ganz in der Nähe von Nomaden übernachtet haben. Wir kommen an ihrem gleich neben der Strasse gelegenen, für den Weitertransport vorbereitetem Lager vorbei, währenddessen Teile der Sippe bereits mit Sack und Pack und ihren Tieren über die weite Ebene strömen. Ein herrliches Bild! Nach 20 Kilometern sind wir reif für ein Picknick und danach beginnt der Aufstieg zum Taglang La. Bei der Mittagspause mit Yak Käse und bröckeligem Brot holt uns ein sportlicher französischer Radler ein, der unter anderem die Strecke Manali-Keylong in einem Tag gefahren ist! Kaum sind wir wieder im Sattel, ziehen nasse Schneeschauer über uns her, die uns bis auf die Passhöhe, welche wir kurz vor drei, nach 42 Kilometern erreichen, begleiten. Nach einer kurzen Fotosession (schliesslich sind wir auf unserem bisher höchsten Pass, 5'362 m.ü.M.) starten wir auf der schlechten Strasse zur Abfahrt. Zwischendurch stoppt der Regen etwas, doch als wir unseren Lagerplatz in einem grünen Tal unterhalb der Kehren erreichen, schüttet es wie aus Kübeln.
Am Morgen tropft es nur noch leicht, doch wir starten in voller Regenmontur, was sich bewährt, denn bis Rumtse, wo wir die ersten schönen Häuser im Tibetischen Stil bewundern können, geraten wir mehrmals in heftige Schauer. Wir stärken uns mit Omlette und Cay und setzen danach unsere Abfahrt fort. Eine Ortschaft folgt auf die andere, überall stehen grosse, weisse Chörten, die einen herrlichen Kontrast zu den knallgrünen Feldern und den rotbraunen Felsen bilden. Die eigentümlichen Gesteinsformationen des Tales veranlassen uns immer wieder zu Fotostopps. Bei Meru machen wir Pause und legen unsere Regensachen zum Trocknen aus. Genau am Mittag erblicken wir zum ersten Mal das Industal und sind nun in Ladakh! Ab Upshi geht es in wildem Auf und Ab bis Karu wo wir uns nach der Brücke über den Indus mit 'Lays'-Chips und 'Mountain Dew' für den Aufstieg nach nach Hemis stärken. In der stechenden Sonne keuchen wir dann die sechs steilen Kilometer zum Kloster hinauf. Da wir dort keine passende Unterkunft finden, kehren wir wieder um und beziehen ein schönes, helles Eckzimmer in einem Ladakhi-Haus, dem Dorf gegenüber für 150 Rs. Mit müden Beinen wackeln wir zum Gartenrestaurant des Klosters hoch. Nach dem frühen Abendessen sind wir dann reif für eine Runde Schlaf auf ebener Unterlage!
Wir geniessen die kurze Abfahrt nach Karu, danach geht es auf guter, zum Teil neuer Asphaltstrasse nach Thiksey. Im Guesthouse 'Kongma Nono' bekommen wir ein grosses Zimmer o.B. für 200 Rs. In einem Telefon-Schuppen melde ich der British High Commission in Delhi den Fund des Passport von K. R.
Wir wecken uns um fünf Uhr morgens, damit wir rechtzeitig um halb sieben im Kloster oben den Beginn der Puja miterleben. Elf Mönche sind schliesslich in der heimeligen Halle versammelt, beten und essen zwischendurch Tsampa mit Buttertee. Nach der Invasion einer Touristengruppe ist dann das Verhältnis Touristen zu Mönche bei 16 zu 11! Nach einer Stunde sind wir beim Frühstück. Die Abfahrt verzögert sich dann ein wenig, weil wir den Hundestock noch suchen müssen. Doch Dank Dagmars Spürnase und guten Augen können wir dann schliesslich komplett mit unserem Souvenir aus Dunhuang die schönen zehn Kilometer bis Choglamsar in Angriff nehmen. Auf dem Aufstieg nach Stok kreuzen wir ein pensioniertes Ärztepaar aus Hannover, das mit seinem riesigen Unimog in Indien unterwegs ist. Beim Stok-Palace wollen wir uns nicht in in ein überteuertes Zimmer für 200 Rs einquartieren und machen uns deshalb auf die Suche nach einer Alternative die uns schliesslich auf der "Ringroad" um die weitläufige, schön gelegene Ortschaft herum wieder vor den Palace führt, den Dagmar dann alleine besichtigt während ich im Schatten des Eingangstores die Fahrräder hüte. Auch in Choglamsar finden wir nicht auf Anhieb eine passende Bleibe, doch schliesslich wird uns im 'Buddha Garden' ein Z.m.B. für 300 Rs geöffnet. Was für eine Überraschung: saubere Frottetücher, saubere Leintücher und warmes Wasser hat es auch! Da bleiben wir eine Weile.
Gestern habe ich etwas Unverdauliches gegessen und schlage mich mit Krämpfen herum. Unterwegs muss ich mich notfallmässig in einer Grube erleichtern und in Karu muss ich vor dem Aufstieg nach Hemis das wenige Gepäck, das wir dabei haben an Dagmar abgeben, die mir trotzdem dauernd weit voraus ist. In Hemis finden wir zum Glück wieder Unterschlupf im Haus der Familie, wo wir vorher schon einmal abgestiegen waren. Diesmal jedoch bekommen wir ein einfacheres Zimmer zum Festivalpreis von 200 Rs. Wir gehen essen, für mich gibt's Plain Rice, ruhen uns aus und am Abend treffen wir beim Nachtessen das Ärztepaar aus Hannover zusammen mit Kerstin und Detlef, einem Radlerpaar aus Deutschland, das in Delhi lebt und zurzeit die Sommerferien im Ladakh verbringt.
Wieder ist super Wetter als wir Hemis endgültig auf Wiedersehen sagen und nach Karu hinunter sausen. In Thiksey essen wir zu Mittag und in Choglamsar bekommen wir wieder "unser" Zimmer und das Gepäck wird auch noch gleich hineingestellt.
Inmitten von viel Verkehr und dreckiger Luft schwitzen wir nach Leh hinauf. Dank dem Tipp von Kerstin und Detlef finden wir problemlos im Himalaya Guesthouse ein Z.m.B. für 200 Rs. Ha, geschafft!
Wir bringen unsere Ansichtskatren hinunter zum Main Post Office und rollen dann hinunter ins Industal. Nach 30 Kilometern müssen wir mitten in der Wüste eine Krisensitzung abhalten und die von mir vermurkste Permitbeschaffung diskutieren. Danach beginnt der Aufstieg nach Sakti und es wird noch wärmer. Wir landen vor dem Tourist Bungalow in Thaktok und suchen im Kloster, in dem gerade ein mehrwöchiges Teaching stattfindet, nach dem Bruder Guesthouse. Wir essen Tingmo und Veg in einer Zeltdhaba und treffen während dem Warten vor dem Bungalow ein russisches Paar, das in Pucon arbeitet. Gegen 19 Uhr taucht dann Bruder Guesthouse auf und wir bekommen ein grosse Z.m.B. für 250 Rs. Es kommt kein Wasser aus dem Hahn, also hole ich wie alle anderen einen Kübel und einen Sack voll an der Röhre vor dem Kloster.
Nach vier Kilometern leichter Abfahrt sind wir wieder zurück auf der Hauptstrasse und nun beginnt der lange Aufstieg auf gutem Asphalt mit vernünftigen Prozenten. Wir können dauernd auf die schöne Oase von Sakti zurückblicken und im Hintergrund tauchen immer mehr weisse Gipfel der Zanskarkette auf. Beim Cola-Halt in einem Army-Camp bekommen wir einen Liter Traubensaft geschenkt, den wir später oben auf dem Pass gut brauchen können. Fünf Kilometer vor der Passhöhe wird die Strasse "nature" und testet uns mit ruppigen Steigungen. Ich komme nur noch im Schritttempo vorwärts und spüre in den Beinen, dass die Luft dünn geworden ist. Um vier Uhr Nachmittags, nach 33 Kilometern sind wir auf dem Chang La und ziemlich geschafft. Der Beginn der Abfahrt ist holprig und mit vielen Wasserdurchfahrten gewürzt. Danach geht's von einer Talstufe zur anderen auf gutem Asphalt ziemlich rasant hinunter, bis wir das breite Tal von Tangtse erreichen. Beim Polzeiposten lassen wir eine Kopie unseres ersten Permits liegen, danach bekommen wir im Chang La Guesthouse ein Z.o.B. für 200 Rs. Wir sind hundemüde aber zufrieden mit unserer Fahrt. Zum Znacht teilen wir uns ein Reis mit Veg für 40 Rs.
Nach einem Frühstück mit Omlett mit Toast nehmen wir die schmale Asphaltstrasse Richtung Pangong Tso unter die Räder. Vorbei an einem Felssturz geht es leicht aufwärts auf eine Hochebene, auf der viele Pferde weiden. Wir sehen Murmeltiere davonhoppeln und später fahren wir am Rand einer breiten Schwemmebene mit Geröllhalden und Sandhaufen. Die Berghänge sind unbewachsen und leuchten in allen Rottönen und zwischendurch haben wir das Gefühl wir befinden uns auf dem Weg ans Ende der Welt. Als tiefblauer Fleck taucht schliesslich das eine Ende des Pangong Sees auf und um halb zwölf sind wir beim Eco Resort und bewundern bei Cay und Pepsi die verschiedenen Blautöne des Wassers. Danach picknicken wir in der Nähe des Ufers und beobachten indische Touristen beim Herumplanschen, Filmen und Fotografieren. Gegen ein Uhr nehmen wir Abschied von dem einmalig schönen See und fahren durch die vielen, inzwischen viel mehr Wasser führenden Bäche zurück ins friedliche Tangtse.
In der Morgenfrische geht es hinunter bis Durbuk, dann beginnt der Aufstieg, zuerst noch im Schatten und im kühlen Gegenwind. Wir müssen etliche steile Rampen überwinden, die uns arg ins Schwitzen bringen, doch wir kommen besser vorwärts als von der anderen Seite her. Nach 45 Kilometern, kurz vor drei sind wir auf dem Pass und gönnen uns einen Cay in der urchigen Teehütte, die sogar Blumensträusse auf den einfachen Tischchen hat. Die ersten fünf Kilometer der Abfahrt sind holprig, danach rauschen wir zügig ins Tal hinunter. Nach eineinhalb Stunden sind wir in Sakti und strampeln wieder nach Thaktok hoch. Wir haben Glück und bekommen im Tourist Bungalow wieder das "Rinpoche"-Zimmer für 250 Rs.
Während unserem Aufstieg zum Wari La auf guter Asphaltstrassse scheuchen wir viele Hasen auf, ansonsten sind wir praktisch allein unterwegs. Der Himmel ist etwas bedeckt, trotzdem ist das Panorama wiederum fantastisch! Nach 26 Kilometern sind wir kurz nach eins auf der Passhöhe (5'105 m.ü.M.). Die Abfahrt führt uns zunächst auf Asphalt durch grosse Yakherden und vorbei an sich sonnenden Murmeltieren. Von km 35 bis k 37 beginnt dann die erste Schotterstrecke und von km 43 bis 61 ist die Strasse auch noch 'Under Construction'. Wir schwabbeln über lange Betten faustgrosser, loser, scharfkantiger Steine, dann wieder durch Sand oder ein Gemisch von beidem. In den Kurven ist es oft am schlimmsten, so dass wir einige Male (bergab!) schieben müssen. Bei einer Wasserdurchfahrt mit Tewa-Übung bewundern wir kurz das am Hang klebende Örtchen Tangyar. Wir folgen einem wilden Fluss, der von grünen Feldern und Dornenhecken gesäumt ist und kommen nach der Überquerug einer provisorischen Brücke schliesslich ins breite Tal des sich graubraun dahinwälzenden Shayok. Bei starkem Gegenwind fahren wir noch fünf Kilometer auf Asphalt durch das steinige "Flussbett", dann entdecke ich während einer "Sitzung" am Abhang, etwa 400 Meter von der Strasse entfernt einen Bach. Wir schieben unsere Räder durch den Sand und campieren hinter einem grossen Felsbrocken, der uns ein wenig vor dem starken Wind schützt. Wir kochen Wasser und Kaffee, bewundern den Sternenhimmel und schlafen, da es so warm ist bei einseitig geöffnetem Vorzelt.
Wir geniessen die Morgenstimmung in unserem schönen Camp, danach geht's weiter, mit und ohne Asphalt, rauf und runter dem Shayok entlang, bis wir nach 19 Kilometern auf die Strasse vom Kardung La treffen. Jetzt hat es wieder viel Verkehr und zusammen mit vielen Touristen-Jeeps und Militärlastwagen treffen wir kurz vor zehn (27 km) in Khalsar ein. Wir essen ein Chowmein und weiter geht's durch das breite, steinige Flussbett beim Zusammenfluss von Nubra und Shayok. Es wird sehr heiss und wir sind froh, als wir endlich die Oase von Hundar erreichen. Nach einem kurzen Umweg finden wir auch noch den Eingang zum "Dorf" und landen schliesslich im 'Milky Way' in einem Z.o.B. für 250 Rs.
Bis kurz vor Khalsar sind wir alleine auf der Strasse. Wir picknicken im Schatten einer B.R.O.-"Spruchtafel" am Nubra Strand, danach geht's hinunter zur Brücke über den Shayok. Dort muss ich wieder einmal eine Permitkopie abgeben. Nach einer Schleife zu einer weiteren Brücke sind wir schon bald in Sumor und klappern die Unterkünfte ab. Wir entscheiden uns für das 'Ao Guesthouse' und ein Z.m.B für 250 Rs.
Kurz vor Khalsar treffen wir einen australischen und eine französischen (I'm retired!) Radler, die gestern den Khardung La überquerten und in Khalsar übernachteten. In Khalsar frühstücken wir ein zweites Mal mit Parathas und Cay, bevor wir den Aufstieg in Angriff nehmen. Es sind wieder viele Touristen unterwegs und unter anderem überholt uns ein Paar auf einer Vespa! In Khardung hilft uns ein Junge den Chef des PWD Resthouses aufzutreiben und es geht nicht lange, so können wir uns in einem heimeligen Z.o.B. mit sehr dreckigem Teppich für 200 Rs einrichten. Wir durchstreifen das von einem Kies- und Asphaltwerk dominierte Dorf auf der Suche nach etwas Essbarem und da dieser Streifzug nicht sehr ergiebig ist, kochen wir dann auf der schönen Veranda des Resthouses und schauen den Bäuerinnen bei der Feldarbeit zu.
Wir geniessen die Ruhe des frühen Morgens und kurbeln uns Kehre um Kehre weiter dem Pass entgegen. Etwa fünf Kilometer vor der Passhöhe wird die Strasse löchrig und zeitweise schwirren uns Schneebohnen um die Ohren. Nach 33 Kilometern sind wir auf dem höchsten, mit Motorfahrzeugen befahrbaren Pass der Welt! (Mit dem GPS messe ich eine Höhe von 5'373 m.ü.M., was nicht weit neben der aktuellen Anzeige des Höhenmessers liegt, jedoch eine rechte Differenz zur offiziellen Höhe von 5'600 m.ü.M. ergibt.)
Wir begiessen das einmalige Ereignis mit einem Becher Cay und stürzen uns dann in die Tiefe. Viele Biker und Mountainbiker sind auf der Strecke. Man hat einen super Tiefblick auf das Industal und Leh. Allein schon diese Aussicht ist es wert den Pass zu erklimmen.
Beim Checkpoint South Pullu sausen wir durch ohne den Permit zu zeigen und schon bald lassen wir vor dem Himalaya Guesthouse die Bremsen quietschen. Wir bekommen ein Erdgeschoss-Zimmer m.B. für 150 Rs und nach der Dusche feiern wir Wiedersehen mit Moni und Robi, die nur einige Stunden vor uns im Zimmer nebenan eingezogen sind.
Bei leichtem Regen verlassen wir zusammen mit Moni und Robi das Himalaya Guestouse und fahren bis zum Gesmo runter, um ein zweites Mal zu frühstücken und auf ein wenig Sonne zu warten. Eine Stunde später geht es dann richtig los. Bis zum Flugplatz hinunter können wir es sausen lassen, dann beginnt der erste Aufstieg. Die karge Landschaft unter der Gewitterstimmung provoziert viele Fotohalts, insbesondere auch die eindrückliche Indusschlucht, die wir später erreichen. Nach dem Zusammenfluss von Indus und Zanskar hat Robi einen Platten und dies mit lautem Knall! Dank seinem mitgeführten kompletten Ersatzrad können wir bald wieder weiterfahren und in Nyemo zu Mittag essen. Dann folgt eine Tewa-Flussdurchquerung und in Basgo finden wir einen Homestay gleich unter der Burg. Das schöne Zimmer o.B. kostet mit Dinner und Breakfast 250 Rs. Die Küche ist riesig, es hat ein Sofa und in der Mitte ein kleines Rasenplätzchen!
Die Luft ist schon warm als wir die Serpentinen zu einem kleinen Pass hochradeln. Ringsum thronen dicke Wolken. Gegen elf Uhr, nach zehn Kilometern sind wir bei der Abzweigung nach Likir und müssen uns von Moni und Robi verabschieden. Sie wollen im Eiltempo nach Kaschmir hochfahren, um dann in Goa eine Yacht nach Thailand zu besteigen. Wir kurbeln hoch nach Likir und bewundern schon von weitem das imposante Kloster. Nach dem Picknick neben einem munter sprudelnden Bach, machen wir uns auf Unterkunftssuche. Nach einigen Umwegen landen wir schliesslich im Old Likir Guesthouse, mitten in den schönen Gerstenfeldernterrassen. Wir bekommen ein einfaches Z.o.B. für 150 Rs.
Wir beginnen den Tag mit der Besichtigung der schönen Gompa. Den ersten Versammlungsraum möchte ich am liebsten nicht mehr verlassen. Links und rechts stehen an den Wänden Bücherschränke gefüllt mit bunten Schriftenstapeln, vorne steht hinter Glas ein eleganter Future-Buddha und auf den Sitzreihen thronen gelbe Umhänge zu Kegeln geformt. Licht fällt nur von oben in den heimeligen Raum. Die zweite Versammlungshalle brilliert mit ihren herrlichen Wandgemälden und ist voll besetzt mit betenden Mönchen. Vorne rechts sind kunstvolle Butterfiguren aufgestellt. Auf dem Dach hat man eine tolle Aussicht auf die terrassierte Landschaft. Unser Velotag beginnt dann mit dem Hochschieben der Velos zur Asphaltstrasse, Danach sausen wir zum braungrauen, wilden Indus hinunter und beobachten mit Schaudern, wie ein vollbesetztes Schlauchboot über die grossen Strudel schlingert. Nach einem kurzen Aufstieg über eine Rippe können wir nach Alchi hinunterrollen. Lotsawa Guesthouse, Z.o.B. 150 Rs.
Nach elf Kilometern Fahrt auf der Hauptstrasse finden wir die Abzweigung nach Rizong. Es geht durch ein Tal mit einem herrlich klaren Bach. Um halb zehn sind wir oben beim in einer Schlucht versteckten Kloster. Wir machen eine Rundgang und werden von einem älteren Mönch in seine "Wohnung" zu Buttertee eingeladen. Gegen elf fahren wir wieder weg und treffen auf ein deutsches Paar aus Heidelberg, das zum Kloster hochwandert. In heftigem Auf und Ab geht es dann wieder dem Indus entlang. Nach dem Picknick habe ich immer noch Hunger, so treffen wir beim Lunch auf Janee, die wir schon in Leh getroffen haben. Sie fährt mit uns nach Timogang. Beim Aufstieg zu dem schönen Bauerndorf wird es richtig warm und überall werden Aprikosen zum Trocknen ausgebreitet. Im Dachgeschoss des Tsongkha Guesthouse bekommen wir eine Rumpelkammer o.B. für 150 Rs. Nach einem Spaziergang gibt es ein feines Chutagi für 30 Rs.
Bei strahlender Sonne geht es hinunter bis Khalsi, wo wir zuerst Benzin tanken und uns dann mit Paratha und Cay stärken. Der Ort Ort gefällt uns, es gibt viele Dhabas, Shops und auch einige Guesthouses. Wir registrieren uns beim Polizeiposten, dann geht's über die Brücke und der Aufstieg beginnt. Die Luft wird immer wärmer und das Tal immer spektakulärer. Nach einer längeren Lunchpause erreichen wir das 'Moon Valley' und sehen schon von weitem die imposante Gompa von Lamayuru. Die Ortschaft macht einen eher ärmlichen Eindruck, aber die Landschaft und das Kloster wirken grandios.
Wir verabschieden uns von Janee, die nach Leh zurückkehrt und nehmen bei wolkenlosem Himmel und angenehm frischer Temperatur den Aufstieg zum Fotu-Pass unter die Räder. Auf der guten Strasse mit angenehmer Steigung sind wir gegen neun auf dem Pass (3'975 m.ü.M.). Die Abfahrt führt uns in ein wunderschönes, von gelbbraunen Bergen gesäumtes Tal. Vor dem Aufstieg zum nächsten Pass stärken wir uns in einem kleinen Dorf mit einem Cay, dann hören wir von Kindern zum ersten Mal die seltsamen Rufe 'one pien'! Kurz nach zwei sind wir auf dem Namika-Pass (3'740 m.ü.M.) und geniessen wiederum eine herrliche Aussicht. Während der Abfahrt nach Mulbekh tauchen immer öfter grosse, burgähnliche Häuser auf. Gegenüber der riesigen, eleganten Buddha-Statue finden wir im Hotel Paradise ein Z.o.B. für 150 Rs.
Wieder ist es wolkenlos und kühl. Wir brausen ein schönes Tal mit spektakulären Felsformationen hinunter. Überall sind Leute in den Feldern und wir passieren einige Strassenabschnitte die sich im "Umbau" befinden. In einer Gegensteigung essen wir Znüni, dann geht es hinunter nach Kargil. Im Hotel Greenland bekommen wir ein schattiges Z.m.B. für 250 Rs.
Kargil sieht im ersten Morgenlicht aus wie ein friedliches Bergdorf. Auf einer arg durchlöcherten Asphaltstrasse machen wir uns auf gegen Süden. Der Weg ist gesäumt von grossen Weiden und immer wieder tauchen kleine Moscheen auf. Jung und Alt rufen "Äppy, one pien!", was uns irgendwie gewaltig nervt. Das Tal wimmelt von Kindern. Ab Sanku ist nicht mehr viel vom Asphalt übrig. Es gibt viele sandige Passagen und eine Wasserdurchfaht mit Tewa-Sandalen. Überall sind Männer und Frauen in den Feldern. Die gelbe, reife Gerste wird geschnitten.
Nach einigen happigen Steigungen kommt ein Police-Checkpoint mit Passregistrierung. Im Tourist Bungalow von Panikhar bekommen wir ein grosses Z.m.B. für sagenhafte 89 Rs. Die ganze Anlage wirkt sehr gepflegt und überall hat es riesige, bunte Blumen. Wir bekommen Reis mit Dhal für 30 Rs. Im Ort gibt es nichts Essbares zu kaufen.
Von Anfang an ist die Strasse schlecht, von Asphalt ist nichts mehr zu sehen. Das Tal ist wunderschön, die Berggipfel zackig und farbig, ein Gletscher kalbt in den Fluss, es wird eng. Ein aufgeregter Roadworker will uns weismachen, das wir den nächsten Fluss nicht durchqueren können, ein Yamaha-Motorrad habe es gestern vergeblich versucht. Wir lassen uns nicht beeindrucken und schaffen die Durchfahrt problemlos. Das Wasser ist an der tiefsten Stelle nur knietief. Das Tal wir langsam wieder breiter und flach, der Fluss weitet sich fast zum See. Yülde erscheint nicht wie auf der Karte eingezeichnet nach 55 Kilometern. Wir müssen uns klemmen um auf der schlechten Strasse weiterzufahren. In Rangdum finden wir beim Eindunkeln das Tourist Bungalow und auch der Chowkidar ist aufzutreiben. Wir bekommen eine einfache Kammer o.B. für 100 Rs. Mit Glück ergattern wir uns noch ein Reis mit Dhal in einer Zeltdhaba.
In einem grossen Bogen nähern wir uns dem Kloster Rangdum und fahren an dem grossen, auf einem Hügel platzierten Gebäude vorbei. Die Strasse ist fahrbar und führt zunächst durch eine knallgrüne Ebene, die von Murmeltieren bewohnt wird. Der Aufstieg zum Pass ist angenehm und nur wenige Touristen-Fahrzeuge wirbeln Staub auf.. Kurz nach zwei sind wir auf dem Penzi La. Die Abfahrt beginnt superholprig. Grau in grau unter dem bedeckten Himmel präsentiert sich uns der riesige Gletscher den wir kurz darauf von einer der vielen Kurven aus betrachten können. Am Fuss des Passes beginnt es dann zu tropfen und nach einem kurzen Verpflegungsstopp sehen wir uns nach einem Koch-/Übernachtungsplatz um. Wir verziehen uns in einen der vielen steinige Gräben gleich neben der Strasse und beginnen mit Filtern und Kochen.
Die Strasse ist gemischt schlecht und steigt immer wieder an, um die Schwemmkegel der zahlreichen Seitentäler zu überwinden. Auf der rechten Talseite tauchen in den abzweigenden Tälern immer wieder spektakuläre, zackige Schneeberge auf. Die ersten Dörfer beginnen und alle Häuser wirken sehr ordentlich und fotogen mit dem vielen Heu und Holz auf den Dächern. Die Felder sind schon fast alle abgeerntet. Die Strasse ist nun bedeckt von Heuschreckenschwärmen im Liebestaumel. Dagmars Hinterrad hat einen Platten und zehn Kilometer vor Tengri machen wir Filter- und Kochstopp mit der Absicht beim Eindunkeln einen Zeltplatz zu suchen. Schliesslich fahren wir doch bis zur Tengribrücke und finden dort den im Führer erwähnten Campingplatz nicht vor. Wir fahren weiter mit Ziel Karsha (noch 10 km) und müssen ab dem Eindunkeln (gegen halb acht) noch sieben Kilometer schieben. Zum Glück finden wir auf Anhieb das Lobzang Guesthouse und bekommen ein Z.o.B. für 200 Rs.
Zur Begrüssung des Tages schauen wir uns im Kloster das frisch entstandene, fast fertige Mandala an. Es ist beeindruckend, mit welcher Präzision die vielen feinen Muster der Vorlage mit Farbpulver nachgebildet werden. Der Himmel ist bedeckt als wir losfahren, doch wir fühlen uns durch den Besuch im Kloster beschwingt. Ab der Tengri-Brücke wird die Strasse sehr rauh und es geht oft durchs Wasser. Nach 24 Kilometer passieren wir eine Brücke über einen Seitenfluss und folgen dessen Lauf. Die Jeep-Piste führt uns hoch bis zum Kloster Zonkhul. Leider steht das Hauptgebäude unter Totalrenovation. Wir können trotzdem den sehrwahrscheinlich eindrücklichsten Raum des Ortes, nämlich die Höhle des Klostergründers besichtigen. Auch die Lage des Klosters am steilen Abhang des wilden Tales war die Fahrt wert. Nach einem Cay treten wir die Rückfahrt an. Gegen Ende der Fahrt schiebt uns starker Rückenwind förmlich nach Karsha zurück. Zum Abendessen gibt es Thamok und Mutton in der kahlen Küche unserer Gastgeber.
Um halb sieben sind wir schon wieder oben im Kloster um die erste Puja zu Ehren des fertigen Mandalas mitzuerleben. Wir sitzen in der Nähe von zwei jungen Novizen die scheinbar vor allem darauf warten, bis Butter-Aprikosen-Dattel-Reis serviert wird. Auch wir bekommen einen Schlag aus dem grossen Kessel in unsere vorsorglich mitgebrachten Becher. Der Singsang der Vorbeter wird ab und zu von einem Klingeln unterbrochen, dann gibt es schon bald Tsampa und Buttertee. Bei dieser Gelegenheit füllen auch wir wieder unseren Becher! Nach fast zwei Stunden verlassen wir dann, die sich weiter hinziehende Puja und sind erstaunt, wie hell draussen schon die Sonne scheint. Mit einer Holperfahrt hinunter zur Brücke beginnt unser Transfer nach Padum. Mehrere Busse und Lastwagen mit Festivalbesuchern überholen uns auf der steinigen Piste über die Hochebene. Kurz vor Padum haben wir für einen Kilometer wieder einmal Asphalt unter den Rädern, was sich richtig seltsam anfühlt. Im Himalaya Guesthouse beziehen wir ein Zimmer m.B. für 200 Rs.
Nach dem Frühstück in der "Gartenlauben"-Dhaba der freundlichen Tibeters (?) schwingen wir uns zur Abwechslung wieder einmal in den Velosattel. Bei Wolken und kühlem Wind kreuzen wir eine Gruppe sportlicher Mountainbiker. Später treffen wir zwei Tourenradler aus Genf, die einen Monat unterwegs sind. Am Schluss werden wir noch von einer organisierten Töff-Gruppe überholt. Im Hotel Lamaruyu bekommen wir ein Z.m.B. für 150 Rs und sind froh nach zehn Tagen wieder einmal duschen zu können. Das Essen im Restaurant des Hotels ist immer noch ausgezeichnet.
Bevor wir nach Tandi hinuntersausen können, müssen wir unsere Räder aus dem Basar auf die Hauptstrasse hochschieben. Bei viel Verkeht steigen wir danach bis Gaudhia hoch. Die Strasse und das Wetter werden schlecht. Bei Gegenwind und leichtem Regen geht es durch einige Gewässer und vorbei an vielen Roadworkern, die alle aufgestellt 'Namaste!' rufen. In Koksar kommen wir wieder bei der Snow Dhaba für 100 Rs unter.
Wir starten bei Sonne und leichtem Gegenwind. Nach einer Stunde machen wir in Grampu einen Paratha/Cay Halt. Die Strasse zum Pass hoch ist immer noch löchrig, aber doch etwas besser als im Juni. Wir werden von westlichen Touristen und Indern fotografiert und interviewt. Am Mittag (km 20) kurz vor der Passhöhe montieren wir die komplette Regenmontur, da kalter Wind und graue Wolken über den Pass fegen. Auf dem Pass gibt's nur "Mäggi", also picknicken wir in einer Kurve etwas unterhalb der Essbuden. Kurz nach zwei starten wir zur Abfahrt. Nebel kommt und geht und es beginnt leicht zu regnen. 20 Kilometer vor Manali habe ich vorne plötzlich einen Platten und entdecke beim Flicken, dass die Felge seitlich einen 15 Zentimeter langen Riss hat und zudem der Pneu auch auf der Seite ein Loch aufweist. Ich bin nicht sicher ob alles hält bis Manali und kann nur noch hinten bremsen. Wir "schleichen" somit weiter und schaffen es bis Old Manali. Im Prince Hotel bekommen wir diesmal das gleiche Zimmer m.B. für 150 Rs.
Die Fahrt über die Grenze mit den Aus- und Einreiseformalitäten ist problemlos.
Zusammen mit vielen Rickschas und Radfahrern bewegen wir uns Richtung Butwal. Die Strasse steigt nur leicht, trotzdem fliesst der Schweiss in Strömen. In Butwal kaufen wir uns eine grosse Flasche kühles Fanta, dann geht es auf dem Mahendra Highway Richtung Osten. Links und rechts der guten Fahrbahn ist es grün. Noch immer sind viele Fahrradfahrer unterwegs, Busse und andere Motorfahrzeuge tauchen nur sporadisch auf. Es ist VIEL RUHIGER als in Indien. In den kleinen Ortschaften stehen viele rotbraun gestrichene, traditionelle Häuser. Gegen Mittag wachsen riesige Quellwolken in den blauen Himmel. Im 'Lodging and Fooding' bekommen wir ein einfache Zimmer o.B. für 200 Rs. Der langsame Deckenventilator kommt nicht gegen die herrschenden 33° an. Zum Znacht gibt es ein feines Thali für 50 Rs.
Der Himmel ist fast kitschig hellblau als wir den Anstieg zu einem kleinen Pass in Angriff nehmen. Nach zwei Stunden sind wir oben und gönnen uns in einem kleinen Freiluftrestaurant einen Cay und bekommen wieder einmal mit, wie ein Huhn seinen Kopf verliert. Nach einer kurzen Abfahrt folgen viele Auf und Abs, denn es geht über etliche Flüsse. Die Szenerie wechselt zwischen Reisfeldern und Dschungel. Beim Nachmittagshalt krächzt ein Pfau lautstark von einem Baum herunter und flieht dann, als ich ihn näher betrachten will. Grosse Schaukeln an Bambusgestellen oder Bäumen werden von den Kindern rege benutzt, denn es ist Festivaltime und damit schulfrei. In jedem Ort hat es ein "Festzelt" mit einer Statue Kalis und laute Musik dröhnt aus riesigen Lautsprechern. In betriebsamen Narayan Ghat steuern wir das Hotel 'Image' an und bekommen ein sehr sauberes Zimmer z.o.B. für 200 Rs. In einer kleinen Dhaba nebenan essen wir supergute Mutton Momos für 30 Rs und unterhalten uns mit dem sympathischen Bruder der Besitzerin der aus Gurkha zu Besuch kam und mongolische Eltern hat.
Am Morgen ist es stark bewölkt, trotzdem schwitzen wir uns die Kleider nass. Nach 20 Kilometern machen wir eine Caypause. Das Wirtepaar strahlt bei der Begrüssung und beim Abschied über alle Backen, als seien wir ein Geschenk des Himmels. Weiter geht's in leichtem Auf und Ab. Die Strasse hat nun öfters Löcher, die mit grossen Steinen gefüllt sind. In Manahari gibt's eine Fanta/Chips Pause. Die Dörfer werden immer urchiger. In der Neelam Lodge bekommen wir ein grosses Z.m.B. für 250 Rs. Nach einer kurzen Samsarunde mit Chicken Momos geht ein heftiger Gewitterregen los.
Auf guter Strasse bei wenig Verkehr nehmen wir den langen Anstieg, der uns über den Mahabarat-Range führt in Angriff. In einer windschiefen Essbude machen wir Znünipause mit Gemüse, "Reiskringel" und Cay. Auf der halben Höhe des Anstiegs kommen uns Marcel und Maja mit Bruder (2bicycles1world.ch) entgegen. Sie wollen in den Chitwan National Park und danach nach Pokhara. Bei einer Wasserstelle mit Bänkli kochen wir wir Kaffee, filtern und essen zu Mittag. Die Wolken hängen tief und es tropft ein paarmal. Bei Einbruch der Nacht um zwanzig nach sechs (km 56) sind wir endlich auf dem Pass. Im Schein des Fastvollmondes rollen wir vorsichtig die vier Kilometer nach Daman hinunter. Wir bekommen eine nette Kammer o.B. für 150 Rs im "Spycher" des 'Sherpa Hillside Hotel and Lodge'. Zum Abschluss des langen Tages gibt's ein gutes Dhal Bhat für 50 Rs.
Bei wolkenlosem Himmel können wir von unserer Kammer aus einen Bilderbuchsonnenaufgang beobachten. Everest und Konsorten leuchten weiss über einem grauen Streifen Kathmandu-Smog. Nach sechs Kilometern Abfahrt über holprigen, löchrigen Asphalt hat Dagmar am Hinterrrad einen Platten. Bei km 13 beginnt der Aufstieg nach Tistung. Gegen neun sind wir dann oben und die Abfahrt mit regelmässig auftauchenden Gegensteigungen beginnt. Viele Kinder und viel "Bye-Bye" begleiten unsere Fahrt. Im 'Heera Hotel and Lodge' bekommen wir ein Z.o.B. für 200 Rs. Wir sind ziemlich geschafft.
Auf holpriger Strasse nehmen wir den letzten Pass dieser Velosaison in Angriff. Trotz der frühen Morgenstunde hat es schon viel Verkehr. Wir atmen reinen Dieselruss ein. Nach zwei Stunden (km 13) sind wir auf der Anhöhe und machen Pause mit Cay und frittierten Reiskringeln. Dann geht's hinunter ins Gewühl von Kathmandu und souverän steuern wir diesmal das Cherry Guesthouse an. Wir bekommen "unser" Zimmer m.B. für 250 Rs. Das war's!
In der Eingangshalle des Flughafens warten wir sechs Stunden bis es draussen hell wird. Wir kurven zum Strand von Nai Yang und frühstücken in einem der vielen Freiluft-Restaurants. Wie schon am Flughafen geht es auch hier friedlich und geruhsam zu und her. Kein "Hassle", nur freundliche "Heeeello"-Rufe! Anschliessend machen wir uns auf Unterkunftssuche und landen schliesslich im Wonglee-House in einem Z.m.B. für 600 B. Vor dem nächsten Strandbesuch müssen wir etwas Schlaf nachholen.
Für je 100 Baht bekommen wir in der Baumhütte ein feines Frühstück, danach geht es der Küste entlang in sehr steilem Auf und Ab Richtung Süden. Die Strasse ist tadellos asphaltiert und führt durch viele Resorts in denen heftig gebaut wird. Viele Roller und grosse 4x4 mit getönten Scheiben sind unterwegs. Der Himmel ist zum Glück etwas bewölkt, so dass wir in Kamala noch nicht ganz durchgebraten sind. Im Benjamin Resort bekommen wir eine Dachkammer ohne Bad mit AC für 500 B. Wir gehen an den gepflegten Strand essen und nachher in den Seven Eleven einkaufen. Nai Yang war im Vergleich zu diesem Ort noch richtig ursprünglich und verschlafen.
Wir frühstücken im Zimmer (dank Kühlschrank und unserem neuen Tauchsieder für 60 NPR = 1 Fr.). Danach geht's auf die schon wieder heisse Achterbahn. Zum Glück kommt der Wald bis an die Strasse, so dass wir viel im Schatten fahren können. An der schönen Karon Beach gibt's Green Tea und Bananenchips. Etwas später geniessen wir den Blick auf die halbmondförmigen Strände von einem Aussichtspunkt. Dann stoppen wir wieder um die schöne Nai Han Beach zu bewundern. In Rawai bekommen wir ein Z.m.B für 400 B im 'Mae Porn Bungalows'. Wir essen am Ufer der Andaman Sea Fisch vom Grill und dazu gibt es ein kühles, kleines Chang für 30 B, herrlich, wie in den Ferien!
Eine breite Strasse gesäumt von Gebäuden aller Art führt uns bis nach Phuket Town. Es hat viel Verkehr, aber der verläuft ziemlich diszipliniert. Wir haben schon lange nicht mehr so viele Lichtsignale und Fussgängerstreifen gesehen. Wir suchen ausgiebig nach einer günstigen Unterkunft und landen schliesslich im Thavorn Hotel (Sowjet-Stil) in einem Z.m.B.für 280 B.
Um neun Uhr sind wir beim National-Museum in Thalang, das Dagmar während einer Stunde beehrt. Ich bewache unterdessen die Fahrräder und studiere den LP. Nach einem Wolkenbruch fahren wir zum ersten Mal in den Pelerinen los, ziehen sie jedoch bald wieder aus, da der Regen aufhört. Um halb zwölf, nach 25 Kilometern sind wir beim Pier in Bang Rong und eine Stunde später starten wir mit der Fähre zur eindrücklichen Überfahrt nach Ko Yao Noi. Das Meer hat Schaumkronen und die Gischt die vom Bug aufspritzt glitzert herrlich in der Sonne. Etwas mehr als eine Stunde dauert das Vergnügen, dann legen wir schon wieder an. Die Boys auf dem Schiff sind sehr hilfsbereit und einer trägt sogar Dagmars vollbepacktes Velo hoch bis zur Plattform des neuen Betonpiers. Über eine schmale Strasse rollen wir durch viele kleine Anwesen und fragen uns durch bis zum 'Sabai Corner' wo wir in eine schöne Hütte o.B. für 800 B einziehen.
In der Morgendämmerung verlassen wir unsere schöne "Baumhütte" und eine halbe Stunde später sind wir am Pier. Bald einmal können wir unsere Räder auf's Boot verladen. Diesmal geht es über eine Planke auf das Dach der Fähre. Wir legen die Velos hin und ein Bootsgehilfe deckt sie mit einer Plane zu. Nach dieser Aktion genehmigen wir uns je ein Stück frisch fritiertes Poulet für 13 B., sozusagen als zweites Frühstück. Pünktlich um halb acht legt das Boot ab und kaum haben wir das südliche Kap der Insel umrundet, wird das Meer ziemlich rauh. Dies bleibt so bis kurz vor der Anlegestelle bei Tha Lan. Das Abladen der Velos ist wiederum problemlos und nach einen kurzen Znüni verlassen wir das von Mangroven gesäumte Ufer. Die gute Strasse wird zunehmend breiter und belebter. Die Szenerie ist mit den vielen hohen Karsthügeln imposant und abwechslungsreich. Nach einem 7-Eleven Halt sind wir bald in Krabi und steigen im Greenteahouse ab, Z.o.B. 250 B.
Wir vergleichen die "Tempelanlage" rund um den Tigercave mit derjenigen in Thambulla in Sri Lanka und finden das Ganze etwas gewöhnungsbedürftig. Die 1200 Treppenstufen hinauf auf den Karstfelsen sind schweisstreibend, vermitteln jedoch ein schönes Gipfelerlebnis! Gegen Abend trudeln Moni und Robi von Ko Lanta her ein und damit beginnt ein wortreicher Abend auf dem Nightmarket und später in ihrem Hotelzimmer.
In der Kühle des Morgens spulen wir in flottem Tempo richtung Südosten. Nach 43 Kilometern, gegen neun Uhr gibt es einen Kaffeehalt vor einem Minimarket. Nach 51 Kilometern verlassen wir wir den Highway No 4 und nach 80 Kilometern sind wir am Mittag bei der ersten Fähre. Nach 95 Kilometern sind wir beim 'Best Hut'. Es ist kein Bungalow frei, wir könnten jedoch für 100 B zelten. Wir packen jedoch noch nicht ab, sondern klappern alle "Resorts" Richtung Süden ab, doch alles Günstige ist bereits ausgebucht. So sind wir am Schluss wieder beim 'Best Hut' und schlagen unser Zelt auf der Wiese vor einem Schuppen auf.
Zum Abschied bekommen wir am Vorabend der Abreise von unserem netten Gastgeber Bananen geschenkt. Während wir im Dunkeln unsere sieben Sachen zusammenpacken, kommen betrunkene Touristen zu ihren Hütten zurück und folgen ihren Trieben. Kurz nach Sonnenaufgang verlassen wir unseren gemütlichen Campingplatz und kurven zur ersten Fähranlegestelle. Nach etwas Warten setzen wir über zur kleineren Lanta Insel und bei der zweiten Fähre haben wir alle Mopeds und Autos wieder eingeholt. Nach einem Hühnerbein mit Sticky Rice setzen wir unsere Fahrt auf dem Festland fort. Wir hören wieder viele 'Hello'- und 'Fajang'-Rufe. Viele zeigen uns anerkennend den Daumen oder winken im Vorbeifahren. Sogar Lastwagenfahrer hupen beim Entgegenkommen. Gegen Mittag essen wir zwischen mehreren Minimarkets, dann machen wir uns in der heissen Sonne wieder auf den Weg. Nur dank dem Superasphalt und der relativ flachen Strecke können wir so lange unterwegs sein. In der Nähe von Trang wird der Verkehr immer dichter und in der tiefstehenden Sonne treffen wir schliesslich beim 'Kohteng Hotel' ein und bekommen ein grosses Z.m.B. für 180 B.
Da die Sonne hinter dicken Wolken bleibt und es nach Regen aussieht, können wir relativ lang bei kühlen 24° fahren, . Gegen acht sind wir bei einer ersten grösseren Ortschaft und machen Joghurt-Brötchen-Kaffee-Pause. Die Strasse geht wie gewohnt leicht hoch und runter. Wie schon gestern rufen alle begeistert "Hallo" und strahlen wie die Maienkäfer wen wir reagieren. Wir treffen zwei junge Radler aus Frankreich, die zum höchsten Berg des Landes pedalen und diesen dann besteigen (www.lestoitsdumondeavelo.com). Zu Mittag gibt es Reis mit zwei verschiedenen Beilagen, den Teller für 30 B und danach ein Nestle-Cornet für 20 B! In Pak Bara bekommen wir im 'Bara Gueshouse' ein witziges Bungalow für 200 B.
Nach einer angenehmen Überfahrt, inklusive unserem ersten Geisterfilm, kommen wir von Ko Lipe her in Tammalang an. Weiterhin im Regen kurbeln wir nach Satun und quartieren uns im Hotel 'Satun Thanee' für 170 B (Z.m.B.) ein.
Die doppelspurige, nur schwach befahrene Strasse führt uns zuerst durch Palmenplantagen, die später von Gummibaum-Pflanzungen abgelöst werden. Dazwischen tauchen regelmässig kleine Siedlungen auf, die alle mit einer Ortstafel angekündigt werden. Der Wind von schräg vorne stört uns weniger als befürchtet und die aufgereckten Daumen, "Hellos" und "Welcome to Thailand" sorgen wie immer für gute Stimmung. Erst kurz vor Hat Yai wird der Verkehr dicht, doch kommen wir problemlos zum 'Cathay Guesthouse' und beziehen nach einem kurzen Schwatz mit einem Australier, der gerade daran ist seine BMW 1000 GS auseinanderzunehmen, ein Z.m.B. für 200 B.
Nach einem Frühstück mit CNN starten wir zum Transfer nach Songkhla. Es hat relativ viel Verkehr, doch auf den breiten Strassen fühlen wir uns immer sicher. Wir bekommen im 'Amsterdam G.H.' ein Z.o.B für 200 B. An Nachmittag machen wir einen Strandspaziergang am aufgewühlten Golf von Thailand und besichtigen die "Meerjungfrau" und die "Cat and Mouse" Skulpturen.
Höhepunkt der kleinen Rundfahrt ist das Folkloremuseum auf der Insel Yo, das wir zusammen mit vielen einheimischen Schülern ausgiebig besichtigen.
Wir sind in der morgenlichen Rush Hour unterwegs und quetschen uns in einem grossen Pulk von Motorrollern auf die Fähre die zuerst eine Pirouette dreht bevor sie das kurze Stück zum anderen Ufer zurücklegt. Mit leichtem Rückenwind strampeln wir gegen Norden und haben bald wieder viel Platz auf der Strasse. Zwischendurch können wir einen Blick auf den Golf von Thailand werfen. Jedoch befinden wir uns immer in besiedeltem Gebiet. Bei einer Ansammlung von Minimärkten essen wir einen grossen Kübel Glace und trinken Kaffee aus Pappbechern. Auf der Strasse liegt des öftern eine tote Schlange. Nachdem wir uns in Hua Sai mit einem Poulet und anderem Proviant eingedeckt haben, kehren wir zurück in das drei Kilometer vor dem Ort gelegene Hotel Thai (Z.m.B. 300 B) und picknicken direkt am Meer. Zum Dessert gibt's eine supersüsse Grapefruit.
Der Tag beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang über dem Meer. Entlang von vielen Shrimpplantagen folgen wir noch einige Zeit der Küste. Bald nach der Abzweigung Richtung Westen folgt ein kräftiger Regenguss, den wir während einem Picknick vor einem Minimarket vorbeigehen lassen. Der Rest der Strecke ist gesäumt von Häusern ganz unterschiedlicher Art und urplötzlich sind wir in der Agglomeration von Nakhon. Mitten im Zentrum an einer verkehrsreichen Ecke steigen wir im Thai Lee Hotel ab (Z.m.B 200 B).
Wir beschaffen noch 2000 Baht und ein Ventil für mein indisches Vorderrad, dann rollen wir die letzten 6 Kilometer auf Tahi-Superasphalt zur Grenze. Den Ausreisestempel haben wir schnell, danach geht's hinüber nach Kambodscha und nach 15 Monaten müssen wir wieder einmal auf der rechten Strassenseite fahren. Zusammen mit vielen thailändischen Touristen stehen wir Schlange vor der Immigration. Um halb elf fahren wir wir wieder los und nun beginnt die staubigsten Strasse unserer ganzen Reise. Innert Kürze sind wir rotbraun gepudert. Wir treffen Carl aus Österreich, der von Laos her durch Kambodscha geradelt ist und dann halten noch Holländer mit ihrem Reiseauto und bieten uns Wasser an. Nach etwa einer Stunde Schwatz gehts's weiter bis zu einem Picknick im Heuhaufen. Die Kambodschaner, die in den umliegenden Tümpeln fischen halten respektvoll Abstand zu uns Farangs. Zum Schluss gibt's noch etwa 20 Kilometer holprigen Asphalt, dann sind wir am Tagesziel. Wir werden von einem netten Burschen ins 'Ino Guesthouse' gelotst und bekommen für 200 Baht (=20000Riel=5$) ein schönes Z.mB.+TV.
Die Strasse ist heute ohne Asphaltstellen und grösstenteils gut planiert. Es staubt wieder gewaltig obwohl es weniger Verkehr hat als gestern. Ferkel in Körben und bis zu drei auf dem Rücken liegende Schweine werden auf Motorrädern an uns vorbeigefahren. Auch zwei gut assortierte Haushaltläden auf zwei Rädern überholen uns. Wir passieren ein Steinmetzdorf wo an Buddhas in allen Grössen herumgemeisselt wird. Danach rollt es nicht mehr so gut. Es hat sandige Stellen und viele Brücken werden umfahren. Mitten im Ort bekommen wir im Guesthouse '...' ein überteuertes Z.o.B. für 5$.
Es geht weiter auf der sandigen Piste. Ab km 20 beginnt Asphalt, der sich je näher wir Siem Reap kommen immer mehr verbessert. Auch heute werden wieder viele Ferkel und grosse Schweine auf dem Motorrad transportiert. Sechs Kilometer vor dem Zentrum beginnt eine breite Strasse und nach einem kleinen Umweg zu einer unteren Brücke finden wir problemlos das 'European Guesthouse' und bekommen ein grosses Eckzimmer mit Holzboden und Bad für 5$.
Die glutrote Scheibe der aufgehenden Sonne gibt uns die Richtung an während wir im dichten Getümmel von Velos und Mopeds Siem Riep auf einer glatten Asphaltstrasse verlassen. Bei einem grossen Basar herrschen fast indische Verhältnisse, so dicht wird das Gedränge auf der Strasse. Doch nach und nach wird der Verkehr dünner. Schöne Holzhäuser säumen die Strasse. Im Lauf der Fahrt werden die Holzwände von Palmwedelmatten abgelöst und aus jeder Hütte tönt ein "Hello, Goodbye, Farang, How are you...". Wir überholen lange Kolonnen von Schülern auf Fahrrädern die auf dem Heimweg sind. Beim 'Guesthouse and Restaurant Sakal' stoppen wir und bekommen ein Z.m.B. für 5$.
Auch am frühen Morgen sind schon wieder Legionen von Schülern auf ihren Fahrrädern unterwegs. Links und rechts der Strasse reiht sich Haus an Haus und die "Hellos" sind noch häufiger und vielstimmiger als gestern. Der Himmel ist bewölkt, so haben wir relativ lange eine angenehme Temperatur. Wir treffen ein älteres holländische Radlerpaar, das insgesamt drei Monate unterwegs ist. Nach dem kurzen Schwatz machen wir bald eine Mirinda-Pause, denn inzwischen hat sich die Bewölkung verzogen und die Sonne sticht extrem. Die "Hellos" nehmen kein Ende. Nach einem gestörten Mittagshalt erreichen wir schliesslich doch noch Kompong Thom und nach einem letzten Kalorienstopp bei der Tankstelle landen wir im 'Santepheap Guesthouse' in einem Z.m.B.+TV für 4$.
Es ist noch dunkel als wir losfahren, jedoch Schüler auf dem Fahrrad sind auch schon unterwegs und einer macht mit Dagmar das bekannte Frage-Antwort-Spiel. Die rote Sonne hievt sich über den Horizont und Gegenwind kommt auf. Üppige Vegetation wuchert bis dicht an die Strasse. Auf gutem Asphalt überholen wir Pferdewagen und Ochsengespanne. Gegen Mittag sind immer mehr Busse auf der Strasse. Kaum in Skun angekommen wird uns gleich die lokale Spezialität, frittierte Spinnen unter die Nase gehalten. Wir ziehen jedoch eine Grapefruit den knusprigen Achtbeinern vor. In einem neuen Guesthouse bekommen wir ein Z.m.B für 5$. Gleichzeitig mit uns quartieren sich zwei amerikanische Radler, die während einem Monat Kambodscha bereisen ein.
Wieder ist super Wetter. Kleine weisse Wölkchen zieren den hellblauen Himmel. Wir essen Znüni im Feld und werden von Kindern begutachtet, die aber wie immer auf Distanz bleiben. Bei einer netten jungen Frau gibt's ein kühles Cola und danach quetschen wir uns über die lange Brücke über den Tonle Sap nach Phnom Penh hinein. Der Verkehr ist CHAOTISCH und Dagmar wird sogar im Gedränge von einem Bike mit Anhänger angerempelt. Dragon G.H. Z.m.B. 5$.
Im dichten Verkehr fahren wir nach Takhman (10km). Im Kreisel frage ich nach der Strasse nach Takeo und glaube der Auskunft obwohl Dagmar Vorbehalte hat, da sie kurz vorher eine Orientierungstafel gesehen hat, die eine andere Richtung vorgab. Wir pedalen 13 Kilometer in die falsche Richtung, bis ich wieder frage und von einer netten Frau auf französisch die Bestätigung erhalte, dass wir falsch sind. Alles wieder zurück bis zur Hinweistafel. Leider herrscht nun schlechte Stimmung als wir auf der N2 weiterfahren. Bald hat es weniger Verkehr und wie üblich viele Häuser auf beiden Seiten der Strasse. Es wird heiss. Wir picknicken im Schatten eines grossen Baumes. Im 'Mittapheap Guesthouse' (Z.m.B.+TV 5$) trifft gleichzeitig mit uns ein älteres holländisches Radlerpaar ein. Sie sind von Shanghai her durch ganz Vietnam bis hierher gefahren und wollen noch bis Bangkok.
Ziel von heute ist es uns nicht zu verfahren! Auf holprigem Asphalt geht es dreizehn Kilometer bis zur N3. Die erste Hälfte ist fahrbar, der Rest davon ist so ruppig, dass wir es vorziehen wenn möglich auf dem naturbelassenem Seitenstreifen zu fahren. Dies wirbelt wieder einmal den schönen roten Staub auf. Nach 30 Kilometern habe ich einen Platten am Hinterrad. Das Auswechseln des Schlauches lässt sich gut mit der Znünipause kombinieren. Die Landstrasse gefällt uns super. Palmen und andere Bäume wachsen bis dicht an die Strasse, so dass wir oft im Schatten fahren können. Dahinter liegen abgeräumte Reisfelder und kleine Gehöfte. In den Dörfern herrscht Markt: Töffs mit Anhänger voller Leute, Mopeds mit Schweinen, Velos und immer eine fröhliche, entspannte Stimmung. Am sich im Umbau befindlichen Kreisel in Kampot bekommen wir im 'Phnom Khieu Hotel' ein Z.m.B.+TV für 5$.
Wieder wird der Tag dominiert vom strahlend blauen kambodschanischen Himmel. Auf einer schmalen Asphaltstrasse gelangen wir nach Kep und machen gleich etwas Sightseeing entlang der verlassenen Villen bis zur Skulptur der Meerjungfrau. Direkt am Meer bekommen wir im 'Seaside Guesthouse' ein Z.m.B. für 5$ Für den Rest de Tages geniessen wir die Ferienstimmung im friedlichen Dorf.
Bei bewölktem Himmel fahren wir über holprigen Asphalt und danach über rote Naturstrasse zurück zur Hauptstrasse. Auf gutem Asphalt geht's locker bils Tani. dort verpassen wir zunächst die Abzweigung, doch nach fast zwei Kilometern zeigt der vor uns liegende Bahnübergang an, dass wir falsch sind. Wir kehren um und finden die wilde Naturstrasse Richtung Osten. Nach 17 Kilometern, fast am Ende dieses Abschnittes gönnen wir uns ein Glas Zuckerrohrsaft, das herrlich schmeckt. (Inzwischen waren wir bereits an zwei Hochzeitsfesten vorbeigeradelt und frisch frittierte Bananen ergänzten unseren Lunchstopp.) In Kompong Chrey gibt es keine Unterkunft, somit fahren wir noch 20 Kilometer weiter bis Dun Loap. Im 'Tran Hout Guesthouse' bekommen wir ein Z.m.B. für 6$.
Auf perfektem Asphalt rollen wir durch grüne Reisfelder der Grenze entgegen. Hinter Phnom Den haben die Kambodschaner mobile Grenzhäuschen auf der Strasse postiert und nach dem Zoll ist auch die Immigration schnell erledigt. Der Beamte macht zwar ein gosses Brimborium bevor er den Ausreisestempel in unsere Pässe drückt.
Auf der vietnamesischen Seite, in Tinh Bien werden wir von einem Grenzsoldaten in chinesischer Manier empfangen. Zackig und mit ernster Miene nimmt er unsere Pässe an sich und führt uns zum grossen Grenzgebäude. Schon bald haben wir den Einreisestempel und nachdem wir für den "Gesundheitsattest" 2000 Dong bezahlt haben, können wir weiterziehen. Auf der Strasse geht es nun so hektisch zu und her, wie wir es bisher nur in Phnom Penh erlebt hatten. Alles ist voller farbiger Schilder und die rote Fahne mit dem gelben Stern dominiert das Strassenbild. Im 'My Loe Hotel' beziehen wir ein Z.m.B+TV für 5$.
Am gestrigen Abend haben wir noch die friedliche Atmosphäre des Ortes genossen und in einem kleinen Park zugeschaut, wie etliche Gruppen von Männern und Frauen sich mit einem Federball sportlich und mit vielen akrobatischen Einlagen vergnügten. Am frühen Morgen machen wir nun wieder Sport und alle anderen sitzen schon beim Frühstück auf dem Trottoir oder sind auch schon unterwegs.
Wir kreuzen eine erste Radsportgruppe, ein zweite sitzt im Café und überholt uns später.
Die Strasse wird eng und ist vorallem mit Mopeds vollgestopft. Ein Fluss begleitet uns. Reis wird in grossen Körben vom Schiff über die Strasse in ein Lager transportiert. Ein Fotograf hält uns an und möchte Bilder von uns machen. Eine dritte Radsportgruppe, die einen Service-Mann auf dem Moped dabei hat, überholt uns.
Das Thai Binh 2 Hotel, Z.m.B. 80'000 D befindet sich gleich neben einem neu eröffneten Supermarkt den wir auch gleich inspizieren müssen...
Alle sind schon wieder auf der engen, holprigen Strasse. Über einen Kanal, der der Strasse folgt, führen kleine Brücken zu den Häusern. Wir werden von einer Senioren-Radsportgruppe aus Lantho eingeholt. Bei einem Picknick in einem Park erholen wir uns kurz von dem dichten, kontinuierlichen Verkehrsstrom. Dann stürzen wir uns todesmutig wieder ins Getümmel und bald haben wir Cantho erreicht. Mien Guest House II, Z.m.B+TV+Balkon 7$. Wir treffen Nancy und Joseph, www.worldglobetrotters.com.
Nach zwanzig Minuten sind wir bei der Brücke über den breiten Fluss und können zusehen, wie die Sonne aufgeht. Ein Vietnamese erklärt uns, dass er in Texas Piloten ausgebildet habe. Wir sagen wir kommen aus der Schweiz. Der schwimmende Markt besteht vor allem aus grossen Booten, die Ware umladen.
Wir kurven zur Fähre, zahlen 1000 D/P, warten nur kurz, dann geht's ab über den Mekong. Auf der anderen Seite erwartet uns eine breite Strasse mit Pannenstreifen. Alles ist dicht besiedelt, so dass wir keinen Picknickplatz finden und ein Versuch Reis und gegrillte Plätzchen zu ergattern, scheitert an den zu unterschiedlichen Preisvorstellungen. Ausserhalb des betriebsamen Vinh Long bewundern wir die neue Brücke über den zweiten Arm des Mekongs. Wir lassen sie heute rechts liegen und folgen einer unfertigen Strasse Richtung dem Ort, in dem Margaret Duras aufgewachsen ist und ihr Roman "L'amant" verfilmt wurde. Kurz vor dem Ort tauchen grosse Ziegeleien auf. 'Than Binh', Z.m.B.+TV 80'000 D.
Zusammen mit den Schülern auf den Velos und allen anderen auf den Mopeds fahren wir los. Heute erklimmen wir die imposante Hängebrücke und bestaunen zuoberst die Dimensionen des Mekongs, Wasser bis zum Horizont! Die Strasse ist breit und hat einen Pannenstreifen, nur bei den vielen Brücken wird es jeweils eng. Wir machen Pause bei einer Raststätte für Touristen-Busse.
Es geht dauernd durch Orte und Mytho ist enorm weitläufig, besteht aber hauptsächlich aus maximal zweistöckigen Häusern. Am Flussufer finden wir das 'Chuong Deng Hotel', Z.m.B.+TV 80'000 D.
Im grossen Strom schwimmen wir Richtung Saigon. Die rote Sonne glänzt im dunklen Wasser der unzähligen Kanäle. Die Strasse ist zweispurig, richtungsgetrennt und voll. Wir picknicken bei einer Bushaltestelle. Es gibt Wolken und ein paar Tropfen fallen. Die Silhouette von HCM City taucht auf. Eine freundliche Frau zeigt uns, welche Strasse Richtung Cholon führt. Nach einer Stunde suchen landen wir wieder beim Hotel 211, Z.m.B.+TV+Fridge 10$.
Ein grauer Himmel liegt über Hoi An als wir Richtung Cua Dai Beach losfahren. Dort könnte man unter Palmen richtig den Strand geniessen, doch wir fahren weiter Richtung Norden. Die Strasse ist neu und für den spärlichen Verkehr recht überdimensioniert. Die zur Hälfte abgerissenen Häuser auf der rechten Strassenseite müssten nicht sein, doch schliesslich gibt es links und rechts der Strasse nur noch Sand und alles ist richtig schön trist. Ein französischer Radler hält kurz an und gibt uns Tipps für Laos. Wir halten kurz bei der China Beach und stellen uns vor, wie hier die GI's Urlaub gemacht haben. Nach der Überquerung einer Brücke und der Passage mehrerer Kreisel halten wir beim Thuan An Mini Hotel, Z.m.B.+TV+AC 10$. Wir besuchen das geniale Cham Museum und promenieren am Abend zusammen mit den Einheimischen durch den Ort.
Vor unserem Hotel ist ein Blumenmarkt in vollem Schwung. Wir fahren zwei Kilometer, dann flüchten wir unter ein Vordach, denn es beginnt in Strömen zu regnen. Während einer Stunde können wir beobachten, wie die Vietnamesen sich in ihren farbigen Rgenhäuten nicht vom vielen Wasser beeindrucken lassen. Auf Strasse und Trottoir herrscht trotz dichtem Regen ein Gewimmel wie immer. Bei km 20 sind wir dann ausserhalb von Danang und die Steigung beginnt. Gegen Mittag sind wir zusammen mit vielen Souvenirverkäuferinnen, die uns schon während dem Aufstieg ihre Ware andrehen wollten, auf dem Pass (450 m.ü.M.). Bei Sonnenschein nehmen wir die Abfahrt in Angriff und finden via Umweg durch den alten Dorfteil von Lang Co das Hotel Concua, Z.m.B. 6$.
Wir starten bei bewölktem Himmel, später setzt Nieselregen ein der nach zwei Pässchen so stark wird, dass wir die Pelerine montieren. Opposite G.H. Mimosa Z.m.B. 6$.
Es ist trocken, als wir losfahren. Nach einem Halt bei einem Supermarket mit der Absicht unsere Biscuitvorräte aufzustocken setzt wieder Regen ein. Viele Lastwagen überholen uns, aber insgesamt herrscht wenig Verkehr auf der guten Strasse. Wir passieren viele Gräber, die links und rechts der Strasse im sandigen Gelände liegen. G.H. Thuy Dien, Z.m.B.+TV+AC+Hot Water.
Auf einer super Strasse geht es in stetigem Auf und Ab unserem letzten Tagesziel in Vietnam entgegen. Aus dem Nebel tropft es etwas, doch bei einer Essenspause auf einer alten Brücke drückt die Sonne durch die Nebelschwaden und auf den folgenden Kilometern kommen wir noch arg ins Schwitzen. Holzhäuser auf Stelzen tauchen auf und am Strassenrand sind Frauen mit Tabakpfeifen im Mund unterwegs. Nach einem scharfen Schlussaufstieg erreichen wir den etwas zerzausten Grenzort. Khe Sanh Hotel Z.m.B.+TV 100'000 Dong.
Mit unseren letzten 2'000 Dong kaufen wir zwei Baguette, sausen hinunter nach Lao Bao und bekommen ohne Umstände unseren vietnamesischen Ausreisestempel.
Auf der kurzen Strecke hinüber nach Laos tauschen wir bei Geldwechslerinnen Dollar gegen laotische Kip. Auch den Einreisestempel der laotischen Immigration erhalten wir problemlos und um halb neun (das gesamte Prozedere dauerte nicht mehr als eine halbe Stunde) nehmen wir unter einem strahlend blauen Himmel die Stille von Laos wahr: kein Motorengeknatter, kein Gehupe, nur das Zirpen von "Grillen" (hobelmaschinenähnlich) aus dem Dschungel und der Ruf eines exotischen Vogels.
Die neue, gut asphaltierte Strasse gehört ganz uns und führt durch viele kleine Siedlungen mit Holzhäusern auf Stelzen vor denen Gruppen nackter, brauner Kinder stehen und aus Leibeskräften 'Sabaydee' und 'Bye, Bye' rufen. Wenn wir zurückrufen strahlen sie über alle Backen, vollkommen herzlich und natürlich.
Seit langem begegnet uns wieder einmal eine Ziegenherde, Büffel und Schweine bevölkern den Strassenrand. In Sepon essen wir eine Pho mit Squid für 8'000 Kip, dann quartieren wir uns im Viengxay G.H. in einem Z.m.B.+TV für 50'000 Kip ein.
Bevor wir losfahren wechseln wir in einem Goldschmuckladen weitere Dollar, danach rollen wir unter einem bedeckten Himmel weiter Richtung Westen. Je mehr es gegen Mittag geht, umso öfter und lauter tönt es wieder von allen Seiten 'Falang' und 'Sabaydee'. Wir machen eine Einkaufsrunde und installieren uns dann im G.H. Sikham, Z.m.B.+TV 50'000 K.
Nach einem erhabenen Sonnenaufgang zeigt sich ein blauer Himmel an dem sich auch die Teilnehmer einer chinesischen "Ralley" erfreuen während sie sich die Beine vor ihren dicken 4WDs vertreten und natürlich rauchen was das Zeug hält. Zudem sind heute einige Holzlastwagen unterwegs, Ziegenherden verursachen kleine Staus und Gruppen von Strassenarbeitern reparieren einen zerstörten Strassenabschnitt.
Wir sehen die ersten laotischen Reisfelder. Gegen halb zwei ist beim Government G.H. in Donghen niemand zugegen, so dass wir uns entschliessen trotz der Hitze weiterzufahren. Ziemlich ausgetrocknet landen wir dann im Sone Xay G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Dank unserer frühen Tagwache erleben wir wieder einen spektakulären Sonnenaufgang. Etwa in der Mitte der Strecke machen wir einen Abstecher (7 Kilometer hin und zurück) zum That Ing Hang. Im dörflichen Savannakhet lassen wir uns im Xayamoungkhoun G.H. in einem Z.m.B für 40'000 K. nieder.
Ameisen haben sich hinter unseren Baguette-Vorrat gemacht. Die Jagd auf die lästigen Viecher stört meine Einpack-Routine und ich vergesse prompt die Wäscheleine mitzunehmen :(. Da wir heute praktisch nur in die Startposition für die nächste Etappe fahren, haben wir Zeit um im Laos-Paris Cafe zu frühstücken. Danach kaufen wir frische Baguettes und essen ein letztes thailändisches Yoghurt. Unterwegs legen wir dann noch einen Pepsi-Halt ein, dann sind wir wieder im Sone Xai G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Auf rauhem Asphalt fahren wir durch viele kleine Siedlungen dem Mekong entlang Richtung Norden. Wir können beobachten wie riesige Masten für eine neue Hochspannungsleitung montiert werden. Eingangs Thakek schnöden wir über die protzigen Villen laotischer Neureicher und bevor wir eine Unterkunft suchen stärken wir uns am Mekongufer mit zwei Beer Lao, denn anders kommen wir gegen unseren gewaltigen Durst nicht an. Kammhouman Interstate G.H., Z.m.B. 50'000 K.
Ein schöner Ausflug in die Berge nördlich von Thakek steht auf dem Programm. Wir besuchen die Badestelle der französischen Kolonialisten, finden eine Höhle und entdecken ein luftiges Schulhaus. Die Strasse ist 'Under Construction' und entsprechend staubig.
Um halb vier Uhr morgens weckt uns ein heftiges Gewitter und eine halbe Stunde später dann der Wecker. Nach einem kurzen Stromausfall können wir entgegen ersten Befürchtungen doch ventilatorgekühlt frühstücken. Danach profitieren wir während den ersten Kilometern von der Abkühlung, die das durchgezogene Gewitter hinterlassen hat. Heute passieren wir weniger Siedlungen als sonst, dafür reicht der Wald oft bis an die Strasse. Dazwischen tauchen brandgerodete Lichtungen auf in denen Bananenstauden wachsen sollen. Vieng Thone G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Dank den vielen Wolken sollte sich die Hitze an unserem Jubliäumstag in Grenzen halten. Nach drei Jahren "on the road" sind wir immer noch voll in Aktion, das macht Spass! Unser zweites Picknick findet am Mekong statt, danach setzt leichter Regen ein, was uns ganz und gar nicht stört. B.K. G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Auf flacher Strasse rollen wir durch dünn besiedeltes Gebiet. Schülergruppen auf Fahrrädern kommen uns entgegen, ansonsten hat es wie üblich fast keinen Verkehr. Auffällig viele schöne Wats säumen den Strassenrand. T+M G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Wir erleben einen weiteren schönen Sonnenaufgang und der Himmel ist wolkenlos. Bald nach dem Start besuchen wie ein Wat mit einer schönen alten Chedi und einem liegenden Buddha. In der umliegenden Landschaft dominieren nun grüne Reisfelder, viele Ananas-Buden stehen am Strassenrand und "Slumsiedlungen" tauchen auf. Unser Picknick mit Sticky Rice und Paté essen wir im Schatten eines Baumes vor einer grossen Zementfabrik. Danach ist es nicht mehr weit bis zum Stadttor von Vientiane. Samsenthai Hotel, Z.m.B.+AC+TV+Fridge 100'000 K.
Im Zickzack schlängelt sich die Strasse durch freundliche Dörfer. In den Reisfeldern wird geerntet. Bei km 62 (Laos Zoo) hat es viele Guesthouses. Am Fluss herrscht Ferienstimmung. Schöne Bäume zieren das Ufer. Überall sind kleine Parties im Gang: Essen, Musik, Tanz, Bier! Bei der Vorbeifahrt werde ich mit einem Kübel Wasser geduscht, nicht unwillkommen bei der herrschenden Hitze. Dagmar wird aus Höflichkeit verschont. Sie hat schon beim Znüni Magenprobleme und muss viel Pepsi trinken. Es folgen scharfe Steigungen in der heissen Sonne. Nach 90 km kommt der letzte Anstieg bei dem ich kurz die Beine hochlagern muss, damit ich nicht das Bewusstsein verliere. Ich hatte in der Hitze zu wenig Energie nachgeschoben. Mit Blick auf den Stausee quartieren wir uns im Longum View Resort ein (Z.m.B+TV, 50'000 K) und "müssen" zur Feier des Tages gleich ein Begrüssungsbier trinken. [Die rechte Halterung meines Lowriders ist nun auch gebrochen.]
Morgens um drei weckt uns ein heftiges Gewitter, eine Stunde später piepst der Wecker. Bei bedecktem Himmel fahren wir auf einer sehr ländlichen Strasse durch den angenehm kühlen Morgen. Der Highway Nr. 13, den wir danach benutzen, wartet mit Schlaglöchern und welligem Asphalt auf. Wir passieren einige schmale Brücken, da und dort wird immer noch gefeiert. Gegen ein Uhr zeigt sich blauer Himmel und einer Fata Morgana gleich taucht eine Gruppe von sieben BMW-Touren-Fahrern auf und braust an uns vorbei Richtung Vientiane. Karstberge ragen in die Höhe und wir queren eine freundliche Landschaft, durch die ein auffällig kühler Wind weht. Muok Davanh G.H., Bambus-Bungalow m.B., 40'000 K. "Kop chai nene (lailai)!"
Bei wolkenlosem Himmel fahren wir durch Berge in wechselnden Formationen. Die Gipfel bilden im Morgendunst pastellfarbige Silhouetten. Ein neuseeländisches Radlerpaar kommt uns entgegen. Es folgt ein kurzer Aufstieg und eine kurze Abfahrt und bei einer Tankstelle treffen wir Karin (†28.7.2011) und Sem mit denen wir drei Stunden im Schatten eines Baumes am Strassenrand schwatzen. Danach stärken wir uns mit Sticky Rice und Gurken. Sem und Karin baden zusammen mit der Dorfjugend im Fluss während wir auf ihre Velos aufpassen. Am späten Nachmittag ziehen wir dann ins Somchith G.H. ein, Z.m.B. 40'000 Kip.
Schon am frühen Morgen sind viele Leute unterwegs. Vier Lastwagen überholen uns zweimal, da wir die Fahrer bei der Frühstückspause wieder einholen. Die Berge bilden wieder schöne Staffeln von runden Gipfeln. In den Dörfern wimmelt es von Kindern und Schweinen. Zivilisten mit umgehängten automatischen Waffen tauchen auf und kurz darauf passieren wir einen Checkpoint der Polizei. Wir sind im Guerilla Gebiet der Hmong! Wir treffen Karin und Sem beim Frühstück am Strassenrand. Danach geht es auf und ab. Bei km 20 beginnt dann der lange Aufstieg. Wolken ziehen auf und ein kurzer Regenguss erwischt uns. Am Ziel kaufen wir Sticky Rice und Wurst, dann ziehen wir uns ins überteuerte Z.o.B. für 40'000 K zurück.
Aus dem bedeckten Himmel fallen einzelne Tropfen. Wir treffen beim ersten Halt wieder Karin und Sem und einen holländischen und einen belgischen Radler. Wir schwatzen eine Runde bis der herangezogene Regenschauer vorbei ist. Auf der Weiterfahrt kommen wir durch Dörfer in denen es wieder unheimlich viele Kinder hat. Gegen Mittag setzt sich die Sonne durch. Kiukajam G.H., Z.o.B 40'000 K. Noodlesoup, Fish & Sticky Rice.
Im Morgendunst geht die Sonne als rote Kugel auf. Wir stürzen uns in die 20 Kilometer lange Abfahrt. Nach der Hälfte tauchen wir in dichten Nebel ein. Nach einer Brücke folgen 14 Kilometer Aufstieg. Heute treffen wir Karin und Sem nicht, dafür überholt uns beim Znünihalt ein junger Japaner. Am Ende des Aufstiegs haben wir eine schöne Aussicht ins Tal. Wieder können wir den ersten Teil der Abfahrt geniessen, dann beginnt es leicht zu regnen. Im ersten grösseren Ort kaufen wir frittierte Bananen und Sticky Rice. Nochmals folgt ein kurzer Aufstieg und die Sonne zeigt sich wieder, dann können wir nach Luang Prabang hinunterrollen. Boupha G.H., Z.m.B. 60'000 K.
Wir frühstücken ein letztes Mal in der Scandinavian Bakery. Als wir losfahren wollen taucht Robi auf und wir halten noch einen kurzen Schwatz.
Über die Brücke für Zweiräder verlassen wir das schöne Luang Prabang und halten auf der N13 nordwärts. Links und rechts der Strasse erstrecken sich grosse Teakpflanzungen. Bei km 30 erweist sich das angesteuerte Holiday Resort als zu teuer (50'000 K./P.).
Wir fahren weiter dem Fluss entlang in stetigem Auf und Ab. Zum Glück weht ein relativ kühler Wind, sonst wäre es unter der strahlenden Sonne zu heiss. Wir picknicken bei einem kleinen Wat. Später gibts Mirinda und Sprite aus dem Kühlschrank. Es hat viele Kinder die freundlich grüssen. Schöne Berge tauchen auf. Es geht über viele Brücken durch ein Tal auf einen kleinen Pass. Zehn Kilometer vor Pakmon taucht zum Glück ein Guesthouse auf: "Jith Paseud". Wir mieten ein gemütliches Bungalow auf Stelzen, m.B. für 30'000 K.
Nach dem Peanutbutter/Baguette Frühstück auf dem breiten Bett entdecken wir in Dagmars Hose einen langen Riss (drei Jahre auf dem Sattel hinterlassen ihre Spuren...). Nach vier Kilometern entweicht meinem Vorderrad mit einem Knall sämtliche Luft. Der indische Reifen vom Bicycle-Market in Delhi hat tatsächlich mitten auf der Lauffläche ein grosses Loch bekommen. Ich montiere den Ersatzfaltpneu aus Bangkok direkt vor einer Schule (die Zuschauer lassen nicht lange auf sich warten...). Etwa zwanzig Kilometer später muss ich auch noch ein Pulley auswechseln.
Es geht in stetigem Auf und Ab durch viele Siedlungen. Die Strecke ist fast zehn Kilometer länger als auf der GT-Rider Karte eingetragen. Beim Chittawong G.H. beziehen wir ein geniales Bambushüttchen, o.B. für 20'000 K.
Wir frühstücken auf der Terrasse des Restaurants und verschieben uns danach zum Startpunkt der nächsten Etappe. Der Himmel ist bewölkt und viele Leute sind zu Fuss unterwegs. Phounthone G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Es geht stetig aufwärts und nach dreissig Kilometern erreichen wir den ersten Sattel auf 1'250 m.ü.M. Danach folgen fünfzehn Kilometer Abfahrt bevor es von 800 m.ü.M. zum nächsten Höhepunkt auf 1'200 m.ü.M. geht. Es folgt eine Abfahrt und nochmals ein Gegenanstieg.
Wir passieren viele urchige Ortschaften in denen es von Kindern und Schweinen wimmelt und über allem hängt ein würziger Holzfeuerrauchgeruch.
Nach einer Pepsi-Pause erwischt uns ein kurzer Wolkenbruch. Auf der Strasse sind Frauen in traditioneller Kleidung unterwegs. Pferde und Geissen werden vorangetrieben. Dokbouadeng G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Auf einer Strasse mit langen schlechten Abschnitten steigen wir auf 1'050 m.ü.M. Wieder sind die Dörfer urchig, jedoch liegen sie nicht mehr so dicht beieinander wie gestern. Der Himmel bewölkt sich, der Dschungel kommt bis dicht an die Strasse. Wir blicken über Hügel und Täler so weit das Auge reicht und kommen in Genuss einer schönen Abfahrt. Tutu G.H. Z.o.B. 20'000 K. Wir verbringen den Nachmittag auf der Veranda des traditionellen Holzhauses. Der Besitzer war in Kuba und spricht spanisch! Gegen Abend schüttelt uns ein Erdbeben durch, danach folgt noch ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner.
Beim Aufstehen um 04.00 regnet es noch in Strömen. Beim Abfahren tropft es nur noch vereinzelt aus den tief hängenden Wolken. Die Strasse hat ruppige Stellen und führt wieder durch kleine, einfache Dörfer. Ab der Abzweigung in Na Teuy beginnt eine superbreite, glatte Strasse. Es geht in stetigem Auf und Ab hinunter ins Becken von Luang Namtha. Die letzten zehn Kilometer führen flach durch Reisfelder. Darasavath G.H., Z.m.B. 40'000 K.
Bevor wir losfahren montieren wir den Regenschutz den wir nach einigen Kilometern wirklich nötig haben, denn wir werden streckenweise richtiggehend geduscht. Der warme Regen gefällt den laotischen Fröschen, sie quaken lautstark aus dem Graben. Gegen Boten wird es etwas trockener. Der Grenzort ist fest in chinesischer Hand. Es wir heftig gebaut und die Wege sind reine Schlammpfade. Wir finden kein Guesthouse und fahren wieder vier Kilometer zurück. Silavhong G.H., Z.m.B. 40'000 Kip.
Aus dem Weg nach Boten können wir beobachten, wie vier grosse Arbeitselefanten die Strasse überqueren und scheinbar mühelos den steilen Hang erklimmen.
In einem der vielen chinesischen Shops verputzen wir unsere letzten Kips. Zweitausend bleiben übrig, wir erstehen uns damit eine letzte Portion Sticky Rice.
Beim Schlangestehen für den Ausreisestempel tauchen Moni und Robi auf. Wir fahren gemeinsam den Kilometer bis zum chinesischen Disneyland das den Immigration-Posten umrahmt. Zwei lockere Beamte drücken uns den Einreisestempel in den Pass: WELCOME TO CHINA!
Weiter geht's bis zum Znünihalt vor einer Bank. Danach verlassen wir den Ort auf einer Dreckpiste, die als Zufahrt zur Autobahnbaustelle dient.
Es zieht sich Hügel an Hügel von denen viele mit Teesträuchern bewachsen sind. Die alte Strasse ist gut asphaltiert und von dichten Baumreihen gesäumt. Heute regnet es nur sporadisch und leicht. Vorbei an Gummiplantagen und Friedhöfen erreichen wir bald die Vororte von Mengla. Nan La Hotel, Z.m.B.+TV+AC+Wasser 40 Yuan.
Durch dichten Dschungel der bis an die Strasse reicht steigen wir auf bis auf 1'160 m.ü.M. Danach geht's runter auf 900 m.ü.M. gefolgt von einem weiteren Aufstieg. Auf der langen Abfahrt habe ich vorne einen Platten. Sporadisch überholen uns lange Lastwagenkolonnen, sonst hat es wenig Verkehr. Der Regen hört auf, die Sonne zeigt sich kurz. Zimmer über Schweinefutterlager, o.B. 20 Y.
Die Strasse führt weiterhin durch Wald der ab und zu von Gummibaumplantagen abgelöst wird. Der grüne Baumtunnel durch den wir hindurchfahren ist immer wieder beeindruckend. Wir erklimmen zwei Rippen auf 1'100 m.ü.M., danach folgt eine lange Abfahrt. Z.m.B 30 Y.
Nach einer warmen Nacht, die durch lange Stromausfälle auch nicht kühler wurde, starten wir bei blauem Himmel. Eine Gänseschar braucht die ganze Breite einer Brücke und bei km 20 machen wir einen Nudelsuppenstopp. Danach gibt es ein Dessert in den Ananasplantagen. Über niedere Hügel erreichen wir Ganlanba und das schöne Hotel Guo Chao, Z.m.B.+TV+AC 40 Y.
Durch eine Palmentunnel geht es in leichtem Auf und Ab dem Mekong entlang. Nach der halben Strecke wird der Verkehr etwas ungemütlich. Über eine grosse Hängebrücke fahren wir in die City und sind begeistert über die palmengesäumten Strassen. Nach längerem Suchen finden wir ein cooles Hotel an der Hauptdurchgangsstrasse, grosses Z.m.B.+TV+AC 40 Y.
Wir verabschieden uns von Moni und Robi die eine andere Route nach Kunming nehmen wollen, starten und kehren wieder um, da wir vergassen das Depot für das Zimmer zurückzufordern. Ausserhalb von Jinghong sind wir sofort im Grünen, auf einer schmalen Strasse (Nr. 214) mit wenig Verkehr. Wir passieren wenige kleine Dörfer und viele Reis- Tee- und Bambusplantagen. Unten am Fluss wird viel gebaut ansonsten herrscht stille, ländliche Idylle. In moderarter Steigung erklimmen wir gestutzte Hügel und die letzten zehn Kilometer spulen wir auf einer neuen Strasse ab, bevor wir in Menghai fast zwei Stunden mit Hotelsuche verbringen. Z.m.B.+TV+AC 60 Y.
Mit etwas Fragen finden wir die 214 wieder. Es hat mehr Verkehr als gestern und wir fahren durch viele Orte mit modernen Häusern. Bei km 8 stoppen wir um den 'Oktogonalen Pavillon' zu besichtigen. Die je zehn Yuan lohnen sich für das schöne Holzgebäude und den riesigen Baum im Hof der grossen Anlage.
Bis km 33 geht es flach durch Reisfelder immer entlang einer Baumallee. Dann steigen wir auf 1'541 m.ü.M. und passieren Reis- und Tee-Terrassen. Kurz vor dem Ort stoppen wir bei einem schön um einen Teich angelegten Guesthouse, Z.o.B.+TV 40 Y.
Im Morgennebel geht es sieben Kilometer flach, dann hört der Asphalt auf und Kopfsteinpflaster beginnt ab km 10. Durch einen Baumtunnel geht es auf und ab während in den Reisterrassen die Bauern arbeiten. Das Kopfsteinpflaster ist immer wieder mit Abschnitten von 'Dirtroad' unterbrochen und Hügel reiht sich an Hügel. Die Sonne drückt, dann folgen wieder leichte Schauer. Der leichte Bus- und Lastwagenverkehr ist stetig, nervt jedoch nicht. Wir steigen bis auf 1'480 m.ü.M. dann folgt eine kurze Abfahrt. Fünfzehn Kilometer vor dem Ziel beginnt wieder Asphalt. Hotel, Z.m.B.+TV 40 Y. Gegen sieben gehen wir essen und als wir eine Stunde später wieder zurückkommen sind die Zusatzfächer meiner Bachtaschen aufgeschnitten, der Inhalt ist auf dem Bett verstreut und es fehlen Kamera und Feldstecher. Wir melden den Vorfall dem Hotelbesitzer, und veranlassen, dass die Polizei erscheint.
Viel Grüntee trinkend gebe ich der Runde rauchender Polizisten und Polizistinnen zu Protokoll, wie der Ablauf des Abends war und was uns gestohlen wurden. Morgens um halb zwei können wir dann im Zimmer nebenan ins Bett kriechen.
Wir fahren zweineinhalb Stunden in starkem Regen. Bis km 30 geht es über Asphalt, danach beginnt wieder das Kopfsteinpflaster, diesmal recht gut befahrbar, aber oft etwas steil. Die schöne Landschaft ist geprägt von Tee- und Reisterrassen. Wir stoppen nach dem Eindunkeln bei einem Roadhouse und bekommen ein einfaches Z.o.B. für 20 Y.
Die Fahrt beginnt mit einer steilen Abfahrt auf Kopfsteinpflaster. Wir kommen nur mit etwa 10 km/h vorwärts. Es regnet leicht und die Reisterrassen in den steilen Abhängen sind wunderschön, knallgrün und dicht bewachsen.. Bei meinem Hinterrad ist wieder einmal ein Platten fällig und ich bemerke beim Auswechseln des Schlauchs einen zwölf Zentimeter langen Riss in der Felge. Wir setzen die Abfahrt fort und suchen in Shangyun Hügel auf und Hügel ab nach einem Hotel und landen schliesslich im Hui Bao, Z.m.B.+TV, 30 Y. Essen und Waschen.
Die Strecke beginnt mit Kopfsteinpflaster, dann wechselt der Belag zu gut fahrbarer Naturstrasse. Ab km 20 beginnt eine Serie von Wasser- und Schlammdurchfahrten. Es ist schön dem Fluss entlang durch den Dschungel zu fahren. Wir warten eine Stunde bis eine Sprengung in der Nähe der Strasse durchgeführt ist. Bei einer Brücke (km 51) findet eine Passkontrolle statt. Danach folgt Asphalt und wir haben den ganzen Tag keinen Regen. Z.m.B.+TV+AC 50 Y.
Auf gutem Asphalt geht es zuerst dem Talrand entlang, danach folgen wir dem Fluss in seinem engen Graben. Das Steigen beginnt, als wir den Flusslauf verlassen. Beim Lunch haben wir nach einem kurzen Regenguss eine gute Aussicht auf die Umgebung. Es geht weiter hoch bis auf 2'013 m.ü.M., nach einer Abfahrt sind wir 250 Meter tiefer und steigen wieder hoch durch dicht besiedeltes Gebiet. Bei km 60 treffen wir auf die andere Strasse die wir von Jinghong her hätten nehmen können. Im Dorf ist Sonntagsmarkt und damit ist viel los auf der Strasse. Es geht nochmals über eine Rippe, und nach einem weiteren Schauer sind wir in Boshang, Z.o.B.+TV 20 Y.
Der Final in Paris zwischen Federer und Nadal dauerte für uns bis halb eins in der Nacht (3:6, 6:4, 3:6, 4:6), entsprechend verschlafen steigen wir in den Sattel und sind froh können wir in der kühlen Morgenluft einfach mal hinuntersausen. Nach einer Noodlesoup sind wir dann endgültig wach und machen uns auf Hotelsuche. Qian Xi Hotel, Z.m.B.+TV 50 Y.
Es nieselt am Morgen während wir auf der "Autobahn" 42 Kilometer weiter und hinunter auf 1'060 m.ü.M. fahren. Die Sonne kommt raus, wir fahren durch einen Tunnel, danach gehts wieder 600 Meter hinauf und nochmals abwärts. Z.o.B.+TV, 30 Y.
Der Verwalter des Hotels weist und die richtige Richtung auf die G 214. Auf teilweise neuem Belag fahren wir wieder durch Baumtunnels von einer kleine Siedlung zur anderen. Es geht mit wenig Gefälle immer dem Fluss entlang, bis zur Mündung in den Mekong (Lancang Jiang). Danach steigt die Strasse leicht an. Wir haben zur Abwechslung wieder einmal den ganzen Tag keinen Regen. Nach der Hotelsuche (Xinguan Z.o.B.+TV+Fan 30 Y.) gibt's Noodlesoup für 2.5 Y.
Es regnet leicht während etwa einer Stunde. Der chinesische Pneu aus Udomxai hat ein grosses Loch auf der Lauffläche bekommen und muss ausgewechselt werden. Wir steigen während 40 Kilometern hinauf bis auf 2'308 m.ü.M. Entlang der Strasse hat es viele einfache Guesthouses, die von scharfen Hunden, meist an Ketten bewacht werden. Einer der nicht angekettet wurde, beisst sich in meiner Hintertasche fest. Überall hängen Schweinekeulen unter dem Dach. Mässig viel Verkehr hat es auf dem holprigen Asphalt. Der Nachmittag ist voller Sonne. Nach einer Abfahrt stoppen wir bei einem der Guesthouses und bekommen ein Z.o.B für 15 Y. Danach bekommen wir drei Plättchen mit verschiednem Gemüse und Reis für 10 Y.
Bei bewölktem Himmel geht es hinauf auf 2'080 m.ü.M., danach folgt eine Abfahrt gefolgt von zahllosen Hügeln. Nanjian scheint eben erst zu entstehen, denn überall wird gebaut. Im sogenannten 'Youth Hostel' bekommen wir ein Z.m.B.+AC+TV für 40 Y.
Der Himmel hängt voll grauer Wolken, doch es regnet nicht. Den Windungen des Flusses entlang geht es in leichter Steigung das Tal hoch. Die Hänge oberhalb der guten Strasse sind voller Eukalyptusbäume und der Talboden ist bedeckt mit Reis- und Gemüsefeldern. Weishan beeindruckt uns mit seinen 'historischen' Strassenzügen, voller authentischem Alltagsleben. Wir genehmigen uns eine Reissuppe mit frittierten 'Stengeln' und quartieren uns im Hotel Weishan Z.m.B+TV 40 Y ein.
Heute zeigen sich blaue Löcher im grauen Himmel. Auf holprigem Asphalt kurven wir durch das schöne 'Weishan-Tal' und überholen Pferdefuhrwerke und Büffelkolonnen. Links und rechts der Strasse tauchen grosse, mit Lehmmauern und Türmen bewehrte Gehöfte auf. Eine Steigung führt uns bis auf 2'380 m.ü.M. Während der Abfahrt geht bei meinem Vorderrad der Schlauch kaputt und in der Fussgängerzone von Xiaguan kann ich dann auch noch den Schlauch an Dagmars Hinterrad auswechseln. Danach suchen wir die Strasse nach Old Dali und landen auf der Autobahn. Die Sonne brennt richtig unangenehm und wir sind froh als wir endlich im Friends-Guesthouse, Z.m.B.+TV+Internet 50 Y ein kühles Zimmer finden.
Über den umliegenden Bergen strahlt ein wolkenloser Himmel, trotzdem erwischt uns ein kurzer Schauer als wir Dali verlassen und locker Richtung Xiaguan pedalen. Nach der Passage der quirligen Stadt fahren wir bis km 30 auf einer vierspurigen Strasse. Danach folgt eine schöne Landstrasse mit wie gewohnt vielen Bäumen. Nach eine Aufstieg auf 2'260 m.ü.M. können wir eine Ebene voller Reis- und Maisfelder überblicken. Während der Abfahrt, kann ich wieder einmal einen Platten an meinem Hinterrad flicken. Danach folgt wieder ein Aufstieg und die Fahrt endet beim Hotel Ruilong, Z.m.B. 40Y.
Die Dorfausfahrt führt durch Dreck und Wasser, danach folgt welliger Asphalt. Die Landstrasse ist gesäumt von Eukalyptusbäumen und zu Beginn recht flach. Später geht es in stetigem Auf und Ab bis auf 2'434 m.ü.M. Wir haben die Strasse fast allein für uns und kurven durch terrassierte Hügel voller Mais-, Gemüse- und Tabakpflanzungen. Zum Schluss folgen noch schöne Reisfelder, dann stoppen wir bei einem Binguan, Z.m.Balkonbad 30Y.
In leichten Auf- und Abstiegen folgen wir dem Verlauf von Auto- und Eisenbahn und legen nach zwanzig Kilometern bei Nanhua einen Nudelsuppenhalt ein. Es geht weiter durch Wälder und Reisfelder. Zwei türkische Radler, die in zwei Monaten nach Kathmandu pedalen wollen kommen uns entgegen. Bei einer sehr netten Frau stoppen wir für eine Trinkpause, dann wird die bis hierher recht holprige Strasse durch neuen Asphalt abgelöst der uns bis zur überdimensionierten Einfahrt in die Stadt begleitet. Binguan, Z.o.B. 25Y.
Nach zehn Kilometern Fahrt vergrössert sich der Riss in meiner hinteren Felge derart dramatisch, dass wir uns dazu entschliessen umzukehren. Ich gebe Dagmar Gepäck ab, um das Rad etwas zu entlasten. Wie auf Eiern geht es zurück nach Chuxiong geradewegs zur Busstation. Wir kaufen für 39Y ein Ticket nach Kunming und zehn Minuten später fahren wir los, die Velos liegend im Gepäckraum, ohne das wir extra dafür zahlen mussten. Links und rechts der Autobahn tauchen viele kleine Lehmhäuser auf. Kurz vor eins sind wir pünktlich in Kunming, City Cafe, Z.o.B. 50Y.
Wir verlassen Kunming Richtung Nordosten und stoppen kurz am Golden Temple. Danach sind wir auf Nebenstrassen zusammen mit Fahrschulen im Konvoi, Pferdetaxis, Ochsenkarren, Früchteverkäufern mit schweren Körben unterwegs bis zu einem kleinen Pass auf 2'180 m.ü.M. In dünn besiedeltem Gebiet landen wir auf der G320 und durchqueren anschliessend Gemüsefelder. Bei km 54 zweigen wir ab nach Song Ming, Ming Bo Hotel, Z.m.B. 50Y.
In grossen Wellen führt die mit Bäumen flankierte Landstrasse durch Gemüse- und Maisäcker, die ab und zu von Reisfeldern unterbrochen werden. Viele kleine Dörfer mit von grossen Mauern umschlossenen Lehmhäusern tauchen auf. Wie schon oft haben wir die Strasse fast für uns allein, denn die meisten Fahrzeuge sind auf der parallel zur Bahn verlaufenden Autobahn unterwegs. Sauberes Binguan, Z.o.B.+TV 25Y.
Der Himmel ist bedeckt aber es regnet nicht als uns die Dame am Tickethäuschens des Expressways erklärt, dass wir diese Strasse nicht benützen dürfen. Also müssen wir wieder einmal über Kopfsteinpflaster holpern. Es folgen saftige Steigungen, wir haben dafür die Strasse, auf der bereits viel Unkraut wuchert für uns alleine. Wir steigen bis auf 2'740 m.ü.M. und geniessen die Ausblicke auf Pinienwälder und alpin wirkende Weiden. Es folgt eine Hochebene mit blühenden Kartoffeläckern, danach geht es hinunter bis wir den Expressway kreuzen und am gegenüberliegenden Talhang ein Binguan, Z.o.B.+TV 30Y aufsuchen.
Es nieselt als wir losfahren und wieder frage ich beim Kassenhäuschen des Expressway, ob wir die Strasse benutzen können. Leider werden wir auch hier mit einem deutlichen 'mei yu' abgewimmelt. Also gibt's auch heute wieder 'Cobblestone' unter die Reifen. Bei Regen und Wind klettern wir bis auf 2'850 m.ü.M. und holpern dann hinunter bis nach Zhejijie, wo wir beim Einkauf eines Bündels Bananen einen richtigen Volksauflauf verursachen. Alle wollen zusehen, wie die Langnasen mit dem Früchteverkäufer verhandeln. Auf einer stark befahrenen Strasse geht es wieder hoch über eine Rippe, dann landen wir in einem Binguan, Z.m.B., 30Y.
Wie schon so oft zuvor, können wir uns für das Nachtessen die gewünschten Zutaten aussuchen. Wir wählen aus den vielen, mit frischem Gemüse gefüllten Körbchen Aubergine, Tomate mit Ei und Chinakohl, für 15 Y. Heute schmeckt es besonders fein.
Ein freundlicher Himmel begleitet unseren Aufstieg auf 2'300 m.ü.M. und gegen Mittag scheint sogar die Sonne. Wir rollen hinunter bis ins grausliche Shizuizi, verfahren uns zwei Kilometer, dann geht es wieder hoch über eine Rippe. Nach einer langen Abfahrt bis auf 1'700 m.ü.M. landen wir in einem Dorf in dem gerade ein grosser Markt abgehalten wird. Es geht nochmals über einen kleinen Pass, Binguan Z.m.B.+TV, 40Y.
In leichtem Nieselregen verlassen wir die kleine Ortschaft und sind überrascht, dass der Asphalt länger als üblich andauert. Nach einem kurzen Anstieg können wir bis auf 1'300 m.ü.M. hinunterrollen. Danach geht es wieder hoch bis auf 2'000 m.ü.M. Da es stark regnet picknicken wir unter dem Dach einer Tankstelle. Anschliessend geht es durch die Agglomeration bis nach Zhaotong. Binguan, Z.o.B.+TV 30 Y.
Es hat einige blaue Löcher im grauen Deckel als wir losfahren und gleich bei der nächsten Ecke stoppen um uns eine Ladung Baozi zu erstehen. Danach können wir endlich mal den Expressway, auf dessen glattem Asphalt wir geradezu nach Jiajiang gleiten, benützen. Dort verpflegen wir uns mit frittierten Fladen und süssem Reis im Maisblatt. Weiter geht es auf einer nicht mehr ganz so neuen Strasse Richtung Meishan. Dort landen wir nach einem Lunchstop vor einem Minimarket im Shi Ji Chun Binguan, Z.m.B.+AC+TV für 60Y.
Wir starten auf einer breiten Strasse mit Randstreifen und bei moderatem Verkehr. Auffällig viele Transporter mit Enten und Gänsen als Fracht überholen uns. In den Ortschaften wird die Strasse zum Basar, so dass wir im Schritttempo um die Menschen und aufgetürmten Waren herumzirkeln müssen. Niemand hält sich an irgendwelche Verkehrsregeln. Kurz nach Mittag sind wir am Stadtrand von Chengdu und picknicken auf einem Rasenstreifen. Nach dreistündiger Hotelsuche landen wir dann im 'Forest Youth Hotel', Z.m.B.+TV+AC, 80Y.
Draussen sind keine Regengeräusche mehr zu vernehmen, somit gibt es keinen Aufschub mehr: wir müssen von Chengdu Abschied nehmen. Gleich um die Ecke erstehen wir uns in "unserer" Baozistube die letzten vier Baozi (à 0.5Y) und treffen nochmals Lina und Andreas, die auf dem Weg zum Zahnarzt sind. Dann geht es Richtung Norden, stadtauswärts auf dem vollen Velo-/E-Bike-/Rikscha-/Töffli-/Fussgänger-Streifen. Bei Einmündungen muss man höllisch aufpassen, dass man nicht von abbiegenden Fahrzeugen überfahren wird. Erst nach zwanzig Kilometern wird der Verkehr etwas weniger dicht und nochmals zehn Kilometer weiter wird es dann erst richtig ländlich auf der G108. Beim Znünihalt ist es schon extrem heiss und am Zielort müssen wir uns vor der Hotelsuche mit Grüntee und Pepsi aufmöbeln. Der Tipp von Lina 'Tai He' ist ausgebucht. Wir finden ein schönes Hostel nicht weit davon entfernt in einer Nebenstrasse, Z.m.B.+TV+AC 60Y.
Kurz nach dem Start verursacht Dagmars Vollbremsung vor dem Baozistand beinahe eine Massenkarambulage auf dem vollen Radweg. Wir kaufen uns eine Ladung unserer geliebten Teigtaschen, danach rollen wir locker weiter am Rand der richtungsgetrennten, zweispurigen G108. Bei km 20 wird die Strasse schmäler und kurviger. Leichte Steigungen bringen uns bei den herrschenden Temperaturen arg ins Schwitzen. Wegen einem blutigen Kadaver mitten auf einer Kreuzung übersehen wir fast ein Rotlicht und ich ramme heute zum zweiten Mal Dagmars Hinterrad. Bei km 30 verschwindet nun auch der Randstreifen und nun haben wir fast eine yunnansche Landstrasse unter den Rädern. Es geht durch seltsam gestylte "Modell-Dörfer" und zehn Kilometer vor dem Ziel passieren wir riesige Industrieanlagen. Neben der Strasse wächst oft Reis. Mais- und Reiskörner sind zum Trocknen ausgelegt und die hungrigen Hühner müssen verscheucht werden. Endlich sind wir im Downtown und bekommen nach anfänglichen Schwierigkeiten (No aliens, you have to go to two star hotel!) doch noch ein Z.m.B.+AC+TV+Water für 68Y im 'New Garden Hotel'.
Der Himmel ist noch etwas blauer als gestern und verspricht wieder einen heissen Tag. Nach dem obligaten Baozi-Stopp frage ich nach dem Weg, denn wir fahren nach Osten und sollten eigentlich nach Norden. Mein Verdacht bestätigt sich, wir müssen zurück zu einem Kreisel und dort nach Norden abbiegen. Nach zehn Kilometern haben wir endlich die nach allen Seiten wuchernde Stadt hinter uns. Auf doppelspuriger Strasse mit 'Bicycle Track' rollen wir in langen Wellen durch die Landschaft. Wir stoppen kurz für einen Schwatz mit einem älteren Radlerpaar aus Colmar. Sie kommen von Almaty entlang der Seidenstrasse und möchten von Chengdu ins Tibet.
Der Radstreifen ist nun oft mit zum Trocknen ausgelegten Maiskolben, Erdnüssen oder Reis belegt. Es wir jeden Tag ländlicher! Z.m.B.+AC+TV 60Y
Wir müssen uns durchfragen bis wir die G108 wieder gefunden haben. Nach und nach wird die Strasse schmäler und wechselt von Beton zu grobem Asphalt. Links und rechts bilden uralte Zypressen eine dichte Allee und machen herrlich Schatten. Es ist unglaublich, aber die Zypressen säumen praktisch lückenlos die ganze Strecke. Wir erklimmen die Höhe von von etwa 800 m.ü.M., danach geht es in leichtem Auf und Ab dem Hang entlang. Dann folgt die erste rasante Abfahrt hinunter auf 550 m.ü.M. Vor der Brücke über den Fluss decken wir uns noch mit Baozi ein, dann geht es ziemlich steil wieder hoch und am Ende der Abfahrt ist mein hinterer Reifen platt, ein Riss beim Ventil kommt beim Schlauchwechsel in der heissen Mittagssonne zum Vorschein. Dann geht es wieder hoch. Da es wenig Verkehr hat, stressen uns die Steigungen nicht zu sehr, wir können die ganze Strassenbreite nutzen. Vor der letzten Abfahrt müssen wir nochmals Kalorien nachschieben. Binguan vis à vis Busbahnhof, Z.m.B.+Fan, 60Y
Der Himmel ist bedeckt als wir losfahren und gleich nach der Brücke geht es wieder hoch, wie gewohnt auf 850 m.ü.M. Bei km 20 beginnen wieder Zypressen. Sie sind jedoch nicht mehr so alt und mächtig wie gestern, dafür ist die Strasse neu asphaltiert. Bei km 32 haben wir mühelos den Schwerttor-Pass erkommen. Touristen staksen in alten Gemäuern herum und ein Sessellift bringt sie hinauf zum Fuss einer der vielen eindrücklichen Felswände. Die Zinnen und Türme erinnern uns an die Dolomiten. Danach geht es runter, bald einem Fluss entlang ins "Valley of nice houses". Wir fahren durch ein urchiges, gemütliches Dorf, wo überall Mais zum Trocknen ausgelegt ist. In Baozun geht ein Gewitterregen nieder. Wir warten etwas im Schutz eines Baumes, dann geht es wieder hoch auf 600 m.ü.M. Ein einheimischer Radler holt uns ein. Hong Fu Hotel, Z.m.B.+Fan 40Y.
Die Stadt endet abrupt im selben Moment als die breite Promenade in die schmale 108 übergeht. Nach sieben Kilometern wagen wir uns trotz Veloverbotstafel auf den 'Secondary Highway' der von Westen kommt und parallel zur verwahrlosten 108 verläuft. Es hat sehr viele Lastwagen und viele Busse, aber wir kommen auf der guten Strasse trotz böigem Gegenwind schnell voran. Wir verlassen den breiten Fluss und biegen in ein Seitental ab. Nun gewinnen wir an Höhe und passieren den ersten von einer ganzen Serie von kurzen Tunnels. Bei km 57 erreichen wir die Grenze zu Shanxi und verlassen damit Sichuan. Nun begleiten uns grossen Baustellen. Wieder einmal werden Pfeiler konstruiert und Tunnels gebohrt. Bei km 77 müssen wir umkehren, weil nun die richtige Autobahn anfängt, die nichts mit Velofahrern am Hut hat. Inzwischen wurden wir schon mehrere Male von heftigen Schauern geduscht. Kurz nach der Abzweigung taucht dann unser Zielort auf. Z.o.B.+AC+TV 60Y.
Wir pedalen in nebelverhangene Bergketten hinein und erreichen nach fünfzehn Kilometern die Passhöhe auf 1'140 m.ü.M. Nach kurzer Abfahrt auf der gut ausgebauten Passstrasse machen wir eine Pause. Ein Regenschauer treibt uns weiter. Es geht durch Reis- und Maisfelder und durch viele kleine, freundliche Siedlungen. Überall sind die Leute mit dem Mais beschäftigt. Es werden "Maiskolbentrauben" konstruiert die aufgehängt in den Dachsparren vor dem Haus sehr dekorativ aussehen. Ab km 30 ist es wieder weniger idyllisch, überall wird gebaut und eine Siedlung folgt der anderen. Wir kreuzen oft die Bahnlinie und dauernd geht es auf und ab. Z.m.B+AC+TV 60Y.
"Ausgeschlafen" (der Wecker piepste eine Stunde später als üblich) starten wir den Transfer nach Hanzhong. Die Strasse ist flach und voller Lastwagen, dazu kommt das übliche Gemisch von Taxis, Kleinbussen, Traktörchen, Motorrädern, Rickschas und Velos. Der Himmel ist zwar ziemlich grau, aber heute regnet es nicht. Wir finden relativ schnell ein gutes Hotel. Z.m.B.+AC+TV 60Y.
Bei ungewöhnlich frischer Morgentemperatur stürzen wir uns in den Stossverkehr. Ausserhalb der Stadt empfängt uns Nebel und weckt damit herbstliche Gefühle. Die Strasse wird verbreitert und damit kommen wir in Genuss unterschiedlichster Belagsarten, einschliesslich Schlamm- und Dreckpassagen. Nach km 30 kehrt Ruhe ein. Die Strasse ist normalbreit und von Zypressen gesäumt. Links und rechts davon erstrecken sich Reisfelder oder Gemüseäcker. Alle sind beschäftigt. Wasserbüffel ziehen den Holzpflug oder einfache Handkarren. Binguan, Z.m.B.+AC+TV 65Y.
Auf und ab dem Fluss entlang geht es durch Mais- und Reisfelder und friedlich daliegende, kleine Orte. Oft sehen wir urchige Lehmhäuser mit "Maistrauben" davor. Die Sonne scheint und ein kühler Wind weht. Nach vierzig Kilometern geht es ein Flusstal hoch bis auf 1'076 m.ü.M. Ein Tunnel erspart uns weitere Höhenmeter und zehn Kilometer Distanz, wie wir alten Hinweistafeln entnehmen können. Auf neuem Asphalt können wir auf der anderen Seite hinuntersausen, entlang steiler, bewaldeter Hänge. Die Landschaft hat etwas alpines. In Foping gab es offensichtlich vor kurzem eine Überschwemmung. Alle Strassen sind voll Schlamm und einige Gebäude sind regelrecht mit Geröll und Schutt zugestopft. Nach langem Kampf mit einem Formular können wir schliesslich unser Zimmer beziehen, Z.m.B.+AC+TV 70Y.
Wir decken uns mit Baozi und Brotfladen ein, danach geht es ab durch den Nieselregen den Bergen zu. Wir passieren noch weitere grosse Schuttkegel und zerstörte Häuser. Es muss hier stark geregnet haben die letzten Tage. Die Strasse folgt den extremen Windungen des Flusses und wir steigen bis auf 1075 m.ü.M. Dort erwartet uns statt der Passhöhe wieder ein Tunnel. Auf der anderen Seite profitieren wir von der "Restarea" mit Bänken und Steintisch und sprechen zuerst mit einem amerikanischen Töfffahrer der in Beijing lebt und danach noch mit zwei neuseeländischen Fahrradfahrern, die von Istanbul via Pamir-Highway, Kashgar, Turphan und Xi'an auf dem Nachhauseweg sind.
Nach dieser unterhaltsamen Pause geht es einem schönen, klaren Fluss entlang. Die Steine seines Bettes leuchten weiss. Er windet sich durch hohe, steile Berge und mit ihm die Strasse. Binguan, Z.o.B. 40Y.
Wir warten ab, bis der morgendliche Sprühregen sich legt. Ich nutze die Zeit um ein Pulley an Dagmars Velo auszuwechseln und die Kette zu ölen.
Entlang dem vielarmigen, spektakulären Stausee gondeln wir bis zur Talstufe, dann gibt es eine letzte Schussfahrt und wir sind unten in der Ebene. Wir erstehen uns zwei mit Fleisch gefüllte "Taschenbrote" (je 2.5Y), danach müssen wir uns schon wieder unter die Pelerine flüchten. Kurz darauf sind wir in Zhouzi und kommen nicht darum herum im etwas schmuddeligen Hotel beim Busbahnhof abzusteigen. Z.o.B. 50Y.
Es tropft so stark aus dem Nebel, dass wir die Pelerine montieren und die weitgehend schnurgerade und flache Strecke in Angriff nehmen. Nach etwa einer Stunde lichtet sich der Nebel und mit der Sonne, die durch die übliche, die Strasse säumende Baumreihe leuchtet gibt es eine schöne Herbststimmung.
Via Trottoir umfahren wir ein überschwemmtes Strassenstück, dann dauert es nicht mehr lange und wir sind am Westtor von Xi'an. Wir machen Pause und werden von einer englischen Radfahrerin und einer Gruppe koreanischer Touristen angesprochen. Bei der anschliessenden Hotelsuche wird Dagmar noch mehrmals von einheimischen Passanten bewundert und interviewt. Z.m.B.+AC+TV 80Y.
Wir holen zum letzten Mal ein Fladenbrot mit viel Sesam beim uighurischen Bäcker, dann zittern wir los Richtung Bahnhof und wenden uns dann Richtung Osten. Sobald wir die Autobahn neben uns haben ist unser Highway arg "under construction". Wir stehen im Stau und werden eingestaubt. Fünf Kilometer vor Lintong holt uns ein chinesischer Biker ein. Wir fahren mit ihm zusammen vor seine Uni und nachdem sich fast der gesamte Bikeclub versammelt hat gibt es ein Bild. Wir bekommen Granatäpfel geschenkt und eine Delegation angeführt von Lydia sucht mit uns ein Hotel. Nach dem ersten Fehlversuch (keine Ausländer!) werden wir fündig: Z.m.B.+TV 50Y.
Busladungen mit chinesischen und ausländischen Touristen überholen uns kurz bevor wir das Gelände der Terracotta Army, inmitten von Granatäpfelplantagen erreichen. Der riesige Hangar der Grube 1 ist eindrücklich, die Gesichter der Tonkrieger voller Ausdruck und mit dem schräg einfallenden Licht der Morgensonne wären wir nicht überrascht, wenn plötzlich der eine oder andere Kämpfer blinzeln würde und begänne seine über zweitausend Jahre alten Glieder zu strecken.
In der Halle 2 hat es schöne Einzelstücke deren Haarpracht wir aus der Nähe bewundern können. Ein schöner Schlusspunkt bildet die Besichtigung der Streitwagenmodelle im Massstab 1:2 mit ihren vielen Details aus Bronze, Silber und Gold.
Gestärkt mit einem Granatapfelkernen verzierten Müesli nehmen wir das Flachrennen in Angriff. Es hat mässig viel Verkehr. Die Strasse führt durch viele Ortschaften, die von Maisfeldern umgeben sind. In Weinan finden wir ein etwas abgewetztes Z.m.B. für 60Y.
In langen Wellen geht es durch gesichtslose Orte und ausgedehnte Mais- und Baumwollfelder. Oft ist die Strasse mit gelben Seitenstreifen dekoriert: Maiskörner sind zum Trocknen ausgelegt. Nach sechzig Kilometern sind wir im 'Visitors-Center' von Hua Shan. Das Ticket für die Besteigung würde 100Y kosten. Wir überlassen den Berg den chinesischen Touristen und fahren weiter. Nun sind wir auf einer schmalen Landstrasse und es hat praktisch keinen Verkehr mehr. Es geht hoch auf über 500 m.ü.M. und das mehrmals hintereinander. Die Berge sind wie terrassiert und die lehmbraunen Plateaus sind mit Sträuchern bewachsen. Eine sympathische Englischlehrerin versucht uns zu helfen ein Hotel zu finden, doch erst ohne ihre Begleitung finden wir etwas für 80Y m.B.+TV.
Bevor wir losfahren können muss ich bei meinem Lowrider eine GEBROCHENE SCHRAUBE ersetzen, danach suchen wir uns das Znüni zusammen und finden dann auch wieder den Highway No 310. Es geht wieder über Kreten und durch Gräben. Auf der Strasse liegen viele tote Kröten und in den Äckern befinden sich oft Gräber, manchmal noch mit dem bunten Blumenkranz geschmückt. Bei der ersten Pause erblicken wir zum ersten Mal den gelben Fluss. Parallel zu unserer Strasse verläuft ein Expressway, die Bahn und ein "Superhighway" in Bau. Die letzten Kilometer führen durch Apfelplantagen und am Schluss werden wir noch leicht geduscht. Z.m.B.+TV+Wasser 70Y.
Die ganze Nacht hat es geregnet, doch als wir starten ist nur noch die Strasse nass, von oben bleibt es trocken. Dagmar deckt sich mit Hilfe einer aufgeweckten Brotfladen-Verkäuferin mit Baozis ein, während ich einem energischen jungen Chinesen über unser Woher und Wohin Auskunft gebe.
Dann geht es wieder hinaus aufs Land zu Apfelbäumen und Maisfeldern. Es ist richtig Herbst mit einem kalten Wind und dem Geruch von vergärtem Apfelsaft. Bei der Pause müssen wir noch eine Schicht mehr montieren.
Im grossen Sanmenxia finden wir nicht auf Anhieb ein Hotel, dafür essen wir erst einmal je eine grosse Schüssel heisse Jaozi für je 4Y. Binguan, Z.m.B.+TV+Wasser, 78Y.
Wieder zurück auf der sechsspurigen Umfahrungsstrasse erwartet uns im Osten eine graue Wand. Es beginnt zu nieseln, danach zu regnen und der Gegenwind schlägt uns die Pelerinen um die Ohren. In langen Wellen führt die Strasse auf und ab und viele Lastwagen und Busse sind unterwegs. Der Randstreifen ist über weite Strecken stark verdreckt, so dass wir und unsere Räder gleichmässig schokoladebraun werden.
Nach dem Mittag stoppt der Regen und der Wind ist nicht mehr so stark. Unsere Einfahrt in Mianchi wird bei der Kaserne von einer Serie Krachern begleitet. Hotel Mianchi, Z.m.B.+TV 78Y.
Beim Baozistand muss ich noch ein Pulley bei Dagmars Schaltung auswechseln, dann geht es richtig los. Es wird wieder feucht und der Highway gleicht einer schwarzen Schlammpiste. Wir werden von Kopf bis Fuss verdreckt und sehen aus wie Bergwerk-Kumpels.
Wieder einmal werden wir Zeuge eines chinesischen Beziehungsdramas: eine Frau stösst verzweifelte Schreie aus und wirft sich mitten auf die Strasse. Der Mann rennt davon, alle schauen zu, die Fahrzeuge weichen aus.
Kurz darauf liegen ein Sattelschlepper und ein Kohlelastwagen ineinander verkeilt am Strassenrand. Regen, Nebel und die schwarze Strasse scheinen nicht enden zu wollen. Irgendwann passieren wir dennoch den letzten Kühlturm und nähern uns in einem langen Baumtunnel dem Zentrum von Luoyang. Jingdu Hotel, Z.m.B.+TV+Wasser 100Y.
Nach zehn Kilometern sind wir endlich aus der Stadt und auf der Velospur hat es wieder etwas mehr Luft. Durch eine Platanenallee fahren wir die bereits bekannte Strecke bis zum Baima Si (White Horse Temple). Danach sind wir kurz in Zweifel, wo es nun genau zur 207 geht, damit wir nach Süden zum Shaolin Si fahren können. Wir finden die Kreuzung nach ein paar Kilometern und fahren den Bergen entgegen. In einem Ort in dem Wolle gefärbt wird halten wir für ein Foto mit chinesischen Touristen und danach muss ich einen Platten an meinem Vorderrad beheben. Ein Glassplitter hat sich durch den Taiwanesischen Gummi gedrückt und den Schlauch gelocht. Bei km 57 beginnt der Anstieg zum Song Shan. Angehende Kung Fu Kämpfer überholen uns bergauf beim Lauftraining kurz vor der Passhöhe (547 m.ü.M.). Der 'Shaolin Scenic Spot' scheint uns sehr "chinesisch touristisch" so dass wir das Ganze mit einem kurzen Halt auf dem riesigen Parkplatz abhaken. Wir rollen die letzten zehn Kilometer nach Dengfeng hinunter und finden in einer Seitengasse ein Z.m.B+W für 80Y im Hong Xin Hotel.
Bis km 15 können wir im Trockenen fahren, danach beginnt es zu tropfen und die Kohleschlammschlacht geht wieder los. Entgegen unseren Erwartungen geht es nicht durch friedliche Landwirtschafts-Gegenden sondern durch Zivilisation mit viel Industrie und Verkehr, vor allem sind wieder unzählige Kohlelastwagen unterwegs. Der Verkehr ist wie immer chaotisch und es wundert uns nicht, dass wir auch heute wieder an einem Unfall vorbeikommen. Zhengzhou sieht zu Beginn modern und aufgeräumt aus, doch später folgt das typisch chinesische Kuddelmuddel von alt und neu und vielen hässlichen halbfertigen Kästen. Lin Kai Hotel, Z.m.B.+TV+alter Teppich+Mäuse 68Y.
Bis km 36 geht es auf einer drei- bis vierspurigen Strasse durch die Agglomeration. Danach gibt es wieder einmal Countryroad mit viel Landwirtschaft ringsum. Vor Kaifeng ist es nicht ganz klar, wo es ins Zentrum geht und wir machen einen kleinen Umweg durch einen Basar. Das erste Hotel, das wir ansteuern bietet das Zimmer mit Bad für 40Y an, doch als alles Gepäck bis auf die Velos im dritten Stock ist, will der Chef 80Y für das einfache Zimmer. Solche Spässchen machen wir nicht mit, also alles wieder runter, Geld zurück und zur nächsten Herberge. Im Bai Yun Hotel finden wir ein Z.m.B.+TV für 80Y. Unser Kohle-Gepäck macht in dem neuen Zimmer viel Dreck, deshalb brauchen wir viel Zeit zum Putzen, was etwas auf die Stimmung drückt.
Bis lange nach Mitternacht wurde unter unserem Fenster noch Schutt verladen und mit Geknatter abtransportiert. Nicht hundertprozentig ausgeruht verlassen wir die Stadtmauern und passieren eine Pekingoper-Aufführung für Senioren die am Rand eines stinkenden Kanals stattfindet. Davor und danach werden auf der Promenade Singvögel in schönen Käfigen angeboten. Nach etwa zehn Kilometern sind wir auf dem Land, wo die Reisernte in Gang ist. Von Hand werden die reifen Ähren geschnitten und zu Bündeln gebunden. Am Strassenrand sind die Körner zum Trocknen ausgelegt. Das Stroh wird zu Rollen verarbeitet. Bei der Pause am Strassenrand bekommen wir vier Flaschen Wasser geschenkt. Lankao hat keinen Hotelüberfluss. Nach einigem Suchen finden wir im Kai Lan Hotel, welches als Esshotel dient und in dem es stark nach Alkohol riecht ein Z.m.B.+TV für 90Y.
Die Frühstücksstände sind voll im Schwung, als wir Lankao verlassen. Wir erstehen uns zehn angebratene Jaozi und zwei frittierte Teigfladen für total 2Y. Die Strasse scheint noch flacher als gestern und führt wieder durch betriebsame Orte und noch betriebsamere Felder. Alle sind am Wischen, Sortieren, Umbeigen und Transportieren von Mais und anderen Ackerfrüchten. Später dominiert Holz in jeglichen Zuständen der Verarbeitung den Strassenrand. Fünfzehn Kilometer vor Heze wechsle ich Schlauch und Pneu meines Vorderrades, das wieder Luft verloren hat. Wir sind nun in Shandong und die Leute erscheinen uns neugieriger und gesprächiger als je zuvor. Z.m.B.+TV+Wasser 80Y.
Der Himmel ist so klar wie noch lange nicht mehr und die Luft erfrischend kalt. Die ganze heutige Strecke ist "under construction". Zuerst kommt frischer Asphalt, danach folgen die staubigen und holprigen Zwischenstücke. Wieder gibt es links und rechts der Strasse viel Landwirtschaft und verschiedenste Vehikel sind unterwegs. Nettes "Familienhotel" Z.m.B.+TV+Wasser 70Y.
Dank unserem Zimmer mit Panoramablick sahen wir gestern die Sonne untergehen und heute können wir während dem Frühstück verfolgen, wie sie als orange Kugel wieder in den Himmel steigt. Zum Abschied bekommen wir von der Frau des Hauses zwei traditionelle Holzpuppen geschenkt.
Auf der Strasse ist schon wieder viel los und wir müssen unsere Sinne beisammen haben um in dem anarchistischen Chaos keinen Unfall zu produzieren. Es hat weniger Baustellen als gestern und wir kommen gut voran. Auch heute bleiben wir beim Znünihalt nicht alleine, jedoch kommt weniger Unruhe auf als gestern.
Trotz viel Industrie erscheinen uns die Städte ordentlich und gepflegt. Gegen Schluss der Fahrt passieren wir noch ein Kohlebergwerk. Zum Glück regnet es nicht!
In Qufu drehen wir auf der Suche nach einer Unterkunft eine Runde durch den alten Stadtteil, dann führt uns eine wirblige Schlummermutter zu ihrem Binguan in einer verwinkelten Gasse. Z.m.B.+TV 50Y.
Es geht sprichwörtlich mitten durchs Gemüse: links und rechts der Strasse wird mit Ochse und Holzpflug geackert und gesät. Dreissig Kilometer vor Tai'an wird bereits die Stadtgrenze deklariert. Die Strasse ist zwei- bis dreispurig und neu asphaltiert. Es hat viel Verkehr. Beim Überqueren der Bahnlinie sehen wir zum ersten Mal einen Hightech-Zug. Der Tai Shan wird immer stärker von der Sonne beleuchtet und überragt majestätisch die vielen Wohnsilos. Wir landen mitten in der Stadt im Hua Lu Hotel, Z.m.B.+TV+Wasser 60Y.
Die Hektik des Morgenstossverkehrs lässt es nicht zu einen letzten Blick auf den in einen Dunstschleier gehüllten Tai Shan zu werfen. Die Sonne drückt ein paarmal durch, dann wird es angenehm warm, ansonsten beherrscht ein kühler grauer Deckel den Tag. Es geht flach durch riesige Gemüseäcker. Der Verkehr ist moderat. Lai Wu Jiaotong Binguan, Z.m.B.+TV 80Y.
Wir werden von der Receptionistin mit einem 'Good luck' verabschiedet, ein Detail das ganz zum aufgeräumten Stadtbild von Laiwu passt. Dank der strahlenden Sonne ertragen wir die frische Morgenluft und beim Picknick an einem kleinen See geniessen wir die schöne Herbststimmung. Wir fahren durch kleine Hügel und sehen seit langem wieder einmal kompakte Dörfer an den Abhängen. Einmal mehr das schöne ländliche China! Im Basarviertel von Nanma bekommen wir bei einer netten Familie ein Z.m.B.+TV für 40Y.
Gestern Abend waren die Daunengilets gefragt und heute morgen sind die Scheiben unseres Fensters dicht beschlagen. Dahinter dämmert ein neuer strahlender Herbsttag. Durch niedrige Hügel hinter denen weit entfernte Berge, die uns an die Jurakette bei Solothurn erinnern, aufragen, erfahren wir eine friedliche ländliche Idylle. Hinter langen Pappelreihen verstecken sich kompakte Dörfer und Frau und Mann gehen geruhsam ihrem Tagwerk nach. Jedes freie Plätzchen wird genutzt um "Rübenscheiben" zu trocknen. Auf der Strasse wechseln sich Lastwagen mit Containern und Traktoren die riesige Strohfuder ziehen miteinander ab.
Nach zwanzig Kilometern und etlichen Auf und Abs sind wir wieder im Flachen und damit auch wieder im hektischen, zersiedelten China. Die Strasse ist nun zwar wieder zweispurig, aber es wird viel mehr gehupt als vorher und alle fahren wieder schneller. Wir müssen von einer Kreuzung weg in die City hinein und sind wieder einmal frustriert, weil alles so weitläufig ist. In einem Laden voller lustiger Leute, den ich betrete um Milch zu kaufen, bekomme ich feines "Vogelfutter" angeboten. Binguan, Z.m.B.+TV 50Y.
Der Ruhetag hat gut getan, wir sind wieder mit mehr Schwung am Werk und verabschieden gutgelaunt die Gruppe Chinesen, die unseren Aufbruch beobachtet und kommentiert hat.
Es herrscht wieder fantastisches Herbstwetter und auf den brachen Feldern entdecken wir heute schön geformte Haufen von Maisstroh. Beim Znüni ist es warm, wie schon lange nicht mehr und wir werden von Marienkäferschwärmen attackiert. Eine ganze Meute bleibt an Dagmar hängen, und lässt sich bis zum Schluss der Fahrt nicht ganz abschütteln. Binguan, Z.m.B.+TV 60Y.
Wir fahren der Nase nach Richtung aufgehende Sonne und landen vor einem 'Toll Gate' mit Verbotstafeln für Radfahrer. Nach Kartenstudium und Herumfragen wagen wir uns auf eine breite Strasse durch flaches Ödland und sind lange die einzigen Zweiradfahrer. Etwa dreissig Kilometer vor Qingdao beginnt dann die urbane Wüste. Im Zickzack schlagen wir uns auf gut Glück bis zur Strandpromenade durch. Was für ein toller Blick über die Bucht! Herrlich nochmals am Meer zu sein. Gleich um die Ecke sticht uns das 'Red House Hotel' ins Auge. Wir bekommen ein Z.m.B.+TV+Fridge für 80Y.
Wir fahren zuerst dem Strand entlang Richtung Osten, bevor wir uns nach sechzehn Kilometern endgültig vom schönen Qingdao verabschieden und uns vom Meer weg Richtung Norden wenden. Bald einmal sind wir wieder auf der staubigen und versmogten Chingdong Lu auf der wir schon in die Stadt hineinfuhren. In der Nähe des Flughafens müssen wir uns etwas durchfragen, dann geht es "nach Gefühl" nach Jimo hinein. Xin Huao Binguan, Z.m.B.+TV 80Y.
Der Morgen ist frisch, doch die Sonne wärmt so kräftig, dass wir am Stadtrand bereits unsere Jacken wieder verstauen. Ein strahlender Herbsttag und nach sechzehn Kilometern sind wir wieder einmal auf einer typisch chinesischen Landstrasse mit dichten Baumreihen (Birkenart) auf beiden Seiten und wenig Verkehr. Hinter der Baumallee erstrecken sich die abgeernteten Maisfelder bis zum Horizont, der eine leichte, rosarote Smogfärbung hat. Bei der Pause wundern wir uns über die Ruhe auf der Strasse, es waren nebst uns praktisch nur ein paar Fahrräder unterwegs. Bei der Weiterfahrt lüftet sich das Geheimnis nach wenigen hundert Metern: die Strasse endet für Motorfahrzeuge an einer neuen Brücke. Wir können über den Sandhaufen kraxeln und danach weiterpedalen. An einer grossen Kreuzung beim Busbahnhof bekommen wir ein Z.m.B.+TV für 50Y.
Wir schlagen uns durch die Agglomeration, bis etwa nach 26 Kilometern wieder die Landstrasse beginnt, die uns in ständigem Auf und Ab ins "Apfelland" kurz vor Qixia führt. Links und rechts der Strasse liegen Berge von Äpfeln und es wird gewogen, verpackt und gefeilscht. Der Apfelgeruch passt gut zum grauen, bedeckten Himmel. Binguan an Kreuzung, Z.m.B.+TV 80Y.
Weiter geht es durch die Apfelberge bis etwa 30 Kilometer vor Yantai grosse Industrieanlagen mit den bekannten Hochkaminen und Kühltürmen auftauchen. Später machen wir noch einen kurzen Stopp in einem Cybercafé um Nicolas einen Geburtstagsgruss zu schicken. Die City von Yantai ist ziemlich ungeordnet und nicht mit Hotels überfüllt. Wir landen im Sheng-Yuan Hotel, Z.m.B.+TV 80Y (Aktionspreis).
Da wir keinen genauen Stadtplan haben, müssen wir uns den Weg hinaus aus der Stadt erfragen, was immer wieder zu kleinen, freundlichen Begegnungen führt. Nach etwa 25 Kilometern schliessen wir uns dem grossen Verkehrsstrom an der sich Richtung Beijing wälzt. Nach staubigen Passagen haben wir später wieder baumgesäumte, schnurgerade Landstrasse mit mässigem Verkehr. Parallel zur Strasse verläuft ein Bahntrasse, auf dem es von modernen, elegant weissen Zugskompositionen nur so wimmelt. Binguan, Z.m.B. 80Y.
Es ist schwer zu fassen, dass dies heute die letzte Tagesetappe unserer langen Tour sein soll, doch es ist so und der sonnige Herbsttag steuert eine Superkulisse dazu bei. Wir hätten nicht erwartet, dass wir so nahe an Beijing nochmals Landstrasse, diesmal mit Weiden, geniessen könnten. Erst ab km 30 wird der Verkehr dichter, die Umgebung bleibt jedoch noch ländlich. Gegen 13 Uhr unterqueren wir die vierte Ringstrasse und sind in Peking, unglaublich! Eine Stunde später haben wir bereits eine Portion Pommes von Mc Donald's verdrückt und zwei Stunden später sind wir mitten in einem ursprünglichen Quartier mit niederen Backsteinhäuschen und verwinkelten Gassen und suchen ein Zimmer. Shindon Hotel, Z.m.B.+TV+Heizung 159Y.